Lachsangeln: Tipps fürs Köder, Montage, Technik

Lachse sind sehr schmackhafte Speisefische, die auch effektiv beangelt werden können. Wie es funktioniert, erklären wir in diesem Ratgeber.

Lachsangeln – spannende Königsdisziplin

Atlantischer Lachs (Salmo salar)

Atlantischer Lachs (Salmo salar)

Als wesentlicher Bestandteil von Sushi, schmackhaftem Fischfilet oder auf Brot – Lachse gehören zu den bekanntesten Speisefischen. Der unverwechselbare Geschmack und die charakteristische rötliche Färbung sind vor allem bei Lachsen aus dem Wildfang sehr intensiv. Diese Faktoren wie auch das ungewöhnliche Wanderungsverhalten der Fische tragen dazu bei, dass Lachse für Sportangler besonders interessant sind. Im Wesentlichen lassen sich insgesamt neun Lachs-Arten unterscheiden, die sich nicht nur in ihrer Relevanz für den Angelsport, sondern auch hinsichtlich ihrer Verbreitungs-Arealen deutlich unterscheiden:

  1. Atlantischer Lachs (Salmo salar)
  2. Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha)
  3. Huchen (Hucho hucho)
  4. Hundslachs (Oncorhynchus keta)
  5. Königslachs (Oncorhynchus tshawytscha)
  6. Masulachs oder Kirschlachs (Oncorhynchus masou)
  7. Rotlachs (Oncorhynchus nerka)
  8. Silberlachs (Oncorhynchus kisutch)
  9. Weißlachs (Stenodus leucichthys)

Die für Angelsport relevantesten drei Lachs-Arten

Lachsangeln

Lachsangeln

Während einzelne Salmoniden-Spezies ihre kulinarische Bedeutung durch Zucht oder die Produktion von Kaviar erlangten, sind für den Angelsport besonders der Atlantische Lachs sowie der Buckel- und Silberlachs relevant. Diese drei Arten wandern zum Laichen vom Salzwasser der Meere in das Süßwasser der Flüsse, wozu physiologische Anpassungen nötig sind. Zugleich bieten sie auf ihren Wanderungen probates Ziel für Sportangler an.

Der als Salmo salar bezeichnete und in unseren Gefilden verbreitete Atlantische Lachs findet sich zum Laichen in nordamerikanischen und europäischen Flussläufen wieder. Dagegen finden sich der Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha) und der bis 10 kg schwere Silberlachs (Oncorhynchus kisutch) nur gelegentlich in Nordeuropa wieder. Zu ihren bevorzugten Verbreitungsarealen gehören Nordamerika und Nordasien.

Fliegenfischen auf Lachs

Rotlachs

Rotlachs

Eine probate Möglichkeit, um an die begehrten Zielfische zu gelangen, stellt das Fliegenfischen dar. Neben einer gut angepassten Ausrüstung kommt dabei vor allem der Wahl des richtigen Köders eine große Bedeutung zu. Während kaltes Wasser eher größere Fliegen verlangt, können bei steigenden Temperaturen kleinere Exemplare verwendet werden. Außerdem sollte die Farbe des Köders an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Unsere Empfehlung: Setzen Sie bei klarem Wasser auf eher dezente, bei undurchsichtigerem Wasser – auf auffälligere Köder.

Da das Wanderungsverhalten der Lachse stark vom jeweiligen Fluss abhängig ist, können die Fisch an Stellen mit viel Bewegung im Wasser und einer interessanten Untergrundstruktur zu nahezu allen Jahreszeiten gefangen werden. Idealerweise wird der Wurf so ausgeführt, dass die Fliege sich diagonal stromabwärts befindet und somit bei gespannter Angelschnur die Flussströmug kreuzt.

Fliegenrute

Fliegenrute

Lachsangeln in Deutschland

In Deutschland können die Lachse zu bestimmten Zeiten beim Schleppangeln in der Ostsee gefangen werden. Diese Vorgehensweise gilt als eine der Königsdisziplinen des Sportangelns hierzulande und benötigt folglich einiges an Expertise. Beim Schleppangeln auf Lachse werden Kunstköder vom Schiff ausgeworfen und in 20 bis 30 Metern Tiefe bis auf die offene See geschleppt. Aufgrund der meist rauen See haben sich dabei Köder bewährt, die eine natürliche aber zugleich auch auffällige Bewegung gewähren. Während von Anfängern oft Blinker eingesetzt werden, greifen erfahrenere Angler zu den Wobblern. Am vielversprechendsten ist Schleppangeln in der Ostsee im Spätwinter zur Mittagszeit und vor dem Sonnenaufgang im Frühling.

Schonzeiten und Mindestmaße für Lachs in Bundesländern

Schonzeiten und Mindestmaße dienen dem Schutz und der Erhaltung der Fischbestände, indem sie gefährdeten Fischarten (wie z.B. dem Lachs) die Möglichkeit geben, sich mindestens ein mal im Leben zu vermehren. Sie fördern eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässerressourcen und tragen zur langfristigen Gesundheit und Vielfalt der Fischfauna bei. Diese Auflagen sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen von allen Anglern zwecks Sicherung der Artbestände streng eingehalten werden.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024

Bundesland Schonzeiten Mindestmaß
Bayern ganzjährig entfällt
Baden-Württemberg ganzjährig entfällt
Berlin ganzjährig entfällt
Brandenburg 16. Oktober bis 15. April (gilt nur für Besatzfische, Wildfische ganzjährig geschont) 60 cm
Bremen 15. Oktober bis 15. März 60 cm (gilt nur für Besatzfische)
Hamburg ganzjährig entfällt
Hessen ganzjährig entfällt
Mecklenburg-Vorpommern
  • Binnengewässer: 1. September bis 31. März
  • Meeresküste: 15. September bis 14. Dezember
  • Binnengewässer: 60 cm
  • Meeresküste: 60 cm
Niedersachsen
  • Binnengewässer: 1. Oktober bis 15. März (gilt nur für Besatzfische, Wildfische ganzjährig geschont)
  • Meeresküste: 1. Oktober bis 15. März
  • Binnengewässer: 50 cm
  • Meeresküste: 60 cm
Nordrhein-Westfalen ganzjährig entfällt
Rheinland-Pfalz ganzjährig entfällt
Saarland ganzjährig entfällt
Sachsen 1. Oktober bis 30. April 60 cm
Sachsen-Anhalt ganzjährig entfällt
Schleswig-Holstein
  • Binnengewässer: 1. Oktober bis 28. Februar
  • Meeresküste: 1. Oktober bis 31. Dezember (für Fische im Laichkleid, silbrige Fische mit losen Schuppen sind ausgenommen)
  • Binnengewässer: 60 cm
  • Meeresküste: 60 cm
Thüringen ganzjährig entfällt