Kugelfisch: Biologie, Lebensweise und Verbreitung

Zu den Kugelfischen gehören etwa 200 Arten. Ihre runde Körperform weicht stark von der typischen Fischgestalt ab und ist ihr Markenzeichen.

Kugelfisch

Kugelfisch

Steckbrief Kugelfisch

  • Name: Kugelfisch. Engl.: Blowfish
  • Wiss. Name: Tetraodontidae
  • Ordnung: Kugelfischartige (Tetraodontiformes)
  • Familie: Kugelfische
  • Verbreitung: tropische und subtropische Meere
  • Lebensraum: Korallenriffe und Seegraswiesen
  • Nahrung: diverse Korallen, Schwämme, Seeanemonen, Röhrenwürmer
  • Verhalten: Friedfische, Einzelgänger
  • Gefahr für Mensch: durch giftige Stachel und falsche Zubereitung sehr gefährlich
  • Maximale Größe: 120 cm
  • Maximales Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Körperform: gedrungen und massiv
  • Körperfarbe: sehr unterschiedlich, eintönig oder mit diversen Tarnmustern
  • Maul: schnabelartig und endständig
  • Schuppen: schuppenlos
  • Geschlechtsreife: mit 3-5 Jahren
  • Laichzeit: je nach Region unterschiedlich
  • Wirtschaftliche Bedeutung: vor allem in Japan als Speisefisch sehr gefragt
  • Kulinarische Qualität: Feinschmeckerfisch mit giftigen Innereien
  • Nährwert (100 g Fisch): 108 kcal / 16,5 g Eiweiß / 3,8 g Fett
  • Angelsport: unbedeutend
  • Aquarium: beliebte Zierfische in unterschiedlichen Größen und Mustern
  • Gefährdung: einige Arten sind durch Umweltverschmutzungen gefährdet

Lebensraum der Kugelfische

Die Familie der Kugelfische umfasst 10 Gattungen und etwa 200 Arten, die in allen tropischen und subtropischen Meeren vorkommen. Einige Arten dringen in gemäßigt warme Gewässer vor. Eine beträchtliche Anzahl von tropischen Kugelfischen hat auch das Leben in Süßwasser gemeistert, unter anderem auch in Kongo und Amazonas.

Alle Kugelfische sind klein und nur einige Arten können eine beeindruckende Länge von 1,2 m erreichen. Sie sind typische Bewohner von Korallenriffen und Seegraswiesen. Der gesamte Körper eines Kugelfischs ist mit kleinen, scharfen Nadeln bedeckt. Diese Stacheln werden von den Fischen als Schutzschild gegen natürliche Feinde benutzt.

Lebensweise und Verhalten

Kugelfisch

Kugelfisch

Kleinere Kugelfische versammeln sich gerne in Schwärmen, ausgewachsene Tiere hingegen leben praktisch immer allein und versuchen, die Nähe zu ihren Verwandten zu vermeiden. Sie stochern stundenlang auf der Suche nach Beute in ihrem Revier am Boden herum und verteidigen es vehement gegen die Angreifer. Wenn ein Fisch eine vage Bedrohung seines Habitats wahrnimmt, greift er den Eindringling ohne zu zögern an.

Wie gefährlich ist ein Kugelfisch?

Kugelfisch gehört zu den tödlichsten Tieren der Welt. Sie sehen zwar niedlich aus, sind aber sehr gefährlich. Fühlt sich ein Kugelfisch bedroht, schwillt er zu einem großen Ball an und fährt seine giftigen Stacheln aus. Stößt man sich am Stachel, verursacht es Atemstillstand, Lähmungen und nicht selten den Tod. Auch gekochte Kugelfische (in Japan Fugu genannt) sind brandgefährlich. Wenn dieser Fisch nicht richtig zubereitet wurde, endet es oft mit dem Tod.

Interessante Fakten über Kugelfische

Kugelfisch

Kugelfisch

  • Werden Kugelfische durch Menschen gezielt zum Aufblasen provoziert, ist es mit großem Stress für die Fische verbunden – es fällt ihnen danach schwer, das aufgenommene Wasser wieder auszustoßen. Außerhalb des Wassers pumpen sie Luft in den Magensack, ersticken so aber bald.
  • Kugelfische können sowohl vorwärts als auch rückwärts schwimmen sowie aufwärts und abwärts steigen und das obwohl sie keine Bauchflossen besitzen.
  • Einige Süßwasser-Kugelfischarten leben in heimischen Aquarien. Die Aquarianer warnen sich gegenseitig, beim Füttern oder Reinigen vorsichtig mit den Fingern zu sein. Trotz ihrer scheinbaren Trägheit können die Fische einen schnellen Sprung machen und zubeißen.

