Angeln mit TwitchBaits: Auf die Technik kommt es an

Nichts sieht für einen Raubfisch verführerischer aus, als ein gekonnt geführter TwitchBait. Wenn er auch noch ein Suspender ist, sind die Erfolgsaussichten sehr gut.

Wie funktioniert das Twitchen?

Twitchen-Angeltechnik

Twitchen-Angeltechnik

Twitchen ist eine spezielle Kunstköder-Führungstechnik beim Spinnangeln. Das englische Verb „to twitch“ bedeutet auf Deutsch „zucken“. Der Vorgang des Twitchens läuft folgenderweise ab: Nach dem Auswerfen holt man den Köder mittels kleinen Schlägen mit der Rutenspitze ein. Die Bewegungen kommen dabei direkt aus dem Handgelenk und sind sehr kurz, fast schon zuckungsartig. Pro Sekunde sind es etwa zwei Schläge.

Wichtig ist zu verstehen, dass ein getwitchter Wobbler stark nach links und rechts ausschlagen muss, um dadurch einen verletzten Fisch zu imitieren, worauf die Raubfische immer Ausschau halten. Darüber hinaus dreht ein gut geführter TwitchBait seinen Körper schon mal um die 180° und kann dem verfolgenden Räuber direkt ins Auge blicken. Was wiederum für jedes Raubtier eine blanke Provokation ist, sodass es nicht anders kann, als zu zupacken.

Guter Bewegungszyklus für Einsteiger ist z.B. die Variation aus 3 Zuckungen hintereinander, dann 2 Sekunden Pause, dann 1 mal zucken, wieder Pause, dann wieder 3 mal zucken usw. Die Rute zeigt während des Twitchens Richtung Wasser, leicht geneigt zur Seite. Soweit die Theorie. In der Praxis wird man fürs Lernen dieser Methode schon etwas mehr Zeit brauchen, als fürs Lesen dieses Artikels. Das Prinzip des Twitchens ist aber damit erklärt.

Experimentieren lohnt sich

TwitchBait

TwitchBait

Das Twitchen, wie auch das Angeln an sich, lebt von der Improvisation. Es gibt zwar für die Führung eines jeden Köders immer Grundregeln, dennoch kann und sollte man davon abweichen. So ist es auch mit dem Twitchen. Es muss nicht immer eine Frequenz von 2-3 Zupfern sein. Manchmal bringt gerade das ungewöhnliche Spiel wie z.B. ein längerer Sprint von 10-15 Zupfern oder auch mal eine 10 Sekunden lange Pause dazwischen den Fisch an den Haken.

Gerade wenn die Räuber nicht beißen wollen, rentiert sich die Wagnis zum Experimentieren. Selbst das chaotische Twitchen, bei dem die Stärke und Häufigkeit der Zuckungen sowie die Länge der Pausen dazwischen keinem System unterliegen, kann einen Biss provozieren. Dennoch sollte man hierbei nicht übertreiben und die Improvisation wohl überlegt angehen. Denn bei niedrigem Luftdruck und schlechtem Wetter bringt auch ein wild zuckender TwitchBait nichts.

Welche TwitchBait-Modelle gibt es?

TwitchBait (Suspender)

TwitchBait (Suspender)

TwitchBaits sind meist längliche und schlanke Wobbler, die oft Suspender-Eigenschaften aufweisen. Ein Suspender bleibt nach dem Auswurf in einer bestimmten Wassertiefe schweben, etwa 1 bis 1,5 m, was eine ausgetüftelte innere Konstruktion mit Balanciersystem voraussetzt. Es gibt allerdings auch TwitchBaits, die an der Oberfläche schwimmen (Floater) oder auf den Grund absinken (Sinker). Sie sind deutlich einfacher konstruiert.

