Angeln mit Mini-Wobblern: Zielfische, Ausrüstung, Führungstechnik

Eins ist ganz sicher – kleine Wobbler fangen wesentlich mehr Fische als die großen Modelle. Denn mit Minis kriegt man sie alle an den Haken – von kleinen raubenden Weißfischen bis hin zu den großen Hechten und Zandern.

Mittel zum Zweck im Sommer

Miniwobbler

Miniwobbler

Im Hochsommer, wenn die meisten Fischarten abgelaicht haben, breitet sich die Fischbrut unter Wasser aus und hat nichts anderes im Kopf hat als zu fressen, um möglichst schnell aus dem Beuteschema der noch ebenso kleinen Räuber heraus zu wachsen. So sind jetzt kleine Kunstköder deshalb so effektiv, weil sie ins Beuteschema praktisch aller Räuber passen. Ob Rapfen, Barsche, Hechte oder Zander – sie alle schnappen beherzt zu, wenn ein kleiner aber leckerer Happen vorbei schwimmt.

Die Fischbrut ist im Sommer für alle Raubfische die Nahrungsgrundlage schlechthin. So sind die Räuber auf die kleinsten Fischchen durch die Natur quasi vorprogrammiert. Wegen des warmen Wassers sind alle Fische agil und hungrig – es wird viel gejagt, viel gefressen und viel verdaut. Die Chancen mit einem kleinen Köder einen Raubfisch an den Haken zu bekommen sind jetzt so hoch wie zu keiner anderen Jahreszeit!

Die Natur dient als Vorbild

Mini-Wobbler

Mini-Wobbler

Letztendlich geht es beim Raubfischangeln in erster Linie darum, einem Räuber einen Köder zu präsentieren, der seiner natürlichen Beute am ähnlichsten aussieht. Dadurch steigen die Chancen die Hemmschwelle, die die meisten Räuber vor einem ungewöhnlichen Köder haben, zu überwinden. Klar gibt es auch Situationen, wenn die Hechte z.B. aus Aggression alles attackieren, was gerade in ihrem Revier auftaucht. So verhalten sich aber nur die Hechte und eher selten.

Die meisten Raubfische sind zwar erbarmungslos aber auch zugleich sehr vorsichtig: Die einen noch vorsichtiger als die anderen und die dritten wiederum mehr neugierig als vorsichtig, wie es zum Beispiel bei den Zandern der Fall ist. Weiterer Vorteil der kleinen Köder ist ihre Größe. Die kleinen Kaliber passen eben besser und tiefer ins Maul, sodass der Haken auch mehr Möglichkeiten hat, sich ins Gewebe zu bohren, woraufhin die Aussteiger seltener werden.

Richtige Montage für Mini-Wobbler

Mini-Wobbler-Montage

Mini-Wobbler-Montage

Da die Mini-Wobbler sehr leicht sind, sollten sie mit keinem zusätzlichen Gewicht belastet werden, anderenfalls geraten sie schnell aus dem Gleichgewicht und können das vorgesehene Spiel nicht mehr richtig entfalten. Deshalb werden sie entweder an sehr kleine und leichte Karabiner* befestigt oder direkt an die Schnur mithilfe der Rapala-Schlaufe gebunden. Wie eine typische Montage zum Angeln mit Miniwobblern aufgebaut ist, sehen Sie in folgender Abbildung.

Welche Ausrüstung für Mini-Wobbler?

Pezon Michel Ring

Pezon Michel

Wobbler, die nicht größer als 4 cm sind, zählen zu Miniwobblern. Darunter sind fast alle Arten vertreten: Cranks, Minnows, Popper, Glider usw. Für Mini-Wobbler braucht man vor allem eine sehr feinfühlige Rute, die einen winzigen Kunstköder gut in Szene setzen kann. Eine Rute mit einer durchgehenden Aktion und dem Wurfgewicht von 3 bis 12 g würde bei den Minis schon mal die grundsätzliche Voraussetzung erfüllen.

Als passende Stationärrolle ist eine 2.500 zu empfehlen. Diese Rollengröße ermöglichst bei kleinen Wobblern nicht nur weite Würfe, sondern auch schnelle Führung, was gerade im Sommer obligatorisch ist. Als Schnur empfiehlt sich eine 0,14-0,18 Monofile oder auch die 0,08-0,10 Nanofil von Berkley, die aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit die Eigenschaften einer Monofilen und einer Geflochtenen in sich vereint.

Folgend empfehlen wir drei leichte Spinnruten, die sich besonders gut zum Angeln mit Mini-Wobblern eignen:

Abbildung*Gamakatsu AreatrySavage Gear LRFZeck Cherry StickNinja X Spin
ModellGamakatsu AreatrySavage Gear LRFZeck Cherry StickNinja X Spin
Rutenlänge2,01 m2,79 m2,10 m1,90 m
Wurfgewicht4 - 14 g7 - 23 g3-12 g3-12 g
Transportlänge101 cm143 cm1,09 m100 cm
Rutengewicht79 g 135 g 105 g 100 g
Rutenaktionparabolischschnellschnellsemi-parabolisch
Anzahl Teile2222
Eigenschaften/ Ausstattung
  • ultraleicht, für kleinere Barsche optimal
  • parabolische Aktion
  • gute Biss-Rückmeldung
  • optimal für Spinner, Wobbler, -Blinker
  • schnelle Aktion
  • auch fürs Jiggen
  • sensible Rute für Barsche
  • gute Köderkontrolle
  • feinfühligen Spitze
  • Vollkohlefaserspitze
  • präzise auf Wurfweite
  • dünner Blank
  • gut ausbalanciert
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Zielfische beim Angeln mit Mini-Wobblern

Forellen sind ein Klassiker beim Angeln mit den kleinen Wobblern. Auch Rapfen steigen auf die Minis beherzt ein. Weiterer Zielfisch ist der Hecht. Die Wahrscheinlichkeit einen kapitalen Hecht im Hochsommer auf einen Miniwobbler zu fangen ist viel höher als man denkt! Deshalb sollten in Gewässern mit Hechtbeständen immer Vorfächer benutzt werden, die möglichst aus leichtem und robustem Material bestehen. Durch das leichte Vorfachgewicht wird das fragile Spiel des Mini-Wobblers nicht negativ beeinflusst.

Auf einen Miniwobbler gefangener Rapfen

Auf einen Miniwobbler gefangener Rapfen

Ganz wichtig! Die Spulenbremse soll beim Angeln mit kleinen Wobblern viel schwächer als gewöhnlich eingestellt sein, damit der gehakte Räuber beim Widerstand die filigranen Haken nicht aufbiegt und auch die Schnur nicht reißt.

Wesentliche Vorteile von kleinen Ködern

Kleine Köder haben also einen entscheidenden Vorteil – sie werden sowohl von halbstarken als auch von kapitalen Räubern komplett inhaliert. Die Wahrscheinlichkeit einen Raubfisch nach einem Biss zu landen, ist somit bei einem kleinen Köder am größten, vorausgesetzt man verwendet hochwertige Haken, die bei starker Belastung nicht so schnell aufbiegen.

Im folgenden Video, das in Galway Atlantaquaria gedreht wurde, attackieren Pollacks einen kleinen hakenlosen Köder. Man sieht hier ganz deutlich, wie leicht es für große Fische ist, einen kleinen Köder blitzschnell komplett in den Schlund aufzunehmen.