Angeln mit Twister: Leckerer Happen für viele Räuber

Twister ist eine sehr kuriose Kreatur, denn es ist nicht ganz klar was dieser Köder imitieren soll. Interessanterweise heißt er in seinem Ursprungsland den USA Grub und nicht Twister.

Was für ein Köder ist der Twister?

Hecht, gefangen auf Twister

Hecht, gefangen auf Twister

Twister ist ein Kunstköder, der aus einem voluminösen Körper besteht, an dessen Ende ein sehr großer Schwanz angebracht ist. Es gibt ihn in verschiedensten Größen und Farbkombinationen. Während ein Twister von 25 cm Länge beim Meeresangeln noch gerade mal groß genug ist, gelten in unseren einheimischen Gewässern Modelle ab 13 cm bereits als groß. Durch die ausladenden rotierenden Schwanzbewegungen wirkt der Twister darüber hinaus auf die Räuber noch größer als er tatsächlich ist.

Ein 13 cm langer Twister von Relax repräsentiert z.B. einen optimal dimensionierten Köder fürs Hecht- und Zanderangeln. Gut in Szene lässt er sich am besten mit einer mittelschweren Spinnrute (25-50 Wurfgewicht) setzen, die mit einer durchschnittlich starken Schnur von 9 – 10 kg Tragkraft bestückt ist. Bei dieser Ausrüstung lässt sich ein Twister dieser Größe auch anständig auswerfen.

Was imitiert Twister?

Twister Raupenkörper

Twister Raupenkörper

Während der Körper des Twisters an eine Raupe erinnert, macht der Schwanz diesen Vergleich dann wieder zunichte. Umso interessanter ist somit das gierige Verhalten der Fische, die den Twister buchstäblich zum Fressen gerne haben. Und das, obwohl sie diese Kreatur noch nie vorher zu Gesicht bekommen haben dürfen.

Es ist wohl eine gelungene Mischung, die das Aussehen und das Schwimmverhalten dieses Köders in einer organischen Einheit verschmelzen lässt. Dabei verheißt der wie ein Blutegel vibrierende Schwanz dem Fisch einen saftigen Leckerbissen und der bullige raupenähnliche Körper setzt noch mal ordentlich einen drauf.

Wie angelt man mit Twister?

Die Führung der Twisters sollte agil, aber auch nicht zu schnell sein. Vor allem große Modelle erlauben keine hektischen Bewegungen, weil der Köder dadurch unnatürlich wirkt. Die Natur ist dabei immer das Vorbild: Je größer die Kreaturen, umso solider und geschmeidiger sind deren Bewegungen.

Jiggen mit Twister

Jiggen mit Twister

Im Sommer und Herbst werden Twister mit entsprechend gewichtigen Jigköpfen bestückt (20-25 g  je nach Strömung) und gejiggt. Auch die Bestückung mit kleineren Jigköpfen (so um die 16 g) ist in dieser Jahreszeit ebenso möglich, allerdings werden die Twister dabei nicht gejiggt sondern an seichten Stellen knapp über dem Grund mit der sogenannten „Faulenzen“-Technik eingeholt.

Im Winter tauscht man die schweren Jigköpfe gegen die wesentlich leichteren Modelle von 8-12g. Die Twister werden dabei gleichmäßig und sogar übertrieben langsam durchs Wasser gezogen mit seltenen sehr leichten Zupfern.

Wann lohnt sich das einfache Einkurbeln?

Twister

Twister

Das einfache Einkurbeln mit leichten Beschleunigungen und gelegentlichen Zupfern ist vor allem dann effektiv, wenn die Fische inaktiv sind und aus ihrer Trägheit förmlich herausgekitzelt werden müssen. Das Führungsmuster kann dabei wie folgt aussehen: 2 kurze Zupfer innerhalb einer Sekunde, dann 3 Sekunden einfach einkurbeln und wieder 2-3 Zupfer, dann 4 Sekunden einkurbeln usw.

Ganz wichtig ist darauf zu achten, dass die Bewegungsfrequenz möglichst unregelmäßig ist, damit es für den Raubfisch unberechenbar bleibt. Dadurch wird ein kranker oder ein panischer Fisch imitiert, auf den die Räuber immer gut einspringen.

Welche Twister-Arten gibt es?

