Ukelei (Laube): Steckbrief, Biologie und Lebensraum

Ukelei ist ein kleiner Schwarmfisch, der zwar keine industrielle Bedeutung hat, dafür aber bedeutsam für den Erhalt des Biosystems ist.

Ukelei (auch Laube genannt)

Ukelei (auch Laube genannt)

Steckbrief Ukelei

  • Name: Ukelei (auch Laube genannt). Engl.: Bleak
  • Wiss. Name: Alburnus alburnus
  • Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
  • Familie: Weißfische (Leuciscidae)
  • Gattung: Alburnus
  • Verbreitung: Europa
  • Lebensraum: Stehende und langsam fließende Binnengewässer
  • Nahrung: Zooplankton, Insektenlarven, Mücken, Pflanzensamen, Fischeier
  • Natürliche Feinde: Zander, Hecht, Wels, Barsch, Rapfen
  • Verhalten: Friedfisch, Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 25 cm
  • Maximales Gewicht: 100 g
  • Maximales Alter: 7 Jahre
  • Körperform: spindelförmig, seitlich sehr flach
  • Körperfarbe: dunkler grün-grauer oder bläulicher Rücken, silbrige Flanken
  • Maul: klein und oberständig
  • Schuppen: sehr klein und zart
  • Schuppenformel: SL 45-54
  • Flossenformel: D III/8, A III/17-20, P I/15, V II/8
  • Geschlechtsreife: mit 2 bis 3 Jahren
  • Laichzeit: von April bis Juni
  • Wirtschaftliche Bedeutung: in Mittel- und Westeuropa ohne Bedeutung, in Osteuropa gefragter Speisefisch
  • Kulinarische Qualität: schmackhaftes, zartes Fleisch mit vielen Gräten / wird gerne zu „Sprotten“ und Stockfisch verarbeitet
  • Nährwerte: 86 kcal / 18 g Eiweiß / 1,1 g Fett
  • Angelsport: beliebter Köderfisch beim Raubfischnageln, kann beim Posenangeln mit Stipprute gefangen werden
  • Aquarium: lässt sich in Aquarien (ab 400 Liter) mit guter Belüftung halten
  • Gefährdung: aufgrund der weiten Verbreitung gilt als nicht gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der natürliche Lebensraum des Ukeleis umfasst bis auf wenige südliche Regionen fast ganz Europa. Es gibt große Ukelei-Populationen sowohl in der russischen Wolga wie auch in skandinavischen Binnenseen. Er lebt in Süß- und Brackwasser (Flussmündungen) und ist ein typischer Schwarmfisch, der in zahlreichen stehenden und langsam fließenden Gewässern vorkommt.

Der Ukelei verträgt Temperaturschwankungen, Sauerstoffmangel hingegen kann er nicht leiden. Die Fische bilden zum Teil große Schwärme und halten sich in warmen Jahreszeiten über sandige oder kiesige Böden. Im Winter ziehen sie sich in entlegene tiefere Bereiche zurück.

Lebensweise des Ukeleis

Ukelei

Ukelei

Der Ukelei ist ein pelagischer Fisch und verbringt einen großen Teil des Jahres in den oberen und mittleren Wasserschichten in einer Tiefe von etwa 0,5 bis 1,2 Meter. Tagsüber wandern die Ukeleie innerhalb des Gewässers, indem sie dem Lichteinfall folgen. Je besser die Wasseroberfläche beleuchtet ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass dort ein Ukeleischwarm zu finden sein wird.

Da Ukeleie sehr gute Schwimmer sind, können sie einem Räuberangriff besser entgehen, wenn sie sich in hindernisfreien Bereiche aufhalten. Daher tummeln sich erwachsene Fische am liebsten im freien Wasser. Junge Ukeleie konzentrieren sich hingegen in der flachen und bewachsenen Uferzone. Hier finden sie Nahrung und Schutz vor Raubfischen. Nachts begeben sich auch erwachsene Fische in Ufernähe.

Interessante Fakten über Ukelei

  • Der Ukelei hat sehr feine Schuppen, die auch bei leichter Berührung an den Fingern haften bleiben. Der Fisch wird im Durchschnitt 12-15 cm groß und ca. 60 g schwer, einige weinige Exemplare können 25 cm und das Gewicht von 100 g erreichen.
  • Ukeleie stehen bei allen Raubfischen ganz oben auf der Speiseliste und tragen dadurch viel zu Erhaltung des biologischen Systems unserer Gewässer bei. Aus dem selben Grund ist diese Spezies als toter Köderfisch sehr beliebt bei Anglern. Vor allem beim Nachstellen von Hecht und Zander ist der Ukelei sehr vielversprechend.
  • Für gewöhnlich halten sich die Ukeleie in größeren Schwärmen auf. Doch wenn es im Gewässer viele Raubfische gibt, bilden sie kleinere Gruppen, die für Raubfische weniger sichtbar sind und in denen Ukeleie besser manövrieren können. Wenn ein Ukelei bei der Flucht nicht durch andere Artgenossen behindert wird, kann er sehr schnell beschleunigen, was seine Überlebenschancen steigert.

