Dorade im Fokus: Alle Infos zum beliebten Speisefisch

Seit Antike gehört Dorade zu den beliebten und hochgeschätzten Speisefischen in allen Ländern rund ums Mittelmeer.

Dorade

Dorade

Steckbrief Dorade

  • Name: Dorade (auch Goldbrasse genannt). Engl.: Gilt-head bream
  • Wiss. Name: Sparus aurata
  • Ordnung: Doktorfischartige (Acanthuriformes)
  • Familie: Meerbrassen (Sparidae)
  • Gattung: Sparus
  • Verbreitung: Küstengebiete des Nordatlantik, Mittelmeer
  • Lebensraum: Meeresboden in 2 bis 200 m Tiefe
  • Nahrung: diverse Mollusken, Stachelhäuter, kleine Fische
  • Verhalten: Raubfisch, Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 70 cm
  • Maximales Gewicht: 8 kg
  • Maximales Alter: 13 Jahre
  • Körperform: hochrückig, seitlich abgeflacht
  • Körperfarbe: oliv-grauer Rücken, silbrige Flanken mit Längsstreifen
  • Maul: mittelgroß und leicht unterständig
  • Schuppen: klein und glatt
  • Schuppenformel: 73-85 SL
  • Flossenformel: D XI/13-14, A III/11-12
  • Geschlechtsreife: Männchen mit 1-2 Jahren, Weibchen mit 3 Jahren
  • Laichzeit: je nach Lebensraum von Juni bis November
  • Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Speisefisch mit großen Fangmengen, auch als Zuchtfisch sehr gefragt
  • Kulinarische Qualität: wohlschenkendes, fettarmes und saftiges Fleisch / optimal geeignet zum Braten, Schmoren, Backen, Dünsten und Grillen
  • Nährwert (100 g Fisch): 98 kcal / 20 g Eiweiß / 2 g Fett
  • Angelsport: beliebter Zielfisch beim Brandungsangeln im Mittelmeer und an der Atlantikküste
  • Aquarium: für Heimaquarien nicht geeignet
  • Gefährdung: aufgrund der Überfischung z.T. gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Doraden

Doraden

Die Dorade gehört zur Fischfamilie der Meerbrassen und ist eine im Mittelmeerraum weit verbreitete Fischart, die sehr anpassungsfähig ist und auch im Brackwasser leben kann. Ihr Verbreitungsgebiet in Nordatlantik erstreckt sich vom Ärmelkanal bis an die Nord-Westküste Afrikas. Darüber hinaus kommt sie auf den Kanarischen und Kapverdischen Inseln vor.

Dorade bevorzugt Küstengewässer und hält sich in Gruppen über felsigen, kiesigen oder sandigen Untergrund in bis zu 100 m Tiefe. Jungfische tummeln sich meist in seichteren Bereichen. Dorade ist ein überaus geselliger und agiler Fisch, der stets auf der Suche nach Nahrung ist und dabei auch in Flussmündungen eindringen kann.

Interessante Fakten über Dorade

  • Alle Doraden werden als Männchen geboren (protandrische Zwitter) und werden mit 1-2 Jahren geschlechtsreif. Nach dem Erreichen von 2-3 Jahren wechseln einige Tiere ihr Geschlecht.
  • Wegen ihrem schmackhaften und hochwertigen Fleisch sowie breitem Vorkommen zählt Dorade zu den meist gefangen Fischarten im Mittelmeerraum. Durch erfolgreiche Zuchterfolge steigt ihre wirtschaftliche Bedeutung weiter.
  • Wegen ihres attraktives Aussehens war Dorade im antiken Griechenland der Liebesgöttin Aphrodite geweiht. Ihr abgerundetes Profil schmückte als Prägung viele Münzen im Mittelmeerraum.

Wichtige Merkmale

Dorade

Dorade

Der Körper der Dorade ist hochrückig und von beiden Seiten abgeflacht. Ihr Kopf hat eine auffällige steil gewölbte Stirn, die mit einem charakteristischen, goldenen Querstreifen versehen ist. Diesem Merkmal verdankt der Fisch seinen Namen – „dorado“ bedeutet auf Spanisch „golden“. Darüber hinaus gibt antike Legenden, die besagen, dass dieses Zeichen den Fischen von der Göttin Aphrodite gegeben wurde. Berührt man es dreimal, wird einem seine Liebe unbedingt erwidert.

