Stippangeln: Montage, Technik, Köderpräsentation

Stippen ist die einfachste Form des Posenangelns, die das Minimum an Ausrüstung erfordert und daher besonders durch Einsteiger schnell erlernt werden kann.

Was braucht man zum Stippangeln?

Angelmethode für Einsteiger

Angelmethode für Einsteiger

Stippangeln gehört in Europa traditionell zu einer sehr beliebten Angeltechnik der meisten Hobby-Fischer. Darüber hinaus widmen sich auch gestandene Profis in Stipp-Wettbewerben dieser Angelmethode. Die Vorzüge des Stippens liegen in leichter Ausrüstung, einfacher Handhabung und guten Ergebnissen, die man damit erzielen kann. Möchte man das Angeln nur mal kurz kennenlernen, ohne gleich eine teure Angelausrüstung kaufen zu müssen, ist diese Methode genau das richtige.

Zum Stippen nimmt man eine einfach konstruierte etwa 3-4 m lange Angelrute, die ohne Rutenringe sowie ohne Angelrolle auskommt, und bindet die Angelschnur direkt an die Rutenspitze. Die Schnur sollte ungefähr so lang sein, wie die Stipprute selbst. Anschließend wird eine leichte Angelpose, paar Schrotbleie und der Haken an die Schnur befestigt und schon ist die gesamte Stipp-Ausrüstung einsatzbereit. Im nächsten Beitrag finden Sie einen Stippruten-Ratgeber.

Wie funktioniert Stippangeln?

Stippangeln funktioniert genauso, wie die meisten Menschen das Angeln in ihrer Vorstellung haben: Ein Wurm (oder ein anderer Köder) wird an den Haken befestigt und mit der Rute ausgeworfen. Dank der Angelpose bleibt der Köder im Wasser schweben, sodass die Fische es im Sichtfeld haben und anbeißen können. Den Biss erkennt man daran, dass die Pose abtaucht, sich anhebt oder einfach weggezogen wird. Ist es der Fall, macht der Angler mit der Rute einen kurzen, aber kräftigen Anschlag.

Dadurch, dass eine Stipprute ohne Angelrolle auskommt, ist die Angelschnur beim Stippen selten länger als die Rute. Das vereinfacht wiederum das Landen der Fische. Dafür muss der Angler bloß die Rute Anheben und schon kann er den Fisch mit der anderen Hand greifen. Die Freigabe und das Einholen der Schnur mit der Angelrolle ist beim Stippen also nicht notwendig, was das Angeln noch entspannter und zugleich dynamischer macht.

Zielfische beim Stippfischen

Karpfen

Karpfen

Meist sind die Stippfischer den kleinen und mittelgroßen Weißfischen hinterher. Ob Aland, Rotfeder, Rotauge, Güster, Ukelei oder Brasse – sie alle werden beim Stippen regelmäßig aus dem Wasser gezogen. Dennoch gilt das Stippfischen auch bei größeren Kalibern als die Angeltechnik der Stunde. Denn einen halbstarken Karpfen oder auch mal ausgewachsenen Brassen mit der Stipprute aus dem Wasser zu ziehen ist nichts für schwache Nerven.

Weil die Stipprute sehr leicht und dünn ist, fühlt man damit den Widerstand des Fisches in all seiner wilden Entschlossenheit. Gerade die Karpfen wehren sich vehement und sehr brutal gegen die Gefangennahme. Andererseits erlauben sehr dünne Schnüre und filigrane Haken eine ausgesprochen lebhafte und naturgetreue Köderpräsentation, sodass auch kapitale Fische, die viel Lebenserfahrung auf dem Buckel haben, überlistet werden können.

Die richtige Pose zum Stippen

Bei der Zusammensetzung einer Stippmontage braucht man zuallererst die richtige Pose. Diese muss vor allem klein, filigran verarbeitet und sehr sensibel sein. Dabei unterscheiden sich die Stippposen je nach Gewässerart, wo gefischt werden soll. Möchte man z.B. in einem See stippen, sollte die Pose einen tropfenförmigen Körper haben und nicht mehr als 1,5 g Tragkraft-Gewicht aufweisen.

Will man in einem Fluss fischen, greift man am besten zu einer Pose in umgedrehter Tropfenform. Solch einer Posenkörper bringt Stabilität im fließenden Wasser, sodass die Pose nicht zu stark abtreibt. Die Tragkraft der Stipppose für den Fluss sollte etwas stärker als bei den Posen für stehende Gewässer sein und zwischen 1,5 und 2,5 g liegen.

Aufbau einer Stippangeln-Montage

Stippangeln Montage

Stippangeln Montage

Eine typische Angelmontage zum Stippen von kleinen Weißfischen (wie z.B. Rotfedern, Rotaugen sowie mittelgroßen Brassen) ist folgenderweise aufgebaut: Zuerst wird auf die Hauptschnur (0,14er bis 0,16er Monofile) eine 1,5 g Stipppose gefädelt. Anschließend bindet man mithilfe des Albright-Knotens ein ca. 70 cm langes Fluorocarbon-Vorfach an, dessen Stärke zwischen 0,10 und 0,12 liegt.

Generell sind beim Stippfischen monofile Schnüre den Geflochtenen vorzuziehen, weil sie eine gewisse Dehnung aufweisen. Weiterhin ist eine Mono-Schnur beim Stippen in Anbetracht der fehlenden Angelrolle zwingend notwendig. Nur eine Monofile kann die Fluchtversuche der gehakten Fische puffern, sodass die Schnur nicht so schnell reißt. Zum Schluss wird ans Endes des Vorfaches ein dünndrahtiger Haken in der Größe 10-12 mithilfe des verbesserten Clinch-Knotens gebunden.

Austarierung durch Bleischrote

Bleischrote

Bleischrote

Bevor eine Stippmontage ausgeworfen werden kann, muss zuerst die Stipppose austariert werden. Das bewerkstelligt man mithilfe der Bleischrote, die über dem Vorfach angebracht werden. Bei einer 1,5 g Pose wären es z.B. die Größen 3, 5 und 6, die von oben nach unten in 3er Konzentrationen an der Schnur absteigend fixiert werden. Am Ende soll der Schwimmer so austariert sein, dass nur seine Antenne aus dem Wasser schaut.

Beim Stippangeln muss man jedes mal aufs Neue herausfinden, wie der Köder optimal präsentiert werden soll, damit die Fische auch beißen. Dies kann man durch die Entfernung zwischen den Bleischroten ausloten. Möchte man den Köder z.B. im langsam absinken lassen, sollen die Schrote im gleichmäßigen Abstand zueinander fixiert werden. Soll der Köder direkt am Boden präsentiert werden, weil die Fische dort gerade sehr gut beißen, werden die Bleie dicht beieinander unmittelbar vor dem Vorfach angebracht.