Wichtige Merkmale

Ukelei

Ukelei

Die Oberseite des Ukeleis hat eine dunkle grün-graue manchmal bläuliche oder bräunliche Farbe. Die Flanken schimmern silbrig. Von der Form her sind Ukeleie sehr schlank. Leben sie in einem See, sind sie ein Tick hochrückiger als ihre Artgenossen aus den Flüssen. Da Ukeleie reine Friedfische sind, haben sie keine Kieferzähne sondern Schlundzähne. Der Ukelei besitzt 45 bis 54 Schuppen auf der Seitenlinie.

Das Maul des Ukeleis ist oberständig. Der Kopf ist spitz und die Augen groß mit sehr dunklen Pupillen. Die Flossen sind auf dem Rücken grau und können an der Basis rötlich oder gelblich sein. Dasselbe gilt auch für Schwanzflosse. Die Afterflosse ist eher länglich, wodurch der Ukelei etwas länger erscheint als andere Weißfische.

Wie ernährt sich Ukelei?

Trotz seiner geringen Größe ist der Ukelei ein sehr gefräßiger kleiner Weißfisch, der auf der Suche nach Nahrung sich ständig in Bewegung befindet. Er ernährt sich von Zooplankton, kleinen Insekten und deren Larven, von ins Wasser gefallenen Samen verschiedener Pflanzen, sowie von Eiern und Fischbrut anderer Arten.

Der Ukelei hält sich gerne in der oberen Wasserschicht auf, wo er treibende Insekten von der Oberfläche pflückt oder diese sich aus der Luft greift, indem er aus dem Wasser springt. Besonders hoch im Kurs stehen beim Ukelei schwüle und bewölkte Tage, wenn Schwärme von Mücken dicht an der Wasseroberfläche summen, weil ihre Flügel mit der Feuchtigkeit beschwert sind.

Fortpflanzung des Ukeleis

Ukelei

Ukelei

Der Ukelei wird im Alter von 2-3 Jahren und mit Körpergröße von 8-12 cm geschlechtsreif. Die Fische laichen von April bis Juni bevorzugt im Flachwasser. Die Weibchen legen bis zu 5 Tausend klebriger Eier auf Steine, Wurzeln und zwischen Wasserpflanzen. Je nach Witterungsbedingungen dauert es 5-7 Tage, bis die Larven schlüpfen. Nach der Geburt scharen sich die Jungfische zusammen und beginnen, sich von Plankton zu ernähren. Im ersten Lebensjahr können sie etwa 4-5 cm groß werden.

Kulinarische Bedeutung

Während dem Ukelei in Deutschland so gut wie keine kulinarische Aufmerksamkeit zugeteilt wird, ist er in einigen süd- und osteuropäischen Ländern sehr beliebt. So gilt der Ukelei auf dem Balkan als Delikatesse und wird in guten Restaurants nach speziellen Rezepten zubereitet. In Osteuropa ist er als Stockfisch ein stetiger Begleiter in Biergärten.

Das Fleisch des Ukeleis ist reich an nützlichen Spurenelementen, die eine positive Wirkung auf den menschlichen Körper haben, wie z.B. Magnesium, Zink, Fluor, Kalium, Molybdän. Der Verzehr des Ukeleis trägt dazu bei, den Stoffwechsel zu verbessern, die Zähne und Knochen zu stärken, sowie den Blutdrucks und Nervensystem zu normalisieren.

Wie schmeckt Ukelei?

Das Fleisch des Ukeleis ist zart und schmeckt delikat. Zugleich hat er viele Gräten, die allerdings bei thermischer Verarbeitung weich werden. So kann man den Ukelei mit einer Sprotte vergleichen, nur dass er etwas mehr von dem typischen fischigen Geschmack der Süßwasserfische hat.

Angeln auf Ukelei

Angeln auf Ukelei

Angeln auf Ukelei

Die Ukeleie sind beliebte Zielfische vieler Hobby-Angler. Es gibt sie in fast jedem Gewässer. Um den Ukelei zu fangen, braucht man eine Stipprute, die mit einer einfachen Posenmontage bestückt ist. Wichtig ist, dass alle Komponenten der Montage sehr gut aufeinander abgestimmt sind. So nimmt man für Ukelei eine 1,5 Gramm leichte Pose, eine 14-er monofile Schnur und einen kleinen Haken in Größe 14. Als Köder eignen sich Würmer, Maden, Zuckmückenlarven oder Brot. Mehr Infos dazu im nächsten Beitrag.