Das Maul der Dorade ist leicht unterständig und mit dicken Lippen versehen. Der Rücken ist grau, manchmal leicht grünlich oder oliv. Die Seiten sind leuchtend silbrig. Manche Doraden haben schmale und golden schimmernde Längsstreifen an ihren Flanken, die je nach Lichteinfall mal mehr mal weniger zur Geltung kommen. Die Flossen haben eine leicht rosa Färbung. Die Schwanzflosse hat einen charakteristischen dunklen Saum.

Wie ernährt sich Dorade?

Jungtiere ernähren sich vor allem von Fischbrut anderer Arten und von kleinen Krustentieren, die sie in den Gezeitenzonen nicht weit vom Ufer vorfinden. Ausgewachsene Exemplare bevorzugen Muscheln, verschiedene Mollusken und Kleinfische. Hier und wieder nimmt die Dorade auch pflanzliche Nahrung zu sich.

Fortpflanzung der Dorade

Dorade-Larven

Dorade-Larven

Während die Männchen der Dorade ihre Geschlechtsreife mit 1 bis 2 Jahren erreichen, sind Weibchen im Alter von 3 Jahren fortpflanzungsfähig. Die Laichzeit erstreckt sich je nach Habitat von Juni bis November. Die 5-9 mm langen Larven haben einen charakteristischen knöchernen Rand über den Augen und einen mit Widerhaken versehenen Kiemendeckel; erst wenn sie etwa 1,5 cm lang sind, nehmen sie die Form eines erwachsenen Fisches an und bewegen sich Richtung Küste.

Kulinarische Bedeutung

Dorade ist in allen Mittelmeerländern ein sehr beliebter Speisefisch. Ihr Fleisch ist fettarm aber saftig und hat eine feste Konsistenz, sodass der Fisch auf unterschiedlichste Art und Weise zubereitet werden kann. Dorade ist reich an Proteinen und essenziellen Aminosäuren. Darüber hinaus enthält der Fisch Vitamin A, E und D sowie zahlreiche Mineralstoffe wie z.B. Zink, Phosphor, Selen, Magnesium und Kalzium.

Dorade braucht keine lange Garzeit: In der Regel dauert die Zubereitung nicht länger als 15-20 Minuten. Sie kann gekocht, gebacken, gegrillt, gebraten oder roh verzehrt werden. Das Fleisch ist besonders saftig, wenn es im Ganzen zubereitet wird. Zu Dorade passen gut Oliven, Zitrone, Reis, Gemüse, Spargel, Knoblauch, Tomaten, Artischocken und Kartoffeln. Als besonders schmackhaft gilt das Fleisch eines eher kleinen Fisches, der etwa 600-800 g wiegt.

Der Kaloriengehalt der Dorade ist gering – 98 kl pro 100 g. Das macht sie zu einem beliebten Diätprodukt. Ärzte empfehlen Dorade für Menschen mit Verdauungs- und Schilddrüsenproblemen. Der Verzehr dieses Fisches zweimal pro Woche hat eine vorbeugende Wirkung gegen Arteriosklerose und Herzinfarkt. Darüber hinaus trägt Dorade zur Normalisierung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels bei.

Dorade in Aquakulturen

Gebratene Dorade

Gebratene Dorade

Die Zucht von Doraden wurde bereits von alten Römern praktiziert, die zu diesem Zweck spezielle Becken und Teiche anlegten, die mit Meerwasser gefüllt wurden. Heutzutage ist die Zucht von Doraden insbesondere in Frankreich, Italien, Türkei und Griechenland weit verbreitet. Handelsübliche Größe der Zuchtfische beträgt etwa  400 bis 800 Gramm, die in der Regel nach 12-16 Zuchtmonaten erreicht wird.

Um einen hochwertigen Zuchtfisch mit zartem Fleisch und ausgezeichnetem Geschmack zu erhalten, werden Doraden in geschlossenen Räumen mit spezieller Beleuchtung gehalten, die die Jahreszeiten simulieren. Darüber hinaus verlang Dorade nach reinem Wasser und Spezialfutter. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist ein dichtes weißes Fleisch mit einem delikaten Geschmack, das allerdings nicht ganz billig ist.