Legendäre Giftigkeit der Kugelfische

Sehr viele Arten von Kugelfischen sind giftig. Ihr Giftstoff wird Tetrodotoxin genannt und befindet sich in besonders großen Konzentrationen in Haut, im Bauchfell, in der Leber und im Rogen der Fische. Es handelt sich dabei um eine sehr gefährliche Substanz, die bei Verzehr starke Schmerzen und Krämpfe verursacht und in der Regel zum Tod führt.

Trotz seiner starken Giftigkeit gilt der Kugelfisch in vielen östlichen Ländern als Delikatesse und wird dort häufig verzehrt. In Japan gibt es einen echten Kult um die Zubereitung von Kugelfisch (auch Fugu genannt). Der Koch, der sich an den Fugu wagt, muss ein Zertifikat einer speziellen Fugu-Schule besitzen. Wenn das Gericht von einem Nichtfachmann zubereitet wird, führt es in ca. 60% der Fälle zum Tod.

Wichtige Merkmale

Kugelfisch

Kugelfisch

Kugelfische haben einen dicken, verkürzten Körper, der an einigen Stellen mit kleinen Stacheln oder Knochenplatten bedeckt ist. Die Zähne des Kugelfisches sind zu einem schnabelartigen Maul mit einer Naht in der Mitte jedes Kiefers verschmolzen. Der große Luftsack, der aus dem Magen austritt, ermöglicht es diesen Fischen, sich wie ein Ballon mit Wasser aufzublasen, wenn sie bedroht werden.

Kugelfische können verschiedene Körperfarben und -Musterungen haben. Wenn ein Kugelfisch an Land gezogen wird, pumpt er sich sofort mit Luft auf und bekommt eine rundliche Form wie ein Ball. Zurück ins Wasser geworfen, schwimmt er eine Weile kopfüber, ohne untertauchen zu können, und scheint völlig hilflos. Nach einer Weile lässt der Kugelfisch jedoch geräuschvoll die Luft ab, geht unter Wasser und verschwindet.

Wie ernähren sich Kugelfische?

Kugelfische ernähren sich je nach Unterart überwiegend von Weich- und Manteltieren, Schwämmen, Korallen, Seeanemonen, Röhrenwürmern und Stachelhäutern. Mit ihrem Schnabel können die Fische mühelos Polypen und Schwämme abrupfen.

Natürliche Feinde der Kugelfische

Ein potenzieller Angreifer kann den Kugelfisch aufgrund seiner runden Form nur schlecht greifen und lässt ihn meist in Ruhe. Wenn das Raubtier allerdings groß genug ist, um den aufgeblähten Kugelfisch ganz aufzunehmen, sterben am Ende beide: Der Angreifer, weil er feststeckenden Kugelfisch weder schlucken noch ausspucken kann, und die Beute, weil sie nicht aus dem Maul herauskommt.

Fortpflanzung der Kugelfische

Meeresgrund

Meeresgrund

Kugelfische werden je nach Unterart im Alter von 3-5 Jahren geschlechtsreif. Weibchen sind in der Regel größer und massiver als Männchen. Die Fruchtbarkeit beträgt 200-2000 Eier mit einem Durchmesser von 1,5-2,5 mm. Die Inkubationszeit dauert bei 25-29°C ungefähr 3 bis 7 Tage. Wenn sich der Dottersack auflöst, beginnen die Larven, sich von kleinsten Meeresorganismen zu ernähren. Zu einem Massensterben von Jungfischen kommt es, wenn das Nahrungsangebot abrupt wechselt.

Unter den Kugelfischen gibt es einige, die ein einzigartiges Paarungsverhalten haben. Der Weißgefleckte Kugelfisch zum Beispiel baut ein kompliziertes Rillenmuster auf dem Sandboden, um die Weibchen anzulocken. Solche Muster sehen sehr schön aus und bleiben für Naturforscher immer noch ein Rätsel.