Löffelstör: Alles Wissenswerte über den seltenen Fisch

Löffelstör sieht zwar wie ein Hai aus, ist aber ein Friedfisch, der sich ausschließlich von Plankton und kleinen Krebstieren ernährt.

Löffelstör

Löffelstör

Steckbrief Löffelstör

  • Deutscher Name: Löffelstör  (engl.: Paddlefish)
  • Wiss. Name: Polyodon spathula
  • Ordnung: Störartige (Acipenseriformes)
  • Familie: Löffelstöre (Polyodontidae)
  • Gattung: Polyodon
  • Verbreitung: Nordamerika
  • Lebensraum: Flusssystem des Mississippi
  • Nahrung: Zooplankton, kleine Krebstiere
  • Verhalten: Friedfisch, nachtaktiv
  • Maximale Größe: 200 cm
  • Maximales Gewicht: 70 kg
  • Maximales Alter: 50 Jahre
  • Körperform: langgestreckt und haifischförmig
  • Körperfarbe: grau mit grünlichem oder bläulichem Schimmer, Rücken dunkler als die Flanken
  • Maul: sehr lang und paddelförmig
  • Schuppen: statt Schuppen hat der Paddelstör kleine Knochenpartikeln
  • Geschlechtsreife: Männchen mit 6-10, Weibchen mit 8-12 Jahren
  • Laichzeit: zwischen März und Mai
  • Wirtschaftliche Bedeutung: in der Vergangenheit als Speisefisch begehrt, heute fast ausgerottet
  • Angelsport: wird unter strengen Auflagen an engen Stellen im Fluss während Laichwanderung beangelt
  • Gefährdung: aufgrund von Verbauung der Laichrouten und Umweltverschmutzung stark gefährdet
Löffelstör

Löffelstör

Das lebende Fossil

Dieser wie ein Monster aussehende Fisch ist eine inzwischen selten gewordene Störart, die ausschließlich in den zahlreichen Seen des Mississippi-Flusssystems vorkommt. Er gehört zu der Gattung Polyodon, die der Wissenschaft seit Kreidezeit bekannt ist.

Der Löffelstör ist eine nachtaktive Spezies, die sich meist auf dem Gewässergrund in tiefem, kälterem Wasser aufhält. Obwohl die Löffelstöre auf der Suche nach Nahrung lange Distanzen schwimmen können, sind die durch Menschen geschaffenen Staudämme für sie unüberwindbar. Aus diesem Grund wurde diese Art in dem 19 Jahrhundert fast ausgerottet.

Merkmale des Löffelstörs

Löffelstör fällt vor allem durch seine lange und biegsame Schnauze auf, die wie eine Paddel aussieht und etwa ein Drittel seiner gesamten Körperlänge ausmacht. Dieses markante anatomische Merkmal lässt den Löffelstör alles andere als wie ein Stör aussehen, sondern eher wie ein Hai, obwohl er nicht mal im entferntesten mit ihm verwandt ist. Die weit nach hinten verlagerte Rückenflosse verstärkt die Ähnlichkeit mit einem Hai zusätzlich.

Die Haut des Löffelstörs hat keinerlei Schuppen und ist mit kleinen Knochenpartikeln bedeckt. Die für die meisten Störe charakteristischen Barteln sind bei Löffelstören sehr kurz und sehen wie Taster aus. Sein Körper weist eine gräuliche Färbung auf, die je nach Habitat einen grünlichen oder bläulichen Schimmer hat.

Wie ernähren sich Löffelstöre?

Löffelstöre ernähren sich zum größten Teil vom Zooplankton, das sie beim weit geöffneten Maul mit ihren Kiemenreusen aus dem Wasser filtern. Auch kleine Krebstiere gehören auf ihren Speiseplan.

Fortpflanzung des Löffelstörs

Jedes Jahr im März verlassen Löffelstöre ihre üblichen Behausungen in den Tiefen der zahlreichen Seen um den Mississippi-River und beginnen eine Reise flussaufwärts, um in den strömenden Gewässerabschnitten zu laichen. Die Laichzeit dieser Spezies ist im März und Mai. Nachdem die Weibchen die Eier abgelegt haben, werden sie durch Männchen befruchtet und mit der Strömung weggetragen. Weil die Eier eine klebrige Hülle besitzen, bleiben sie am ersten Objekt, dem sie in der Strömung begegnen, festkleben. Geschlechtsreif werden die Paddelstöre sehr spät, erst mit 6 bis 12 Jahren, wobei die Weibchen 3-4 Jahre länger brauchen, um geschlechtsreif zu werden.

Umstrittene Fangmethode

Löffelstöre

Löffelstöre

Da Löffelstöre sich hauptsächlich von Plankton ernähren, ist es nicht möglich, diesen Fischen mit üblichen Angelmethoden nachzustellen. Deshalb werden sie in den besonders engen Flussabschnitten, wo ihre Dichte bei der Wanderung zu den Laichplätzen groß ist, mithilfe einfacher Angelruten, die nur mit Schnur und einem haken am Ende bestückt sind, einfach gehakt.

Diese Fangmethode ist in den meisten US-Staaten nicht mehr erlaubt und wird sicherlich mit der Zeit überall verboten sein. Zu Recht. Denn trotz ihrer resistenten Haut und den eingesetzten Haken, die keine Wiederhaken haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese wunderschönen Tiere schwere Verletzungen davon tragen, einfach zu hoch.

Im nächsten Beitrag finden Sie alle Infos zum Beluga-Stör.