Viperfisch: Alles Wissenswerte über den Tiefseefisch

Viperfische sind Beutegreifer der Tiefsee. Sie sind hochspezialisiert für eine Existenz in einer sehr lebensfeindlichen Umgebung.

Viperfisch

Viperfisch

Steckbrief Viperfisch

  • Name: Viperfisch. Engl.: Viperfish
  • Wiss. Name: Chauliodus
  • Ordnung: Maulstachler (Stomiiformes)
  • Familie: Barten-Drachenfische (Stomiidae)
  • Gattung: Viperfische
  • Verbreitung: gemäßigte und tropische Meere
  • Lebensraum: Tiefen von 400 bis 2000 m
  • Nahrung: Krebstiere, Kopffüßer, Fische
  • Verhalten: Raubfische, Einzelgänger
  • Maximale Größe: 35 cm
  • Maximales Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Körperform: langgestreckt, schlangenartig, von beiden Seiten abgeflacht
  • Körperfarbe: dunkelgrau, dunkelbraun oder schwarz
  • Maul: sehr groß und breit
  • Schuppen: klein und zart
  • Geschlechtsreife: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Laichzeit: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Wirtschaftliche Bedeutung: seltener Beifang in Grundschleppnetzen
  • Angelsport: aufgrund von sehr tiefen Lebensräumen unbedeutend
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Viperfische leben in allen gemäßigten und tropischen Ozeanen und halten sich bevorzugt in den Tiefen zwischen 400 und 1800 Metern auf. Einzelne Exemplare wurden schon aus 4400 m Tiefe gefangen. Auch im Mittelmeer und mitunter sogar in der Nordsee sind sie anzutreffen. Ein Vorkommen in der Ostsee ist hingegen unwahrscheinlich, da diese maximale 450 Meter tief ist. Mit einer durchschnittlichen Körpergröße von 20-30 cm gehören sie zu den größeren und recht häufigen Fischen der oberen Tiefsee.

Interessante Fakten über Viperfische

  • Die Augen der Viperfische übertreffen das menschliche Auge bezüglich der Anpassung an schwaches Licht ums 30-fache.
  • Viperfische sind wie die meisten Tiefseenebewohner langsamwüchsig und langlebig – sie sollen 35 Jahre bis zur Maximallänge brauchen.
  • Die Viperfische verfügen über spezielle Leuchtorgane, die sie für die Erzeugung des Lichtes einsetzen (Biolumineszenz). Damit lecken sie ihre Beute an.
  • Die Beute der Viperfische ist häufig fast so groß wie der Räuber selbst. Um diese verschlucken zu können, kann der Viperfisch seinen Unterkiefer aushängen – in Analogie zu den namensgebenden Schlangen.

Merkmale der Viperfische

Der Körper der Viperfische ist langgestreckt und mit Leuchtorganen übersät, welche wie Drüsen aussehen. Wird ein lebendiger Viperfisch berührt, leuchtet sein gesamter Körper in einem pulsierenden Licht. Einige Arten besitzen bis zu 1500 zusammengesetzte Lichtorgane, die man früher sogar für zusätzliche Augen hielt.

Die dolchförmigen, teilweise scharfkantigen Fangzähne der Viperfische sind entgegen älteren Angaben nicht nach hinten umklappbar. Die Fangzähne des Unterkiefers sind verschieden groß und nach hinten gebogen. Sie sind erstaunlich konstant verteilt und ragen auch bei geschlossenem Maul noch weit vor.

Die silbernen Augen sind im Verhältnis zum Kopf relativ groß. Die kurz hinter dem Kopf vor den Bauchflossen befindliche Rückenflosse hat fünf bis sieben Flossenstrahlen, von denen der erste stark verlängert ist. Die Afterflosse wird durch 10 bis 13 Flossenstrahlen gestützt.

Wie ernähren sich Viperfische?

Viperfische sind hochspezialisierte Raubfische, wobei sie ihre Beute mit den Augen wahrnehmen. Jedes Auge hat ein besonderes Leuchtorgan, welches unter der Pupille liegt und das Lichtwahrnehmungsvermögen des Fisches deutlich verbessert. Auf dem beweglichen Rückenflossenstrahl sitzt ein Leuchtorgan. Mit diesem vor dem Maul beweglichen „Lämpchen“ erregt der Jäger die Aufmerksamkeit anderer Tiefseebewohner. Zur ihrer Beute gehören Kopffüßer, Fische und diverse Krebstiere.

Jedes Beutetier, das zu neugierig ist und zur Lichtquelle eines Viperfisches schwimmt, wird von diesem geschnappt. Die Zahnstilette des Unterkiefers erdolchen die Beute und halten sie fest. Nicht selten muss ein Viperfisch zum Zupacken sein Maul sehr weit aufreißen – das geschieht wie bei vielen anderen Fischen durch ein „In-den-Nacken-Werfen“ des Schädels, wozu hier der erste Wirbel locker und ohne Gelenk mit dem Hinterhaupt verbunden ist.

Fortpflanzung der Viperfische

Der Lebensraum der Viperfische ist für Menschen nahezu unzugänglich. Taucher konnten Viperfische zwar bereits aus steuerbaren Tauchfahrzeugen beobachten, viele Verhaltensweisen, wie das Fortpflanzungsverhalten, bleiben jedoch im Verborgenen. Mögliche Geschlechtspartner kommen sich in den Weiten der Tiefsee wohl nur recht selten nahe. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich kaum. Forscher gehen davon aus, dass die Viperfische eine größere Menge von Eiern hervorbringen, die sich zunächst zum Larvenstadium entwickeln.

Quellenhinweise

Dieser Artikel wurde der Wikipedia entnommen und steht unter dieser Nutzungslizenz.