Tipps zum Schleppangeln (Trollingfischen)

Schleppfischen ist bei Anglern deshalb sehr beliebt, weil man damit viele verschiedene Raubfischarten fangen kann.

Schleppangeln in unseren Gefilden

Schleppangeln (Trollingfischen)

Schleppangeln (Trollingfischen)

Wie der Name schon verrät, handelt es sich beim Schleppangeln um eine Angeltechnik, bei der ein Köder hinter einem Boot gezogen wird und dabei die Raubfische zum Beißen animieren soll. Insbesondere angehende Angler neigen allerdings dazu, sich das Schleppangeln (auch Trolling genannt) in Verbindung mit großen und stark motorisierten Booten vorzustellen, die mit Downriggern und zahlreichen Angelruten ausgestattet sind.

In der Realität sieht das Schleppfischen in unseren Breitengraden etwas bescheidener aus. Nur in den Küstenregionen wird in Deutschland mit großen seetauglichen Booten geschleppt. Im heimischen Süßwasser schleppt man hingegen meist mit kleinen Schlauchbooten. Zielfische sind dabei Hecht, Barsch, Rapfen und Zander. Als Köder werden vor allem sinkende Wobbler oder Blinker eingesetzt, seltener auch Gummifische.

Wie schnell soll man Schleppen?

Schleppangeln

Schleppangeln

Die Schleppgeschwindigkeit ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren beim Trolling. Fährt man mit dem Boot zu schnell, hat der Fisch keine Chance sich den Köder zu schnappen. Fährt man jedoch zu langsam, kann der Köder kein reizendes Spiel entfalten, damit er für den Räuber überhaupt erst interessant wird. Grundsätzlich hat sich beim Schleppfischen die Geschwindigkeit von 3 bis 4 km/h bewährt. Dies entspricht in etwa einem Schritttempo.

Darüber hinaus kann die optimale Schleppgeschwindigkeit zusätzlich von der Jahreszeit und vom Wetter abhängig sein. Im Sommer wird grundsätzlich schneller geschleppt als es im Frühling der Fall ist. Dies hängt mit dem Metabolismus und dem Verhalten der Fische zusammen. In der warmen Jahreszeit sind Fische agil und gefräßig und bevorzugen agile Beute. Bei kalten Temperaturen sind die Räuber träge und beißen nur, wenn die Beute langsam direkt vor ihrer Nase schwimmt.

In welcher Tiefe Schleppen?

Hecht unter Wasser

Hecht unter Wasser

Neben der Schleppgeschwindigkeit ist auch die Schlepptiefe von großer Bedeutung beim Trolling. Denn verschiedene Fischarten halten sich bei bestimmten Witterungsbedingungen in unterschiedlichen Tiefen auf. Auf Hechte kann man z.B. sowohl in großen Tiefen wie auch im Flachwasser schleppen.

Wie tief man den Köder beim Schleppen anbieten soll, hängt mit der Jahreszeit und dem Gewässertyp zusammen. Im Sommer stehen Hechte in einem Fluss oft mitten in der flachen Strömung, um Sauerstoff zu tanken. In einem See findet man sie oft in tiefen Gumpen und an den Scharkanten.

Anforderung an die Ausrüstung zum Schleppfischen

Schlepprute

Schlepprute

Zum effektiven Schleppen braucht man nicht nur robuste sondern auch flexible Ausrüstung, die speziell für diese Angeltechnik entwickelt wurde. Neben einer Schlepprute (auch Trollingrute genannt) und einer Schlepprolle (Trollingrolle) besteht sie aus weiteren Gerätschaften, wie z.B. dem Downrigger, dem klassischen Rutenhalter, sowie zahlreichen Schlepphilfen.

Was bedeutet Schlepphilfen?

Schlepphilfen sind spezielle Vorrichtungen wie z.B. Tauchscheiben, Paravans, Dodger, Flasher, die 50 Zentimeter bis 50 Meter vor dem Köder geschaltet werden und in erster Linie dazu dienen, den Köder auf der gewünschten Tiefe beim Schleppen zu halten. Nämlich genau dort, wo man die Fische vermutet. So erlauben es die Schwimmhilfen, auch leichte Köder mit quirliger Aktion auf die gewünschte Tiefe zu bringen, was sonst unmöglich gewesen wäre.

Mit mehreren Ruten gleichzeitig schleppen

Trollingfischen

Trollingfischen

Jeder hat es schon mal gesehen – die Angelboote mit zahlreichen Ruten an Board, von denen scheinbar jede einen Köder hinter sich schleppt. Doch wie macht man es, ohne dass die Köder sich gegenseitig in die Quere kommen? Zum einen wird dies mithilfe der sogenannten Scherbretter bewerkstelligt. Dabei handelt es sich um spezielle Vorrichtungen, die den Köder beim Schleppen auf die gewünschte Entfernung seitlich zum Boot fixieren.

Weitere Möglichkeit mit mehreren Ruten auf einem Boot gleichzeitig zu schleppen und dabei auch die Kurven bewältigen zu können besteht in der speziellen Ruten-Aufstellung: Man bestückt die inneren Angeln mit tief laufenden Ködern und lässt dabei weniger Schnur raus, zugleich gibt man bei den äußeren Ruten deutlich mehr Schnur und bestückt sie mit flach laufenden Ködern. So gelinget es auch Kurven zu nehmen, ohne, dass die Leinen ineinander geraten.

In nächsten Beiträgen finden Sie Ratgeber für Schleppruten, Schlepprollen und Schleppköder.