Köder für klares Wasser: Mit welchen Farben zum Erfolg?

Die Wahl der richtigen Köderfarbe ist beim klaren Wasser immens wichtig. Leider ist dabei auch die Fehlerquelle sehr groß.

Je klarer das Wasser, umso größer die Herausforderung

Hecht

Hecht

Klares Wasser stellt jeden Angler vor einer ernst zu nehmenden Herausforderung: Wenn die Sichttiefe unter der Wasseroberfläche über zwei Meter beträgt, kann auch der kleinste Fehler bei der Köderwahl jegliche Fangchancen zunichte machen. Aus diesem Grund sind Köder in natürlichen Dekors, die den echten Fischen möglichst ähnlich aussehen, der erste und zugleich der wichtigste Grundsatz fürs Angeln im klaren Wasser.

Darüber hinaus hängt die Köderwahl bei geringer Wassertrübung stark vom Lichteinfall ab: Während beim Sonnenschein realistisch gefärbte Köder, die sich mit ihrer natürlichen Umgebung möglichst nahtlos verschmelzen, die besten Fangchancen darstellen, sind es in der Dämmerung und beim bedeckten Himmel milchige und dunkel gefärbte Köder mit schwarz-grünem, blauem oder violettem Stich.

Klares Wasser und Sonnenschein

Je klarer das Wasser und je mehr Licht vorhanden ist, desto mehr muss man mit verschiedenen Farben experimentieren, allerdings überwiegend mit dunklen Tönen wie Violett, Dunkelblau, Dunkelgrün oder Schwarz. Die natürliche Umgebungsfarbe im Gewässer, sei es z.B. leichte grünliche Wassertrübung oder grauer kiesiger Grund, gibt Hinweise für die Farbenwahl. Weiterhin sollte man auf auffällige Merkmale, wie z.B. große Augen oder zu stark ausgebildete Flossen, ebenso verzichten.

Köder in realistischen Farben

Köder mit dezenten Farben, die zu Umgebung passen

Dunkle Köder in realistischen Farben

Dunkle Köder in realistischen Farben

Durchsichtige gepunktete Köder

Durchsichtige gepunktete Köder

Klares Wasser und bedeckter Himmel

Beim bedeckten Himmel gelten beim Fischen im klaren Wasser dieselben Prinzipien wie beim Angeln in direkter Sonneneinstrahlung, nur dass die Köder-Dekore jetzt ein Tick farbenfroher sein dürfen. Darüber hinaus können die in den Köder eingebauten Glitterpartikel die Schuppen eines echten Fisches vortäuschen und für mehr Reiz sorgen. Dennoch sollten die Glitterpartikel beim Einsatz im klaren Wasser sehr dezent und starkt gedämpft eingearbeitet sein.

Milchig gefärbte Köder

Dezente, milchig gefärbte Köder

Durchsichtige braune Köder, wenn das Wasser bräunlich ist

Durchsichtige braune Köder, wenn das Wasser bräunlich ist

Dunkelgrüne Köder

Dunkelgrüne Köder, wenn das Wasser grünlich ist

Klares Wasser bei Dämmerung

In der Dämmerung sind vor allem tiefschwarze und dunkle Köder mit violettem Stich das Mittel zum Zweck. Da Violett den kürzesten Wellenbereich des sichtbaren Lichtspektrums für sich beansprucht, ist es sehr energiegeladen und somit für sehr tiefes klares Wasser wie auch widrige Lichtverhältnissen gut geeignet (mehr darüber im folgenden Artikel: UV-aktive Köder). Manchmal beißen die Fische im klaren Wasser und bei sehr wenig Licht auch auf milchig-weiß gefärbte Köder sehr gut.

Tiefschwarzer Köder

Tiefschwarzer Köder

Relax Twister in Schwarz

Dunkle Köder mit violettem Stich

Effzett Longhorn Shad

Milchig-Weisse Köder

Oberflächenköder – weniger Farbe, mehr Kontur

Einige Raubfische suchen nach Beute, indem sie seitlich die Gegend scannen, wie es z.B. die Barsche tun, andere hingegen, indem sie zur Wasseroberfläche aufblicken. Ein Rapfen, der von unten auf einen an der Oberfläche laufenden Köder heranstürmt, sieht die Farbe des Köders kaum, seine Silhouette dafür umso deutlicher. Bei den Oberflächenködern ist die Farbe somit weniger wichtig als die Größe, die Form oder  das Spiel. Der Kontrast zwischen dem Köder und seiner Umgebung ist beim Angeln direkt an der Oberfläche ein klarer Erfolgsfaktor.

Oberflächenköder

Oberflächenköder

Zielfisch-Taktik ist wichtig!

Bei der Farbenwahl der Köders ist es wichtig, den Zielfisch nicht aus den Augen zu verlieren. Der Zander z.B. beißt am besten auf Köder, die möglichst genau in sein Beuteschema passen. Zugleich halten sich diese Räuber meist im tieferen Wasser. Da sich aber die Lichtmenge mit zunehmender Tiefe verringert, kann man beim Zanderangeln im klaren Wasser sogar mit Fluo-Ködern erfolgreich sein. Ein Fluo-Köder würde zwar im klaren Wasser durch den Fluoreszenz-Effekt stark auffallen, seine Leucht-Wirkung wäre dennoch durch die Wassermasse und dadurch bedingte Verringerung des Lichteinfalls gedämpft. Das Resultat – der Köder fällt auf, ohne unnatürlich zu wirken. Die Chancen einen Zander zu überlisten steigen. In einem anderen Artikel finden Sie weitere Infos zum Thema Fluo-Köder.

Hecht

Hecht

Der Hecht wiederum legt ein anderes Beißverhalten als der Zander zutage. So kann er einen fluo-leuchtenden Köder aus reiner Aggression attackieren, selbst dann, wenn er keinen Hunger hat. Ein Versuch mit einem knall-grünen Köder im klaren Gewässer mit Hechtbestand ist somit (vor allem im Sommer) nicht selten eine Attacke wert!