Scheibenbauch: Alle Infos zum Meerefisch

Der Scheibenbauch ist ein wie Kaulquappe aussehender Meeresfisch, der in Europa in den angrenzenden Gewässern des Arktischen Ozeans lebt.

Careproctus

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Steckbrief Scheibenbauch

  • Name: Großer Scheibenbauch. Engl.: Common seasnail
  • Wiss. Name: Liparis liparis
  • Ordnung: Barschartige (Perciformes)
  • Familie: Scheibenbäuche (Liparidae)
  • Gattung: Liparis
  • Verbreitung: arktische Meeresküsten Europas, auch vor Island, Spitzbergen und Grönland
  • Lebensraum: auf dem Meeresboden in 100-300 m Tiefen
  • Nahrung: Krabben, Garnelen, Amphipoden
  • Verhalten: Raubfisch, bildet gerne Gruppen
  • Maximale Größe: 15 cm
  • Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Körperform: langgestreckt und Kaulquappen-ähnlich, zum Schwanz hin verjüngend und von Seiten abgeflacht
  • Körperfarbe: dunkelgrau bis dunkelbraun, der Bauch ist heller
  • Maul: sehr groß und flach, unterständig
  • Schuppen: schuppenlos
  • Geschlechtsreife: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Laichzeit: je nach Lebensraum von Dezember bis März
  • Wirtschaftliche Bedeutung: aufgrund geringer Größe unbedeutend
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Großen Scheibenbauchs liegt im Nordatlantik, in den zur Europa angrenzenden Gewässern des Arktischen Ozeans, wie auch vor Island, Spitzbergen und Grönland. Auch in der Ostsee gibt es Scheibenbauch-Populationen. In russischen Meeren ist er in der Barentssee, dem Weißen Meer und der Laptewsee zu finden.

Scheibenbäche bilden eine überaus zahlreiche Fischfamilie. Die ganze Verwandtschaft des Großen Scheibenbauchs sind über die ganze Welt verteilt. Sie leben in allen kalten und mäßig warmen Gewässern von der Arktis bis zur Antarktis. Selbst in den Tropen findet man einige Arten der Scheibenbäuche, allerdings in großen Tiefen von über 5-7 Kilometern, wo die Wassertemperatur unter 6°C liegt.

Lebensweise des Scheibenbauchs

Der Große Scheibenbauch ist ein bodenbewohnender Fisch und bevorzugt Küstenzonen mit Tiefen von 100 bis 300 Metern. Er ist oft auf schlammigen und sandigen Böden anzutreffen, manchmal auch auf Felsformationen. Der Scheibenbauch ernährt sich hauptsächlich von kleinen Krebstieren (Krabben, Garnelen, Amphipoden), seltener von Fischen.

Wichtige Merkmale

Der Körper des Scheibenbauchs ist länglich und zum Schwanz hin seitlich zusammengedrückt. Seine Körperfärbung ist dunkelbraun, oft mit mit Streifen und Flecken bedeckt. Der Kopf ist groß und auffällig breit. Die Silhouette eines Scheibenbauchs erinnert sowohl von der Seite, als auch von oben gesehen an die einer Kaulquappe. Der Körper ist schuppenlos und mit einer dünnen, leicht durchsichtigen Haut bedeckt. Eine Schwimmblase fehlt dem Scheibenbauch.

Die Rückenflosse ist sehr lang, hat hat 33-35 Strahlen und geht in die Schwanzflosse über. Die Afterflosse ist etwas kürzer als die Rückenflosse, geht aber genauso in die Schwanzflosse über. Die Brustflossen hat eine breite Basis und eine Kerbe im unteren Teil. Die Bauchflossen sind zu einer großen Saugscheibe umgebildet.

Fortpflanzung der Scheibenbäuche

In den südlichen Teilen seines Verbreitungsgebiets laichen die Scheibenbäuche im Dezember-Februar, weiter nördlich im Frühjahr. Die etwa 1,5 mm große Eier sind durchsichtig und werden auf Kolonien von Meerespolypen und auf Algen abgelegt. Die Larven schlüpfen 6-8 Wochen nach der Befruchtung und leben zunächst pelagisch. Mit zunehmendem Alter sinken sie auf den Grund.