Kalmare: Alles Wissenswerte über die Kopffüßer

Die zoologische Ordnung der Kalmare umfasst mehr als 250 Arten. Somit bilden Kalmare die größte Gruppe innerhalb der Kopffüßer dar.

Kalmar

Kalmar

Steckbrief Kalmar

  • Name: Kalmar. Engl.: Squid
  • Wiss. Name: Teuthida
  • Stamm: Weichtiere (Mollusca)
  • Klasse: Kopffüßer (Cephalopoda)
  • Ordnung: Kalmare
  • Verbreitung: alle Weltmeere
  • Lebensraum: im Freiwasser (Pelagial)
  • Nahrung: diverse Krebs- und Weichtiere, gelegentlich Fische
  • Natürliche Feinde: Fische, Meeressäugetiere, Vögel
  • Verhalten: Raubtier, bildet Schwärme
  • Gefahr für Mensch: nur durch große Kalmare, die im Schwarm angreifen
  • Maximale Größe: 18 m (Riesenkalmar)
  • Maximales Alter: 6 Jahre
  • Körperform: keilförmig
  • Körperfarbe: kann alle Farben aus der Umgebung in eigener Haut nachbilden
  • Maul: schnabelartig
  • Fortpflanzung: getrenntgeschlechtlich, innerhalb des Körpers des Weibchens
  • Wirtschaftliche Bedeutung: sehr bedeutendes Nahrungsmittel, wird in großen Mengen gefangen
  • Kulinarische Qualität: weißes, festes und fettarmes Fleisch ohne Fischgeschmack / optimal geeignet zum Frittieren, Dünsten und Schmoren
  • Nährwert (100 g Fisch): 87 kcal / 15,5 g Eiweiß / 1,4 g Fett / 3 g Kohlenhydrate
  • Angelsport: beliebter Köder beim Angeln auf viele verschiedene Fischarten
  • Aquarium: kleine Kalmare können in Aquarien gehalten werden, sind aber anspruchsvoll
  • Gefährdung: vor allem große Kalmare sind stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Kalmare sind an das Leben im freien Wasser der Meere angepasst, das als Pelagial bezeichnet wird.  Darin unterscheiden sie sich zum Beispiel von den Echten Tintenfischen (Sepien), die in Bodennähe leben. Kalmare sind Einzelgänger bilden aber manchmal kleine Gruppen. Dies könnte auf die Jungtiere zurückzuführen sein, die am selben Ort schlüpfen. Wenn die Nahrungsquellen knapp sind oder Raubtiere eine große Bedrohung darstellen, schließen sich die jungen Kalmare zusammen, um effektiver jagen zu können und bessere Überlebenschancen vor Fressfeinden zu haben.

Interessante Fakten über Kalmare

Kalmar

Kalmar

  • Große Kalmare, speziell der Riesenkalmar (Architeuthis dux), erreichen bis zu 18 Meter Länge und könnten auch für den Menschen gefährlich werden. Humboldt-Kalmar (Dosidicus gigas), der etwa 2.5 m groß wird, verübte sogar bereits einige dokumentierte tödliche Attacken auf Menschen.
  • Vor allem in europäischen und nordafrikanischen Mittelmeerregionen sind Kalmare Teil der menschlichen Ernährung und werden zu diesem Zweck gefangen und vermarktet. Die Zubereitungsmethoden reichen vom Braten, über Kochen bis hin zur Stockfisch-Verarbeitung.
  • Die Augen der Kalmare sind hochentwickelt. Manche Spezies haben ein Auge, das mehrfach so groß ist wie das andere, und jedes an eine andere Lichtintensität angepasst ist. Die Augen des Riesenkalmars sind so groß wie zwei Fußbälle.
  • Die Fortbewegung der Kalmare erfolgt über einen Trichter, aus dem sie Wasser aus der Mantelhöhle pressen. Auf diese Weise können sie sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Einige Arten schaffen es, mit dieser Antriebstechnik sogar dicht über der Wasseroberfläche zu springen und damit auf langen Strecken Energie zu sparen.
  • Unter den Meerestieren gelten Kalmare als sehr intelligent. Sie verfügen über ausgeklügelte Verhaltenstaktiken in Extremsituationen. Allerdings ist das Gehirn des Kalmars im Verhältnis zu seiner Körpermasse recht klein.
  • Kleine Kalmare haben einen leichten Auftrieb, sodass sie ständig einen Strahl abgeben müssen, um nicht auf den Meeresboden zu fallen. Größere Kalmare hingegen können dank der großen Menge an Ammoniumchlorid in ihrem Körper mühelos durch Wasser schweben.