Sandra von Delalande in Pink

Sandra von Delalande in Pink

Der Markt bietet unzählige Twister-Modelle an. Sie unterscheiden sich in Farben, Größen oder Schwanzform. Es gibt z.B. Twister, die in ihrem Schwanz Löcher oder spezielle Kugeln haben, damit diese zusätzlich für noch mehr Vibrationen sorgen. Weiterhin werden Twister oft mit anderen Ködern variiert – z.B. mit Spinnern oder auch mit Wobblern. Bei diesen Kombinationen entstehen manchmal Köder mit einmaligem Laufverhalten.

Wie rum gehört der Schwanz des Twisters?

Wird der Twister auf den Jigkopf so aufgezogen, dass sein Schwanz nach oben zeigt, kann es insbesondere bei einem großen Jighaken passieren, dass der weiche Gummischwanz beim Lauf aufgespießt wird. Daher bietet sich insbesondere bei langen Jighaken eine umgekehrte Montage, indem der Schwanz nach dem Montieren nach unten zeigt. In dieser Position verfängt er sich niemals an der Hakenspitze und der Köder kann sorgenlos gegiggt werden.

Relax Twister. Schwanz oben

Relax Twister. Schwanz oben

Relax Twister. Schwanz unten

Relax Twister. Schwanz unten

Was sind die Zielfische beim Angeln mit Twister?

Gerade beim Raubfischangeln leisten die Twister in unterschiedlichsten Gewässern einen hervorragenden Job. Das sind Forellen, Hechte, Barsche, Zander, Welse sowie zahlreiche Meeresfische, die sich von den Twistern in verschiedensten Größen und Ausführungen regelmäßig fangen lassen.

Da die Twister eher die Insekten und nicht die Fische imitieren, sind sie universal einsetzbar. Während die größeren Köder-Exemplare vor allem für kapitale Hechte oder Zander sehr gut geeignet sind, betören die kleinsten Twister-Modelle neben Barschen und Forellen hier und wieder mal einen Friedfisch.

Twister-Empfehlungen

In folgender Tabelle finden Sie vier sehr gute Twister, die sich im Markt behauptet haben. Unsere Produktempfehlungen basieren sowohl auf den Resultaten eigenständig durchgeführter Tests als auch auf den systematischen Auswertungen von Erfahrungsberichten zahlreicher Kunden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Abbildung*
Preis-Leistungs-Tipp
Relax Twister
Balzer Reptile Shad
Behr Mini-Twister
Fox Rage Grub
ArtikelRelax TwisterBalzer Reptile ShadBehr Mini-TwisterFox Rage Grub
Eigenschaften/ Ausstattung
  • Länge: 8 cm
  • Farbe schwarz/rot
  • salzwassergeeignet
  • sehr fängig
  • Länge: 15 cm
  • optimal für große Raubfische
  • flatternder Köderlauf
  • Länge 3,5 cm
  • Inhalt 10 Stück
  • optimal für kleine Raubfische
  • Länge: 8 cm
  • Farbe: UV Stickleback
  • kann gejigged und eingeholt werden
Angebote*Zum AngebotZum AngebotZum AngebotZum Angebot
Erhältlich bei*

Entstehungsgeschichte von Twister

Twister in Motoroil

Twister in Motoroil

In den siebziger Jahren entwickelte die amerikanische Firma Mister Twister das erste Prototyp des modernen Twisters, der aus einem raupenähnlichen Körper und einem flachen kommaförmigen Schwanz bestand. In Anbetracht der unscheinbaren Form des ersten Twisters konnte sich kaum jemand vorstellen, dass diese Kreation nicht nur eine lange Lebensdauer erlangt, sondern ihr auch die Ehre zuteil wird, den Siegeszug einer der erfolgreichsten Köder-Spezies einzuläuten.

Wenn man im englischsprachigen Internet nach „Twister“ sucht, findet sich im besten Fall nur die Hersteller Firma. Interessanterweise heißt dieser Köder in dem Ursprungsland den USA gar nicht „Twister“ sondern „Grub“, was aus dem Englischen übersetzt „Raupe“ bedeutet. Nur im Ausland, unter anderen in Europa, hat sich die Bezeichnung „Twister“ für diesen Köder etabliert.