Pacu im Fischportrait: Man nennt ihn auch Nussknacker

Obwohl das Gebiss des Pacu furchterregend aussieht, ist er dennoch ein Vegetarier, der sich fast ausschließlich von Früchten des Regenwaldes ernährt.

Pacu

Pacu

Steckbrief Pacu

  • Name: Pacu (auch Mühlsteinsalmler genannt) Engl.: Pacu
  • Wiss. Name: Colossoma macropomum
  • Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
  • Familie: Sägesalmler (Serrasalmidae)
  • Gattung: Colossoma
  • Verbreitung: Südamerika
  • Lebensraum: Flusssysteme des Amazonas und Orinoko
  • Nahrung: Nüsse, Samen und andere Früchte des Regenwaldes
  • Natürliche Feinde: Süßwasserdelfine, Kaimane
  • Verhalten: Friedfisch, Einzelgänger
  • Maximale Größe: 110 cm
  • Maximales Gewicht: 40 kg
  • Maximales Alter: 20 Jahre
  • Körperform: sehr hochrückig, von beiden Seiten abgeflacht
  • Körperfarbe: grau bis braun mit schwarzen Punkten gesprenkelt, Rücken dunkler als die Flanken
  • Maul: klein und leicht oberständig
  • Schuppen: mittelgroß und glatt
  • Geschlechtsreife: mit 2-3 Jahren
  • Laichzeit: Oktober bis Februar
  • Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Speisefisch, wird oft gezüchtet
  • Kulinarische Qualität: schmackhaftes, weiches und leicht süßliches Fleisch / optimal geeignet zum Braten, Backen und Grillen
  • Angelsport: beliebter Zielfisch beim Angeln in Amazonas und in kommerziellen Fishing-Parks z.B. in Thailand
  • Gefährdung: wildlebende Population sind aufgrund von Regenwaldabholzung stark gefährdet

Lebensraum des Pacu

Pacu

Pacu

Der Pacu ist ein sehr anpassungsfähiger Fisch, der in Südamerika in den beiden größten Flüssen Amazonas und Orinoko sowie in deren zahlreichen Zuflüssen heimisch ist. Er ist der größte Vertreter der artenreichen Salmler-Familie und kann über 1 Meter lang und bis zu 20 Jahre alt werden. Seine Durchschnittsgröße beträgt allerdings ca. 70 cm.

Bemerkenswert ist die Anpassungsfähigkeit dieser Spezies. So vertragen die Pacus problemlos Wasser mit niedrigem Sauerstoffgehalt. Aus diesem Grund überleben die Tiere selbst unter den widrigsten Umständen, indem sie zum Beispiel fernab ihres natürlichen Habitats ausgesetzt werden und entwickeln sich dort manchmal sogar zu einer invasiven Art.

Interessante Fakten über Pacu

  • Dem Pacu wird nachgesagt mit seinen rechteckigen massiven Zähnen gerne die Hoden der badenden Männer abzubeißen, die er angeblich mit den Nüssen verwechselt. Obwohl diese Gerüchte in Südamerika weit verbreitet sind, gibt es keine eindeutig nachgewiesenen Vorfälle diesbezüglich.
  • Es gibt dokumentierte Berichte über die in der Ostsee und in Binnengewässern Osteuropas gefangenen Pacus. In den vereinigten Staaten ist es inzwischen fast schon normal, wenn im Süden des Landes immer wieder mal ein Pacu am Haken hängt.
  • Pacus lassen sich leicht domestizieren und werden in zahlreichen Aquakulturen in Südamerika wie auch in Thailand und den USA gezüchtet. Die Zuchtfische werden sowohl als Speisefische wie ach zum Angeln verwendet. Das Fleisch des Pacu gilt als Delikatesse.

