Zackenbarsch: Alle Infos zum beliebten Mittelmeerfisch

Der Zackenbarsch kommt an vielen Teilen des Ost- und West-Atlantiks, sowie im Mittelmeer vor. Er ist ein Bodenbewohner und bevorzugt felsige Untergründe.

Zackenbarsch

Zackenbarsch

Steckbrief Zackenbarsch

  • Name: Zackenbarsch (Brauner Zackenbarsch) (Engl.: Dusky Grouper)
  • Wiss. Name: Mycteroperca marginatus
  • Ordnung: Barschartige (Perciformes)
  • Familie: Zackenbarsche (Epinephelidae)
  • Gattung: Mycteroperca
  • Verbreitung: subtropische Regionen im Ost- und West-Atlantik, Mittelmeer
  • Lebensraum: felsige Riffbänke in 5 bis 200 Meter Tiefe
  • Nahrung: Fische, diverse Weichtiere, Krebse
  • Verhalten: Raubfisch, Einzelgänger
  • Maximale Größe: 150 cm
  • Maximales Gewicht: 60 kg
  • Maximales Alter: 50 Jahre
  • Körperform: hochrückig und massiv
  • Körperfarbe: dunkelbraun mit gelber Marmorierung, der Bauch ist hell
  • Maul: sehr groß, endständig, mit wulstigen Lippen
  • Schuppen: Kammschuppen
  • Flossenformel: D XI/15-16, V 0/16-18, AIII/8-9
  • Geschlechtsreife: Männchen mit 4-5 Jahren, Weibchen mit 10-12 Jahren
  • Laichzeit: März-Juni
  • Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Speisefisch mit großen Fangmengen
  • Kulinarische Qualität: schmackhaftes Fleisch mit leicht süßlichem Geschmack / optimal geeignet zum Braten, Backen, Dünsten, Grillen und Räuchern
  • Nährwert (100 g Fisch): 92 kcal / 19 g Eiweiß / 1,2 g Fett
  • Angelsport: beliebter Zielfisch beim Grundangeln vom Boot
  • Aquarium: verbreiteter Fisch in öffentlichen Aquarien, benötigt viel Platz und Versteckmöglichkeiten
  • Gefährdung: aufgrund der Überfischung z.T. stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Zackenbarsch

Zackenbarsch

Der Zackenbarsch ist eine weit verbreitete monotypische Art der Barschartigen, die keine Unterarten hat. Diese Spezies ist besonders weit im Atlantik und im westlichen Indischen Ozean verbreitet. Es gibt ihn im Ärmelkanal, entlang der Küste Westafrikas, auf Azoren, Kanarischen Inseln, Madeira sowie im Mittelmeer. Auch vor der Küste Brasiliens und Nordpatagoniens (Argentinien) gibt es beachtliche Zackenbarsch-Populationen.

Der Zackenbarsch lebt bevorzugt auf felsigem Untergrund, der idealerweise viele Versteckmöglichkeiten bietet. Während junge Tiere sich gerne in Küstennähe aufhalten, ziehen sich Erwachsene in tiefere Bereiche zurück, wo sie als ausgesprochene Einzelgänger ihre eigene Reviere in Anspruch nehmen und diese vehement gegen die Eindringlinge verteidigen. Zackenbarsche können in der freien Wildbahn über 50 Jahre alt werden.

Interessante Fakten über Zackenbarsch

  • Zackenbarsche werden als Weibchen geboren. Erst ab Körpergröße von 40 cm wechseln einige Tiere ihr Geschlecht. Das Geschlechterverhältnis bleibt im Taxon allerdings immer zugunsten Weibchen ausgeprägt. Aus diesem Grund leidet in manchen Regionen die Reproduktionsleistung der Zackenbarsche, was diese Spezies neben der Überfischung und negativen Umwelteinflüssen zusätzlich gefährdet kann.
  • Der Zackenbarsch ist dafür bekannt, ein markantes Geräusch zu erzeugen, das sich unter Wasser wie stark gedämpftes Elefanten-Brüllen anhört und noch auf beachtlicher Distanz zu hören ist. Das Geräusch wird durch das Pressen einer Mischung von Luft und Wasser durch die Kiemendeckel erzeugt und dient wahrscheinlich zum Abschrecken natürlicher Feinde.

