Angeln in Japan: Tipps für Meeres- und Süßwasserfische

Von rund 126 Millionen Einwohnern angeln in Japan etwa 20 Millionen aktiv. Ähnlich wie in den USA gehört Angeln zum Volkssport der Japaner.

Japan – ein Land der Angler

Pazifik

Pazifik

In dem viertgrößten Inselstaat der Welt hat das Fischen jahrtausendelange Tradition. Kein Wunder, dass dort sogar ein weltweit agierender Fahrzeughersteller den Namen einer Fischart trägt. „Suzuki“ heißt auf Japanisch „Barsch“. Die einheimischen Angler sind sehr zahlreich vertreten und verstehen jeden Fleck am Wasser effektiv auszunutzen, wie es in Japan auch auf dem Festland üblich ist.

Gemessen an der Gesamtbevölkerung hat Japan eine der größten Anglergemeinden weltweit. Wer das Schauspiel und die Hingabe mit eigenen Augen erleben möchte, nutzt Gelegenheiten wie die Osaka Fishing Show, die an zwei Tagen mehr als 50.000 Besucher anzieht, oder verschafft sich an begehrten Angelstrecken direkt selbst einen Überblick.

Meeresangeln in Japan

Mahi Mahi

Mahi Mahi

Beliebte Angelspots zur See finden sich in Japan unter anderem rund um Tokio, Yamaguchi, Nagasaki, Kagoshima und Okinawa. Die Städte und deren Vororte bieten eine gute Infrastruktur, touristische Angebote und vor allem kapitale Fische. Neben farbenreichen Mahi Mahi, kampfstarken GT und stattlichen Amberjacks, bekommen Tiefseeangler in Japan auch zahlreiche andere Fischarten an den Haken: Einfarben-Thun, Roter Thun, Marlin, Riesenzackenbarsch.

Am besten Sie suchen sich das passende Guiding-Unternehmen schon vor der Reise aus. Verschiedene Angebote richten sich an Gelegenheits-Angler wie auch an eingefleischte Angeltouristen, die den Trip durch das Land anhand einer To-Fish-Liste zusammenstellen. Guiding-Unternehmen sollten konkret mit Zielfischen in bestimmten Gewässern werben und eine empfohlene Saison für bestimmte Arten angeben.

Süßwasserangeln in Japan

Angeln in Japan

Angeln in Japan

Viele Flüsse mit steilem Gefälle haben in Japan relativ sauberes, sauerstoffreiches Wasser und sind für zahlreiche Fischarten ein Habitat. Einmalige und außergewöhnlich gezeichnete Fische wie Masu-Lachse zu fangen, die es so nirgendwo anders auf der Welt gibt, macht Japan zu einem begehrten Ziel für Angeltouristen. Weitere sehr beliebte Süßwasserfische im Land der aufgehenden Sonne sind: Ayu, Japansicher Huchen, Amur-Wels, Silberlachs, Rotlachs, Small- und Largemouth Bass.

Indoor-Angelhallen und Gewässer mit künstlichem Besatz sind in Japan ebenso zu finden, wie natürliche Angelstrecken. Ob es eine Reise wert ist, sich mit zahlreichen Japanern in Reihe in ein ausgedientes Indoor-Schwimmbad zu setzen, um ähnlich eines Spielautomaten Fische aus dem Becken zu ziehen, ist wohl Geschmackssache. Die Besatz-Gewässer bieten dagegen eine gute Chance, in authentischerem Ambiente einen Fang zu verbuchen.

Angelerlaubnisse in Japan

Um in Japan eine Angelerlaubnis zu erstehen, führt der Weg in den örtlichen Tackleshop. Der ohnehin verlockende Abstecher in die breite Produktpalette der japanischen Hersteller erfolgt mit dem praktischen Effekt, dass eine Angelerlaubnis aus erster Hand gekauft werden kann. Vor Ort lassen sich zudem gleich fängige Köder kaufen.

Neben verschiedenen Verwaltungsbereichen gibt es auch unterschiedliche Richtlinien dazu, ob Fische entnommen werden dürfen oder sogar müssen. In einigen Gewässern ist es z.B. verboten, Small- und Largemouth Bass wieder die Freiheit zu schenken. Die für die Sportfischerei eingeführten Arten vermehren sich als invasive Spezies rasant und bedrohen die lokalen Bestände, weswegen an einigen Gewässern die Entnahmepflicht besteht.

Japanische Köderkunst

Wobbler

Wobbler

Der weltweite Erfolg von Shimano-Produkten und die Beliebtheit der Japan-Wobbler sind nur ein Vorgeschmack auf die Kunstfertigkeit, die sich im Land der aufgehenden Sonne seit über 2000 Jahren rund ums Angeln entwickelt hat. Mehr als 20.000 Flüsse in Flusssystemen 1. und 2. Ordnung, 117 Seen mit über einem Quadratkilometer Fläche und der Pazifik bieten bieten unzähligen Fischarten eine Heimat.

Die guten geografischen Voraussetzungen für die Angelei treffen auf die Affinität der Japaner, die eigenen Fähigkeiten zu perfektionieren. Erfolgsgeschichten der Legenden wie Gary Yamamoto, Shimano oder die hohe Qualität von Gamakatsu- und weiteren Produkten sind Paradebeispiele für die Verbundenheit zum Angelsport.

Der Erfolg ist planbar

Wer in Japan mit hoher Wahrscheinlichkeit Fisch ans Band bekommen möchte, bucht einen Guidingservice, fragt Angler vor Ort nach weiteren Informationen und sucht über Apps wie Fishbrain nach Details dazu, in welchen Gewässern die Zielfischarten zu finden sind. Bei akribischer Planung ist ein toller Fang, wie im folgenden Video zu sehen ist, sehr wahrscheinlich!