Wichtige Merkmale

  • Der Körper des Kalmares – der sogenannte Tube – ist keilförmig und besitzt zwei seitliche Flossen. Der Schnabel besteht aus Horn und gleicht in seiner Form einem Papageienschnabel.
  • Um den Mund herum befinden sich zehn Fangarme. Die zwei davon sind stark verlängert und weisen an den Enden eine Verbreiterung auf, die mit Saugnäpfen besetzt ist. Damit fangen die Kalmare ihre Beute. Diese Arme werden auch als Tentakel bezeichnet.
  • Die Augen sind im Verhältnis zum Körper sehr groß. Viele Kalmare sind zu Farbwechseln fähig, wodurch sie sich vor Feinden tarnen bzw. bei der Jagd unsichtbar machen können.

Wie ernähren sich Kalmare?

Meer

Meer

Die Kalmare sind Fleischfresser, die sich überwiegend von Krebs- und Weichtieren ernähren. Auch kleine Fische verschmähen sie nicht. Die Arten der Tiefsee verfügen darüber hinaus über verschiedene Leuchtorgane, die sie zur Anlockung von Beute nutzen.

Fortpflanzung der Kalmare

Die Paarung der Kalmare erfolgt geschlechtsspezifisch, indem das Männchen seine Gliedmaßen um das Weibchen schlingt, es fest hält und seine Spermatophoren in die Mantelhöhle des Weibchens überträgt. Die Befruchtung der Eier erfolgt also im Innern des Weibchens in dessen Mantelhöhle. Bei den meisten Arten reifen praktisch alle Eier im Eierstock bis zum Zeitpunkt des Laichens. Die Eier werden entweder auf den Boden abgelegt oder ins Freiwasser abgesetzt. Die Fruchtbarkeit variiert je nach Unterart und reicht von einigen Dutzend bis zu Hunderttausenden von Eiern. Die Eier sind meist oval, seltener birnen- oder kugelförmig. Viele Tintenfische sterben nach dem Ablaichen.

Kalmare als Nahrungsquelle für andere Tiere

Kalmare sind begehrte Nahrungsquelle für unzählige Meerestiere. Dabei werden alle Teile des Kalmars verdaut mit Ausnahme seines Schnabels. Im Gegensatz zu den Zähnen und Kiefern der meisten anderen Tiere enthalten die Schnäbel der Kalmare keinerlei Mineralien und werden daher von den Verdauungssäften nicht beeinträchtigt. Aus diesem Grund werden die Schnäbel von Kalmaren oft in den Mägen von anderen Meerestieren wie z.B. Walen gefunden.

Kulinarische Bedeutung

Gebratener Kalmar

Gebratener Kalmar

Kalmare haben eine muskelähnliche Fleischstruktur und sind bekannt für ihren niedrigen Kaloriengehalt sowie Reichtum an Proteinen, Phosphor, Eisen, Jod, Kalium, Natrium, mehrfach ungesättigten Fetten und Vitaminen B1, B2, B6, B9, C, E, PP. Dem Kalmar wird eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-, Verdauungs- und Hormonsystem nachgesagt. Darüber hinaus ist der Verzehr von Kalmaren gut für Haare und Nägel, Zähne und Knochen.

Wie die meisten Schalentiere enthalten auch Kalmare viel Cholesterin. Dennoch ist der Verzehr von Kalmar nicht schädlich für den Körper, solange man ihn in Maßen genießt. Für gewöhnlich nehmen die Menschen nur 15 % des Cholesterins über die Nahrung auf. Der Rest wird in der Leber produziert. Die vermehrte Produktion wird durch eine konstante tägliche Zufuhr von gesättigten und Transfetten angeregt und nicht durch Cholesterin aus der Nahrung. So ist Fettanteil im Kalmar sehr niedrig.

Kalmar kann für die Zubereitung von vielen verschiedenen Gerichten verwendet werden wie zum Beispiel Salate, Suppen, Koteletten, Frikadellen usw. Die Weichtiere werden gegrillt, gebraten, geschmort und sogar getrocknet, wobei als Stockfisch sind sie auf der ganzen Welt begehrt und bieten ein willkommenes Snack für viele Lebenslagen an. In der Küche werden Torso, Kopf und Tentakel des Kalmars verwendet.

Quellenhinweise