Wichtige Merkmale

Pacu

Pacu

Der Körper des Pacu erinnert in seiner Form an de eines Piranhas – er ist genauso hochrückig und an den Seiten abgeflacht. Die Körperfarbe ist grau, mit einem dunklen Rücken und hellem Bauch. In der Mitte des Körpers ist der Pacu oft mit schwarzen Punkten gesprenkelt. Seine Flossen sind dunkelgrau, können aber eine rötliche Tönung aufweisen. Auch seine Kiemendeckel und die Brust sind manchmal rötlich gefärbt.

Der Kopf des Pacu ist im Verhältnis zu seinem Körper recht klein und die Augen sind groß. Sehr markant sind die Zähne dieses Fisches, die durch ihre rechteckige Form den Menschenzähnen unheimlich ähnlich aussehen. Die Zähne des Oberkiefers sind im Allgemeinen reduziert. Die Rückenflosse ist kurz und relativ klein wie auch seine Bauchflossen. Der Schwanz und die Afterflosse sind groß und kräftig.

Wie ernährt sich der Pacu?

Obwohl der Pacu über ein sehr beeindruckendes Gebiss mit menschenähnlichen Zähnen verfügt, ist er dennoch ein Vegetarier, der sich zum größten Teil von den zahlreichen Früchten des Regenwaldes ernährt. Diese findet er überall im Uferbereich des Amazonas und Orinoko sowie in deren unzähligen Zuflüssen, in die er während der Regenzeit bei Überschwemmungen sehr weit vordringt.

Als reiner Vegetarier spielt der Pacu eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Pflanzensamen im Regenwald. Dabei handelt es sich um mehrere Dutzend verschiedene Arten von Bäumen und Pflanzen. Jungfische ernähren sich wiederum vor Plankton und allerlei Insekten, die sie in der üppigen Vegetation des Regenwaldes vorfinden.

Fortpflanzung des Pacu

In ihrem natürlichen Habitat – den Flussgebieten von Amazonas und Orinoko – laichen die Pacus vom Oktober bis Februar. Zum Laichen unternehmen sie lange Wanderungen zu den überschwemmten Gebieten. Gelaicht wird an ausgedehnten überschwemmten Wasserflächen mit üppiger Vegetation. Die Eier sind klebrig und bleiben an den Pflanzen haften.

Kulinarische Bedeutung

Der Pacu ist nicht nur in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet, dem Amazonas, sondern auch in vielen anderen Ländern ein beliebter Speisefisch. Sein Fleisch erinnert im Geschmack an den Tilapia, ist angenehm weich und leicht süßlich. Vor allem in Asien, Südamerika und den USA wird er inzwischen in großen Mengen in den Aquakulturen gezüchtet und zählt aufgrund seiner Robustheit zu den beleibtesten Zuchtfischen.

Im Handel wird er meist frisch oder gefroren vertrieben. In asiatischen Märkten trifft man in oft unter dem Namen „vegetarischer Piranha“. Dies ist ein wirksamer Marketing-Schachzug, da diese Bezeichnung die Menschen fasziniert und anlockt zugleich. Denn wir alle wissen, dass Piranhas blutrünstige Fleischfresser sind.

Angeln auf Pacu

In Südamerika werden Pacus sowohl von den Einheimischen als auch durch die Angeltouristen sehr gerne beangelt. Auch in Thailand in den sogenannte Fishing Parks gibt es viele Pacus, die für Touristen eine begehrte Beute sind. Um einen Pacu an den Haken zu bekommen, ist es wichtig, seine Fressgewohnheiten zu kennen.

Kennt man die einheimische Flora, speziell die Früchte, von denen sich die Pacus ernähren, werden diese beim Posen- oder auch Grundangeln den Fischen angeboten. Auch aufs Brot sind Pacus gut ansprechbar. Wichtig ist beim Angeln auf diese Spezies für einen beißfesten Vorfach zu sorgen, sonst trennen die Fische mit ihren scharfen Zähnen in Sekundenbruchteile jede Leine durch.