Asselspinnen: Alle Infos zu besonderen Tieren

Trotz ihres Namens sind Asselspinnen keine Spinnentiere. Sie sind eine rein marine Tiergruppe, die über 1300 Arten umfasst.

Asselspinne

Asselspinne

Steckbrief Asselspinne

  • Name: Asselspinne. Engl.: Sea spider
  • Wissenschaftlicher Name: Pycnogonida
  • Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
  • Klasse: Asselspinnen
  • Verbreitung: alle Weltmeere
  • Lebensraum: Meeresboden
  • Nahrung: Vielborster, Schnecken, Quallen, Schwämme, Seeanemonen
  • Natürliche Feinde: Fische, Krabben
  • Gefahr für Mensch: ungefährlich
  • Maximale Größe: 90 cm
  • Maximales Alter: noch keine sicheren Erkenntnisse
  • Körperform: sehr klein und stabförmig
  • Körperfarbe: kann verschiedene Farben und Töne haben
  • Maul: rüsselartig
  • Fortpflanzung: geschlechtsspezifisch
  • Wirtschaftliche Bedeutung: unbedeutend
  • Gefährdung: z.T. durch Klimawandel gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Asselspinnen kommen in allen Weltmeeren vor und haben einen Verbreitungsschwerpunkt im Südlichen Ozean. Ihre Vielfalt wird auf über 1300 Arten geschätzt. Einige von ihnen lebt ektoparasitisch auf der Oberfläche von Hohltieren, Schwämmen, Mollusken und Stachelhäutern.

Asselspinnen leben ausschließlich auf dem Meeresboden. Dabei sind sie nicht an eine bestimmte Tiefe gebunden, sondern sind sowohl auf seichten Gründen als auch in der Tiefsee (mehr als 5.000 m) heimisch. Einige besonders kleine Arten leben im Sandlückensystem. Abhängig sind die Asselspinnen nur von einem Salzgehalt von etwa 3,5 %.

Lebensweise des Asselspinnen

Asselspinne

Asselspinne

Asselspinnen bevorzugen kaltes Wasser. Am häufigsten trifft man sie in den arktischen und subarktischen Meeren (etwa 250 der 1000 Arten) und zwar in großer Form- und Farbenvielfalt. In den warmen Meeren, zum Beispiel an den Küsten des Mittelmeeres, fand man bisher nur kleine Exemplare mit höchstens 30 mm Durchmesser.

Alle Asselspinnen sind durchweg träge Tiere, die mit ihrer plumpen Art sich auf dem Boden fortzubewegen durch besondere Schwerfälligkeit auszeichnen. Die schlankeren Formen können jedoch mehr oder weniger grazil schwimmen und sich auf diese Weise längere Zeit im freien Wasser aufhalten.

Interessante Fakten über Asselspinnen

  • Alle Asselspinnen sind gute Kletterer, die sich langsam und bedächtig bewegen und an jedem geeigneten Gegenstand festklammern können. Ihre Fortbewegungsgeschwindigkeit beträgt ca. 1 bis 3 mm/s, kann jedoch in Gefahrensituation enorm gesteigert werden.
  • Die Asselspinne kann ihre Laufbeine bei Gefahr abwerfen. Dies hat zwei Vorteile: zum einen greifen Feinde die ihnen überlassenen Beine an, während die Asselspinne flüchtet; zum anderen ist es von Vorteil, ein verletztes Bein abzuwerfen, anstatt es mit sich herumzutragen. Die Bruchstelle schließt sich sehr rasch und das Bein wächst nach der nächsten Häutung nach.
  • Während die meisten Asselspinnen klein sind, sind diejenigen, die in den Tiefen der Polarmeere leben, mit einer Beinspannweite von über 50 Zentimetern relativ groß. Ihre Größe ist eine Anpassung an die extrem kalten Lebensbedingungen. Größere Tiere haben ein kleineres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen und geben daher weniger Wärme ab.
  • Asselspinnen benutzen ihren röhrenförmigen Rüssel, um die Beute auszusaugen. Im Rüssel wird die Nahrung mit Verdauungsenzymen vermischt. Sie fressen Schwämme, Quallen, Seeanemonen und andere Beutetiere.
  • Asselspinnen leben seit fast 500 Millionen Jahren auf der Erde. Wie nur wenige andere mehrzellige Tiere haben sie extreme Klimaveränderungen und sogar Asteroideneinschläge überlebt.

Wichtige Merkmale

Asselspinne

Asselspinne

Die Asselspinnen haben einen im Verhältnis zu den Beinen winzigen, stabförmigen Körper, der oft nur ein schmales Verbindungsstück zwischen den Beinbasen darstellt. Der Vorderkörper teilt sich in das ungegliederte Vorderleib, das die ersten vier Extremitätenpaare trägt (darunter das erste Laufbeinpaar), und einen, durch Querfurchen in mehrere Segmente unterteilten, hinteren Abschnitt, dem die weiteren Laufbein-Paare anhängen. In der Regel sind es vier, bei einigen Arten bis zu sechs Bein-Paare.

Der Hinterkörper ist extrem reduziert und meist nur eine kleine Ausbuchtung ohne Anhänge, die am Ende den After trägt. Neben Arten mit sehr langen Gliedmaßen kommen auch kompaktere Formen vor. Die Sinnesorgane sind gering entwickelt. Im Vorderkörper liegen auf einem Augenhügel vier kleine Linsenaugen (Medianaugen).

Der Körper von Asselspinnen besteht fast ausschließlich aus langen Beinen (vier, fünf oder sechs Paar) und einem Rüssel. Das lässt sehr wenig Platz für die Verdauungsorgane. So befinden sich die Eingeweide der Asselspinnen in ihren Beinen. Die Organe bestehen aus röhrenförmigen „Därmen“, die die Nahrung in Nährstoffe umwandeln und sich dann zusammenziehen, um die Nährstoffe an den Rest der Spinne weiterzuleiten. Dies fördert auch die Zirkulation von Sauerstoff.

Wie groß wird eine Asselspinne?

Die kleinsten Asselspinnen haben eine Größe von 1 bis 10 mm. Die größten Tiere leben in der Tiefsee und werden bis zu 90 cm groß. Die Länge des Körpers liegt zwischen 0,8 mm und 10 cm.

Wie ernähren sich Asselspinnen?

Meeresboden

Meeresboden

Asselspinnen ernähren sich räuberisch. Zu ihrer Nahrung gehören vor allem Weichtiere wie z.B. Schnecken, Quallen, Schwämme, Seeanemonen und Hydroidpolypen. Dabei scheinen die Nesselzellen der Polypen auf Asselspinnen keinerlei Wirkung zu haben. Die Nahrung saugen sie mit ihrem Rüssel aus dem Beutetier aus. Dieser Vorgang kann von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden dauern. Des Weiteren fressen sie auch Ruderfußkrebse und Vielborster.

Fortpflanzung der Asselspinnen

Asselspinnen brüten im Sommer. Das Weibchen legt Eier, aus denen Larven mit einem ovalen Körper, einem Rüssel und kleinen Gliedmaßen schlüpfen. Die abgelegten Eier haben je nach Art eine Größe von 0,02 bis 0,7 mm im Durchmesser.

Quellenhinweise