Merkmale des Zackenbarsches

Zackenbarsch

Zackenbarsch

  • Der Körper des Zackenbarsches ist hochrückig und von beiden Seiten abgeflacht.
  • Sein Kopf ist sehr groß und das endständige Maul mit auffällig dicken Lippen versehen.
  • Die Kiemen sind am Deckelrand gezackt und an der Außenseite mit drei kurzen Stacheln bestückt.
  • Der Zackenbarsch hat einen dunkelbraunen Rücken mit einer gelben Marmorierung. Der Bauch ist gelb.
  • Die Rückenflosse ist lang und in der Mitte gekerbt. Die Bauchflossen sind sehr groß und brustständig.

Wie ernährt sich Zackenbarsch?

Larve des Zackenbarsches

Larve des Zackenbarsches

Während sich die Jungfische von allerlei Wasserinsekten, Kleinfischen und kleineren Krustentieren ernähren, die sie in den Gezeitenzonen nicht weit vom Ufer vorfinden, bevorzugen ausgewachsene Exemplare große Weichtiere, wie z.B. Kraken, sowie Fische und diverse Krebsarten. Dabei jagt der Zackenbarsch selten seiner Beute nach sondern lauert sie hinter felsigen Formation auf.

Fortpflanzung der Zackenbarsche

Während die Zackenbarsch-Weibchen ihre Geschlechtsreife mit 3 bis 5 Jahren erreichen, werden die Männchen erst im Alter von 10 Jahren fortpflanzungsfähig. Die Laichzeit beginnt im Frühling und reicht bis Frühsommer. Den Laich geben die Weibchen ins Freiwasser ab, wo die Eier dann mit der Strömung treiben, bis sie (ebenso im Freiwasser) schlüpfen.

Kulinarische Qualität

Zackenbarsch

Zackenbarsch

Der Zackenbarsch gilt als ein sehr schmackhafter Fisch und wird entsprechend in großen Mengen gefangen. Besonders Spanier wissen den vorzüglich schmeckenden Fleisch des Zackenbarsches zu schätzen und haben ein besonderes Sprichwort für diesen Fisch „De la mar el mero y de la tierra el carnero“, was so viel wie „Aus dem Meer der Zackenbarsch, aus dem Land das Lamm“ bedeutet.

Das Fleisch des Zackenbarsches ist weiß und hat einen delikaten, leicht spezifischen Geschmack mit Meeresaroma. Die Fleischstruktur ist feinfaserig und wird auch nach Wärmebehandlung nicht matschig. Darüber hinaus schmeckt der Zackenbarsch etwas süßlich, da er sich hauptsächlich von Mollusken und Krustentieren ernährt. Manche Feinschmecker vergleichen ihn mit einem Stör.

Wirtschaftliche Bedeutung und Gefährdung

Die Hauptfanggebiete der Zackenbarsche sind: Mittelmeer, Küstengewässer Afrikas und Brasiliens. Die diese Fische zwischen Felsen und Korallen leben und dazu noch Einzelgänger sind, macht es für die Fischereiflotte sehr schwierig, sie mit den sonst sehr ertragreichen Grundschleppnetzen gezielt zu befischen. Daher kommen sie entweder als Beifang ins Schleppnetz oder werden mit Langleinen gefangen.

Durch die Überfischung wurden die Zackenbarsch-Bestände in den letzten Jahrzehnten stark dezimiert. So gilt der Fisch inzwischen fast überall als gefährdet und steht unter strengen Schutzauflagen. Selbst die Angelguides, die ihm ausschließlich mit Angelruten nachstellen und diese Leistungen den solventen Angeltouristen anbieten, brauchen für jeder Saison eine neue Fanglizenz.