Darüber hinaus gibt es laute TwitchBaits mit Rasseln und leise Modelle. Auch die Form der Tauchschaufel sowie das Material, aus dem der TwitchBait hergestellt ist, beeinflussen bzw. bestimmen seinen Lauf. Kurzum: Moderne TwitchBaits bieten eine große Anzahl an verschiedenen Eigenschaften, die gerade für Einsteiger nicht einfach zu deuten sind. Daher empfehlen wir für den Anfang einen 8-10 cm langen leisen Floater zu benutzen, der einfach zu führen ist und gute Fangchancen bei vielen Räubern bietet.

Zielfische beim Angeln mit TwitchBaits

Zander

Zander

Da ein TwitchBait keine große Geschwindigkeit erreicht, sondern eher auf einer Stelle hin und her zappelt, ist er geradezu prädestiniert für typische Lauerjäger wie den Hecht, Zander und große Barsche. Sein Geheimnis liegt im sehr realistischen Bewegungsmuster, was den Räubern ein angeschlagenes Fischchen vorgaukelt und damit eine Beute suggeriert, der man nicht hinterher jagen muss. Doch auch agile Fische wie Rapfen, Döbel und Jungbarsche nehmen ebenso gerne Twitchbaits.

Zum Zielfisch passen müssen auch solche Eigenschaften wie Größe, Farbe und Rasseln im Innern eines TwitchBait. So kann z.B. im Frühling ein lauter Floater auch mal einen hungrigen kapitalen Hecht an den Haken bringen, während derselbe Köder im Sommer eher habstarke Barsche aus dem Gleichgewicht katapultiert. Generell lässt sich sagen, dass ein TwitchBait meist ein filigraner und sehr realistischer Köder für schwierige Fische ist, entsprechend anspruchsvoll ist auch seine Führung.

Die berüchtigte Kick-Back-Action

TwitchBait (Floater)

TwitchBait (Floater)

Als Kick-Back-Action wird die spezielle Eigenschaft eines Suspenders bezeichnet, sich beim Twitchen kurzzeitig rückwährts zu bewegen. Um dies zu bewerkstelligen, sollten die Ausschläge besonders kurz und kräftig ausfallen. Das Geheimnis dieses Tricks liegt im Balanciersystem des Suspenders und dem bestimmten Winkel seiner Tauchschaufel. Diese Konstellation erlaubt es dem Köder, durch die bei den Schlägen aufkommenden Wasserverwirbelungen und fehlende Antriebskraft nach oben, sich rückwärts zu bewegen. Im folgenden Video wird diese Technik veranschaulicht.

Der Unterschied zwischen Twitchen und Jerken

Eigentlich funktioniert das Twitchen genauso wie Jerken, könnte man meinen. In beiden Fällen wird der Köder mittels Schläge mit der Rutenspitze durchs Wasser geführt. Es gibt jedoch einige Unterschiede: Ein JerkBait ist meist ein reiner Oberflächenköder, wohingegen der Einsatz eines TwitchBaits in allen Wasserschichten erfolgt. Weiterhin sind die Schläge bei Jerkbait-Führung stärker und ausladender. Nicht zuletzt kann ein TwitchBait einfach eingeholt werden und bewegt sich dabei immer noch sehr verführerisch. Ein JerkBait ist beim einfachen Einholen chancenlos.

Welche Rute fürs Twitchen?

Da die Angelrute beim Twitchen immer Richtung Wasser zeigt, wäre eine lange Gerste hierbei eine denkbar schlechte Wahl. So ist eine optimale Länge für Twitch-Rute etwa 1,8 bis 2,2 m. In der Regel handelt es sich dabei um recht steife, auf jeden Fall aber keineswegs schlaffe Ruten. Manche Angler bevorzugen wiederum eine weichere Spitze. Neben den persönlichen Vorlieben spielen hier auch Zielfische eine Rolle. Für Hechte, Zander und Rapfen nimmt man eher straffe Ruten, für Barsche und Döbel kann die Angel ein Tick weicher sein. En gutes Allroundmodel für Einsteiger ist eine 2,2 m lange Spinnrute mit 15 bis 20 g Wurfgewicht.

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