Angeln auf Stör: Montage, Köder, Ausrüstung

Selbst in künstlich angelegten Seen können Störe gewaltige Ausmaße erreichen. Wie man sie erfolgreich beangeln kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Herkunft und Verbreitung der Störe

Angeln auf Stör

Angeln auf Stör

Seit ungefähr 250 Millionen Jahren bevölkern Störe unseren Planeten. Durch Umweltbelastungen, Beeinträchtigungen bei der Fischwanderung und Überfischung sind sie inzwischen vom Aussterben bedroht und stehen in jedem Land rund um den Globus auf der Roten Liste. Bei uns kann man die Süßwasser-Giganten in kostenpflichtigen Forellenseen beangeln.

Die großen und schmackhaften Störe haben ein fast prähistorisches Aussehen und erinnern ein wenig an den Hai. In freier Natur werden die graubraunen Riesen bis zu 3,40 m lang und 300 kg schwer. Im Angelteich muss man dennoch mit Fischen von 10 bis 20 kg Gewicht rechnen. Männliche Störe werden 7 – 9 Jahre alt, Weibchen bis zu 14 Jahren. Weltweit gibt es über 20 Störarten.

Nahrung der Störe

Der europäische Stör (Acipenser sturio) ist ein friedlicher, starker Schwimmer, der in Fließgewässern lebt. Störe sind Raubfische und ständig auf der Suche nach Nahrung. Dabei bewegt sich der rastlose Riese in kreisförmigen Bahnen dicht am Boden entlang. Im tiefen Matsch orientiert er sich an den Kanten am Grund. Daher ist der Stör oft dicht an Land oder an Sandbänken zu finden. Zu seiner Beute gehören Würmer, Schnecken, Muscheln, kleine Krebse und kleine Fische.

Köder fürs Störangeln

Der Stör mag Beute, die deutlich riecht. Als gute Köder haben sich Fischboilis und Räucherlachs (zum Beispiel der von Aldi) gut bewährt. Erfolgreich ist auch das Auswerfen von Tilsiter Käse. Allerdings mögen diesen auch die Karpfen gerne, sodass in Gewässern mit starkem Karpfen-Besatz beim Störangeln auf den Käse als Köder lieber verzichtet werden muss. Tauwürmer sind ebenfalls gute Störköder, die alternativ mit Dendrobena ersetzt werden können.

Passende Ausrüstung

Die Ausrüstung beim Angeln auf Stör muss dem gewichtigen Fisch entsprechend sehr robust sein. Mit einer Karpfen- oder Welsrute sind Sie gut unterwegs. Als Hauptschnur wird eine dicke Monofile genommen. Kleinere Störe können mit einer 0,25er, größere Exemplare mit einer 0,35er Schnur geangelt werden. Auch ein Vorfach ist angebracht. Die Rolle selbst ist im Optimalfall eine Freilaufrolle, die mindestens eine Nummer über der Forellenrolle liegt. Die Hakengröße liegt zwischen 4 und 6. Sind sehr große Störe unterwegs, kommt auch ein 2er-Haken zum Einsatz. In anderen Beiträgen bieten wir Kaufratgeber für Karpfen- und Welsruten, die Sie für Störangeln gut anwenden können.

Störangeln mit Grundmontage

Der Stör nimmt seine Nahrung vom Grund auf und wandert zur Nahrungssuche am Boden entlang. Somit ist eine Grundmontage geradezu prädestiniert fürs Störangeln, weil sie sehr weit ausgeworfen werden kann, um tiefere Gewässerzonen zu erreichen. Weiterhin ist beim Störangeln auf Grund eine Laufbleimontage empfehlenswert. So gerät der Fisch nach dem Biss nicht sofort in Panik und kann zuerst die Schnur nehmen. Bei einer Festbleimontage, setzt der Stör sofort zum Sprung, weil er merkt, dass er gehakt wurde. Dies führt häufig zum Ausschlitzen. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine Stör-Montage aufgebaut ist.

Grundmontage für Stör

Grundmontage für Stör

Störangeln mit Posenmontage

Auch mit einer Posenmontage kann man den Stör in kommerziellen Angelseen erfolgreich beangeln, wenn auch etwas kleinere Exemplare. Die Montage mit der Pose ist vor allem fürs Fischen auf kurzer Distanz vorteilhaft. Positioniert wird Sie über größere Gumpen oder an einer Abbruchkante, wo die Störe sich gerne aufhalten. In folgender Abbildung können Sie sehen, wie die Posenmontage fürs Störangeln im Detail aufgebaut ist. Dabei achten Sie besonders auf die präzise Austarierung der Waggler-Pose: Diese sollte nach dem Auswurf weder vollständig unter Wasser liegen noch senkrecht über Wasser ragen. Steht die Pose leicht schräg über der Oberfläche, sieht man den Biss am besten.

Posenmontage für Stör

Posenmontage für Stör

Schonzeiten und Mindestmaße für Stör in Bundesländern

In Deutschland dienen Fischschonzeiten und Mindestmaße dem Schutz der gefährdeten Arten. Schonzeiten legen fest, dass bestimmte Fische innerhalb ihrer Laichzeiten nicht gefangen werden dürfen, um die Fortpflanzung zu gewährleisten. Mindestmaße definieren die Größe, ab der die Fische entnommen werden dürfen, um sicherzustellen, dass sie sich bereits fortgepflanzt haben.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024

Bundesland Schonzeiten Mindestmaß
Bayern ganzjährig entfällt
Baden-Württemberg ganzjährig entfällt
Berlin ganzjährig entfällt
Brandenburg ganzjährig entfällt
Bremen ganzjährig entfällt
Hamburg ganzjährig entfällt
Hessen ganzjährig entfällt
Mecklenburg-Vorpommern
  • Binnengewässer: ganzjährig
  • Meeresküste: ganzjährig
  • Binnengewässer: entfällt
  • Meeresküste: entfällt
Niedersachsen
  • Binnengewässer: 1. Januar bis 31. Juli (gilt nur für Besatzfische, Wildfische ganzjährig geschont)
  • Meeresküste: ganzjährig
  • Binnengewässer: 100 cm
Nordrhein-Westfalen ganzjährig entfällt
Rheinland-Pfalz ganzjährig entfällt
Saarland ganzjährig entfällt
Sachsen ganzjährig entfällt
Sachsen-Anhalt ganzjährig entfällt
Schleswig-Holstein ganzjährig entfällt
Thüringen ganzjährig entfällt