Angeln mit Futterkorb: Grundkurs mit praktischen Tipps

Es gibt keine andere Angelmethode, bei der so oft kapitale Fische gefangen werden, als beim Angeln mit Futterkorb. Wie diese Methode funktioniert und was Sie dabei beachten müssen, erklären wir in diesem Artikel.

Vorteile beim Angeln mit Futterkorb

Angeln mit Futterkorb

Angeln mit Futterkorb

Selbst eingefleischte Posenangler müssen staunen, wenn sie ihre Stipprute beiseite legen, einen gut gefüllten Futterkorb auswerfen und viel größere Kaliber fangen als sie es gewohnt sind. Anders als beim Posenfischen wird der Köder beim Angeln mit Futterkorb genau an der Stelle platziert, wo sich große Fische aufhalten. Dabei erreicht man mit einem Futterkorb selbst die entferntesten Stellen, wohingegen die Pose immer in der Sichtweite bleiben muss.

Der Futterkorb ermöglicht eine kontinuierliche Freisetzung von Aromastoffen um den Köder herum, was die Fische anlockt und die Bisswahrscheinlichkeit erhöht. Dabei kann die Futtermischung verschiedenste Zutaten beinhalten und unterschiedliche Konsistenzen aufweisen – je nach Jahreszeit, Strömung, Wassertemperatur und Zielfisch. Grundsätzlich fördert die Futterkorb-Methode vor allem in großen Gewässern das effektivere und zielgerichtetere Angeln.

Das Mittel zum Zweck für kapitale Fische

Mit einem prall gefüllten Futterkorb werden die Fische in Fresslaune versetzt. Zugleich wird an einem vom Futterkorb abstehenden Haken ein besonderer Leckerbissen angeboten. Da die Fische sich an das Futter, das scheinbar umsonst ist, gewöhnen und weil sich diese Szene weit weg vom Ufer abspielt, schöpfen selbst kapitale Exemplare keinen Verdacht und werden mutiger, sodass früher oder später einer den Köder nimmt.

Durch die Ködergröße kann der Angler auch die Größe der Zielfische bestimmen. Will man z.B. kapitalen Karpfen nachstellen, werden große Boilies an den Haken gehängt. So hält man die Kleinfische vom Haken weg. Zugleich kann sich die Fischbrut gerne um das Futterkorb herum tummeln. Solch ein reges Fischtreiben wirkt auf die großen eher beruhigend. Am häufigsten werden mit Futterkorb Karpfen, Brassen, Schleien, Barben und Karauschen beangelt.

Wie funktioniert das Angeln mit Futterkorb?

Angeln mit Futterkorb

Angeln mit Futterkorb

Nach dem Auswurf sinkt der mit Blei beschwerte und mit Futter prallgefüllte Korb direkt auf den Grund und bleibt da an einer Stelle liegen. Die Futtermischung muss eine spezielle Konsistenz aufweisen, sodass sie nach dem Aufsetzen auf den Grund durch das Wasser zersetzt werden kann. Die Schnelligkeit der Zersetzung hängt von der Wassertemperatur und der Strömungsverhältnissen ab.

Grundsätzlich unterscheidet man Futterkorb-Angeln in stehenden und in Fließgewässern. Im Stillgewässer verteilt sich das Futter nach der Zersetzung um den Futterkorb herum und bietet den Fischen einen reich gedeckten Tisch. In der Strömung legt das zersetzte Futter eine Duftspur im Wasser, der die Fische stromaufwärts folgen. Am Ufer stellt der Angler seine Rute an einer speziellen Vorrichtung wie z.B. dem Rod-Pod ab.

Wie erkennt man einen Biss?

Gefangener Brassen

Gefangener Brassen

Da beim Angeln mit dem Futterkorb keine Pose zum Einsatz kommt, dient grundsätzlich die Rutenspitze als Bissanzeiger. Zugleich gibt es verschiedene Hilfemittel, um einen Biss entspannt wahrzunehmen, ohne unentwegt auf die Rutenspitze starren zu müssen. Im Handel gibt es ein Fülle von elektronischen und mechanischen Bissanzeigern, die sofort ein akustisches Signal freisetzen, sobald ein Fisch anbeißt.

