Rotbarsch: Alle Infos zum wertvollen Speisefisch

Der Rotbarsch ist einer der gefragtesten Speisefische in Deutschland, der im nördlichen Atlantik vorkommt und heute als stark überfischt gilt.

Rotbarsch (Goldbarsch)

Rotbarsch (Goldbarsch)

Steckbrief Rotbarsch

  • Name: Rotbarsch (auch Goldbarsch genannt). Engl.: Rose fish
  • Wiss. Name: Sebastes norvegicus
  • Ordnung: Barschartige (Perciformes)
  • Familie: Drachenköpfe (Scorpaenidae)
  • Gattung: Sebastes
  • Verbreitung: nördlicher Atlantik
  • Lebensraum: Tiefen von 100 bis 1.000 Meter
  • Nahrung: Krill, Leuchtkrebse, Rippenquallen und Schwarmfische
  • Verhalten: Raubfisch, lebt in Schwärmen
  • Maximale Größe: 100 cm
  • Maximales Gewicht: 15 kg
  • Maximales Alter: 60 Jahre
  • Körperform: spindelförmig, eher kurz als lang
  • Körperfarbe: dunkelroter Rücken, goldrote Flanken, pinker Bauch
  • Maul: groß und leicht oberständig
  • Schuppen: mittelgroß und rau
  • Schuppenformel: 82-92 SL
  • Flossenformel: D XIV-XVI/13-16, A III/7-11, P 0/18-21
  • Geschlechtsreife: mit 10 bis 12 Jahren
  • Laichzeit: April bis Juni
  • Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Speisefisch mit sehr großen Fangmengen
  • Kulinarische Qualität: wohlschenkendes, festes Fleisch / optimal geeignet zum Braten, Dünsten, Backen, Grillen und Räuchern
  • Nährwert (100 g Fisch): 106 kcal / 22 g Eiweiß / 2 g Fett
  • Angelsport: beliebter Angelfisch beim Bootsangeln an der Küste Norwegens
  • Gefährdung: aufgrund der Überfischung stark gefährdet

Lebensraum des Rotbarsches

Der Rotbarsch ist ein typischer Fisch aus dem nördlichen Atlantik. Es gibt große Populationen dieser Spezies bei Spitzbergen, im südlichen Barentssee, vor der Küste Norwegens, sowie rund um Island und vor Grönland. Der gesellige Raubfisch fühlt sich bei Wassertemperaturen von 3–7 °C in Tiefen von 300 bis maximal 700 m am wohlsten. Jungfische leben küstennah in Fjorden und Buchten.

Interessante Fakten über Rotbarsch

  • Der Rotbarsch ist im Unterschied zu anderen Salzwasserfischen lebendgebärend. Das Weinchen speichert zuerst den Samen des Männchen zuerst in seinem Leib und lässt die heranwachsenden Eier damit befruchten. Nach kurzer zeit werden lebende Larven geboren.
  • Rotbarsche, die in größeren Tiefen leben, werden größer und leben länger als ihre Artgenosse aus seichteren Bereichen. Die rote Färbung nehmen die Rotbarsche mit einem Alter von 4 bis 5 Jahren und einer Länge von etwa 15 cm an. Bis dahin sind sie dunkelgrau.
  • An den Stachelspitzen der Rückenflosse befinden sich Giftdrüsen. Das Gift kann bei den Menschen unangenehme Entzündungen verursachen ist aber nicht weiter gefährlich. Für manch einen Fressfeind des Rotbarsches ist es tödlich.

Wichtige Merkmale

Rotbarsch

Rotbarsch

  • Der Rotbarsch wird maximal bis zu einem Meter lang. Das maximale Gewicht liegt bei 15 kg, das Höchstalter bei 70 Jahren.
  • Rotbarsche weisen eine kräftige goldrote Färbung auf und sind mit großen Schuppen versehen. Der Bauch ist pink oder rosig.
  • Der Rotbarsch hat große und auffällig konvexe Augen. Ihre Form und Erscheinung erinnern an zwei Glaskugel.
  • Die beiden unteren Stacheln des Vorkiemendeckels sind schräg nach vorne bzw. nach unten gerichtet.
  • Seine Rückenflosse wird von 14 bis 16 kräftigen Stacheln und 13 bis 16 Weichstrahlen gestützt. In der Afterflosse zählt man drei Flossenstacheln und 7 bis 11 Weichstrahlen. Die Brustflossen zählen 18 bis 21 Flossenstrahlen.

Wie ernährt sich der Rotbarsch?

Während des Sommers ernähren sich die Rotbarsche vor allem von Krill und anderen Leuchtkrebsen, im Herbst und Winter bilden Heringe ihre Hauptnahrung. Lodden, Heringe, Leuchtkrebse und Rippenquallen werden im Frühling gefressen.

Fortpflanzung der Rotbarsche

Die Paarung der Rotbarsche findet in der Barentssee von August bis September und bei Island und Grönland von Oktober bis Dezember statt. Die Weibchen speichern den Samen der Männchen zunächst in ihrem leib. Von Februar bis März findet dann eine innere Befruchtung statt. Danach wandern die Weibchen zu den Geburtsplätzen, die in der Irmingersee zwischen Grönland und Island, vor Südwestisland und über tiefen Regionen vor der Küste Nordnorwegens liegen. Die Larven (bis zu 350.000 Stück) werden von April bis Juni geboren. Junge Rotbarsche wachsen sehr langsam. Geschlechtsreif werden sie erst mit einem Alter von 10 bis 12 Jahren und einer Länge von 30 bis 40 cm.

Rotbarsch (Goldbarsch)

Rotbarsch (Goldbarsch)

Einer der beliebtesten Speisefische in Deutschland

Der Rotbarsch gehört in Deutschland zu den beliebtesten Meeresfischen überhaupt. Seit Jahrzehnten wird er in sehr großen Mengen in Nordatlantik gefangen, fast immer als Fischfilet verarbeitet und meist gefroren vertrieben. Auch geräucherter Rotbarsch ist immer wieder in den Fischläden anzutreffen. Sein mageres und wohlschmeckendes Fleisch, das sich im Vergleich zu anderen Fischen länger frisch hält, ist der Grund für die große Beliebtheit diese Fische.

Da sich der Rotbarsch in der freien Natur in verschiedenen Wasserschichten aufhält, wird er tagsüber mit Grundschleppnetzen und nachts mit Schwimmschleppnetzen gefangen. Dadurch kann er besonders effektiv befischt werden. Lagen in den 80er und 90er Jahren die jährlichen Fänge bei unter 20.000 Tonnen, stieg seine Ausbeute im Jahr 2000 auf fast 80.000 Tonnen. Aktuell bewegt sich der jährliche Fang zwischen 40.000 und 60.000 Tonnen, was immer noch enorm viel ist.

Gefährdung des Rotbarsches

Heute sind die Bestände des Rotbarsches durch die intensive Ausbeutung der letzten Jahrzehnte akut gefährdet. Die Tatsache, dass dieser Fisch erst im Alter von 10-12 Jahren geschlechtsreif wird, erhöht seine Gefährdung. Um die langfristige Bestandserhaltung und den Schutz junger Rotbarsche zu fördern, haben die Forscher ein Konzept für größere Netzmaschen und Fluchtfenster entwickelt, die es den Jungfischen ermöglichen sollen, hindurch zu schlüpfen.

Quellenhinweise

Wikipedia.org
Fischinfo.de