Sardine: Alles Wissenswerte über den beliebten Speisefisch

Sardinen gehören in Europa zu sehr beliebten Speisefischen, die in großen Schwärmen im Nordatlantik leben.

Sardinen

Sardinen

Steckbrief Sardine

  • Name: Sardine (Engl.: Pilchard)
  • Wiss. Name: Sardina pilchardus
  • Ordnung: Heringsartige (Clupeiformes)
  • Familie: Alosidae
  • Familie: Sardina
  • Verbreitung: Nordatlantik, Mittelmeer, Schwarzes Meer
  • Lebensraum: küstennahe Gewässer in 20 bis 60 m Tiefe
  • Nahrung: Zooplankton, Fischeier, kleine Krebstiere
  • Natürliche Feinde: Raubfische, Delfine, Seevögel
  • Verhalten: Friedfisch, Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 30 cm
  • Maximales Alter: 15 Jahre
  • Körperform: spindelförmig, langgestreckt, mit abgeflachten Seiten
  • Körperfarbe: dunkler Rücken mit bläulichem Schimmer, silbrige Flanken
  • Maul: groß und unterständig
  • Schuppen: mittelgroß und glatt
  • Flossenformel: D 0/13-21, A 0/12-23, P 0/14-16
  • Geschlechtsreife: mit 2-3 Jahren
  • Laichzeit: März bis August
  • Wirtschaftliche Bedeutung: sehr bedeutender Speisefisch in Europa, wird in großen Mengen mit Schleppnetzen gefangen
  • Kulinarische Qualität: schmackhaftes, zartes Fleisch mit sauer-bitterer Note, optimal geeignet zum Braten, Schmoren und Konserven-Verarbeitung
  • Nährwert (100 g Fisch): 185 kcal / 21 g Eiweiß / 4,5 g Fett
  • Angelsport: wird oft beim Meeresangeln auf Raubfische als Köderfisch eingesetzt
  • Gefährdung: aufgrund von schneller Wachstumsrate und hoher Reproduktionsfähigkeit wird von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Lebensraum der Sardine

Die größte Population der Sardinen lebt in Nordatlantik. Darüber hinaus kommen die Fische (wenn auch seltener) in der Nordsee, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer vor. Der bevorzugte Lebensraum der Sardine ist die Südwestküste Europas, wo sie durch Portugiesen, Spaniern und Franzosen in großen Mengen gefangen und verspeist wird.

Sardinen sind ausgesprochene Schwarmfische, die in großer Anzahl wie Nomaden durch das Freiwasser entlang der Küste ziehen. Da sie Wassertemperatur von 10 bis 20 Grad bevorzugen, wandern sie entsprechend im Sommer nach Norden und im Winter nach Süden.

Interessante Fakten über Sardine

Sardine

Sardine

  • Wissenschaftler führen den Namen dieses Fisches häufig auf die Insel Sardinien zurück, wo es früher sehr große Sardinen-Populationen gab.
  • Das Fleisch der Sardinen ist besonders zart und fett. Im Nachgeschmack dominieren eine leichte, angenehme Bitterkeit und Säure.
  • Sardinen werden industriell in großen Mengen mit Fischnetzen gefangen, wobei kleine Fischkutter eine besondere Fangmethode haben: Sie locken die Fische mit Licht, indem nachts Scheinwerfer ins Wasser gerichtet werden.
  • Die Art und Weise, wie Sardinen in Konserven eingelegt werden, hat zu der populären englischen Redewendung „packed like sardines“ geführt, die metaphorisch verwendet wird, um Situationen zu beschreiben, in denen Menschen oder Gegenstände zusammengepfercht sind.

Warum sind Sardinen so gesund?

Dank der gesunden Omega3-Fettsäuren in ihrem Fleisch tragen die Sardinen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Darüber hinaus enthält Sardine viel Vitamine und Spurenelemente, die das Immunsystem stärken und den Cholesterinspiegel im Blut senken.

Wichtige Merkmale

Sardine

Sardine

  • Der Körper der Sardine ist sehr schlank und langgestreckt.
  • Die Augen sind groß und der Unterkiefer zeigt nach vorne.
  • Die Flossen sind verglichen mit anderen Heringsartigen relativ klein.
  • Ihr Rücken weist eine bläuliche Farbe aus und die Bauchseite schimmert silbern.

Wie ernähren sich Sardinen?

Sardinen ernähren sich von Zooplankton. Darüber hinaus fressen sie gerne den Laich anderer Fische, sowie kleine Garnelen und Weichtiere.

Fortpflanzung der Sardine

Sardine

Sardine

Geschlechtsreife erreichen die Sardinen mit 2-3 Jahren. Die Laichzeit ist vom Verbreitungsgebiet abhängig und findet von März bis August statt. Sardinen laichen sowohl in unmittelbarer Küstennähe in einer Tiefe von 20-25 m als auch 100 km von der Küste entfernt. Das Ablaichen findet portionsweise und meist nachts statt. Das Weibchen legt bis zu 60.000 Eier im Freiwasser ab und die Larven schlüpfen schon nach wenigen Tagen.

Industrielle Ausbeutung

Kommerzieller Fischfang

Kommerzieller Fischfang

Die Sardine spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Gründung vieler Länder im Mittelmeerraum. Das heutige Kroatien, Montenegro und Serbien fischten den Fisch schon zur Zeit der Römer, was damals zu einer starken wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitrug. Sardinen sind auch in Westeuropa sehr beliebt, insbesondere in Frankreich, das oft als „Sardinenhauptstadt“ bezeichnet wird. Sardinenkonserven aus Frankreich gelten auch heute noch als Delikatesse.

Derzeit werden Sardinen vor allem in den spanischen, portugiesischen und marokkanischen Gewässern sowie im Fernen Osten (Japanisches Meer) gefangen. Da sie schnell wachsen, wird der industrielle Fang dieser Fische das ganze Jahr durch betrieben. Die Fangmengen sind in den letzten Jahren aufgrund des Rückgangs der Gesamtpopulation allerdings deutlich zurückgegangen. Dies wird auf deren immense Ausbeutung und den fortschreitenden Klimawandel zurückgeführt.

Kulinarische Bedeutung

Gebackene Sardinen

Gebackene Sardinen

Auch wenn Sardinen in Dosen wahrscheinlich das am häufigsten verkaufte Fischprodukt ist, schmecken frisch gefangenen Sardine um einiges besser. Dieser Fisch hat einen vorzüglichen Geschmack, wenn man ihn frisch oder zumindest gekühlt aus dem heutigen Fang bekommen und gleich zubereiten kann. In Sizilien z.B. werden frische Sardinen mit scharfen Gewürzen gegrillt oder gebacken.

Dank ihrer reichhaltigen Zusammensetzung werden Sardinen häufig in Diätmenüs verwendet. Und das trotz ihrem hohen Fettgehalt. Der Grund dafür ist der Nährwert des Fisches, der nicht nur den Hunger für lange Zeit vertreibt sondern auch eine positive Wirkung auf Verdauung und Stoffwechsel hat.