Bei der Positionierung der Rute am Ufer sollten die Strömungsverhältnisse berücksichtigt werden. Angelt man in Stillgewässer, soll die Rutenspitze eher nach unten zur Wasseroberfläche zeigen. Angelt man in der Strömung, soll die Rutenspitze nach oben zeigen, sodass die Leine nicht zu stark unter Druck steht, der durch die Strömung entsteht. Im nächsten Beitrag gibt es mehr Infos zum Thema Bisserkennung beim Federn.

Wie ist eine Futterkorbmontage aufgebaut?

Angeln mit Futterkorb

Angeln mit Futterkorb

Die einfachste und zugleich effektive Futterkorb-Montage ist die sogenannte Durchlaufmontage. Das bedeutet, dass der Futterkorb entlang der Hauptschnur frei durchlaufen kann. So wird gewährleistet, dass der Fisch den Köder nehmen und an der Schnur ziehen kann, ohne den Widerstand zu spüren. Dadurch wird der Biss am Ufer für den Angler sichtbar, indem sich die Rutenspitze neigt und der Bissanzeiger anspringt.

Beim Aufbau einer Futterkorbmontage wird zuerst ein Karabinerwirbel auf die Hauptschnur gefädelt. Danach kommt die Perle, dann der Wirbel samt Vorfach und zum Schluss – der Haken mit dem Köder. Während der Wirbel die Schnur vor Verdrallungen schützt, verhindert die Perle das Abrutschen des Futterkorbes auf das Vorfach und federt darüber hinaus den Aufprall beim Auswurf.

Verschiedene Futtermischungen

Futterkorb in Form einer Spirale

Futterkorb in Form einer Spirale

Grundsätzlich wird das Futter beim Angeln mit dem Futterkorb in zwei unterschiedlichen Konsistenzen zubereitet: Etwas fester – für den Eisansatz im Fließwasser, sodass es nicht zu schnell zersetzt und die Duftspur eine Zeit lang beständig bleibt, und fürs Stillgewässer. Dieses Futter kann auch etwas weicher sein, sodass es sich um den Futterkorb verteilt und einen Futterteppich bildet. Viele Angler mischen ihr Futter selbst und verwenden dafür verschiedenste Zutaten.

Die ganz einfache Futter-Variante besteht aus einer Packung Paniermehl, in das Maden, Caster oder einfach Mais hinzugefügt werden. Anschließend wird das ganze durchgemischt und angefeuchtet. Da Angelindustrie über die Popularität des Futterkorb-Angelns genau Bescheid weiß, werden jährlich weltweit Tausende von Tonnen unterschiedlichsten Futtermischungen in allen möglichen Geschmacksrichtungen und mit Beimengung diverser Lockstoffe produziert.

Welche Angelrute für den Futterkorb?

Neben der notwendigen Montage braucht man fürs Futterkorb-Angeln vor allem passendes Geschirr. Der Markt bietet bereits seit Jahrzehnten spezielle nur fürs Angeln mit Futterkorb entwickelte Ruten (die sogenannten Feederruten) an, deren Unterscheidungsmerkmal die parabolische Aktion und z.T. wechselbare Spitzen sind. Diese werden je nach Einsatzgebiet – im Fließ oder im Stillwasser – und je nach Zielfisch-Größe eingesteckt, sodass auch jeder Biss vom Angler gesehen werden kann. Im nächsten Artikel bieten wir einen Feederruten-Ratgeber.

Auf die richtige Schnur kommt es an

Angelschnur

Angelschnur

Auch die Wahl der richtigen Schnur ist beim Angeln mit dem Futterkorb von entschiedener Bedeutung. Weil mit einem Futterkorb meist sehr weit gefischt wird, braucht man dafür eine Flechtschnur, die kaum Dehnung aufweist und somit die Bisserkennung auf langer Distanz möglich macht. Bei besonders weiten Auswürfen, wird darüber hinaus die sogenannte Schlagschnur benötigt. Diese ist meist eine Monofile, die wesentlich größeren Durchmesser aufweist als die geflochtene Hauptschnur. Die Schlagschnur wird vor der Hauptschnur mithilfe eines speziellen Knotens gebunden und soll sowohl die Belastung beim Auswerfen des Futterkorbes als auch die Kopfschläge der Fische im Drill puffern.