Hi-Lo ABU Garcia: Nicht ganz wie erwartet

Mittels 4 verschiedener Einstellmöglichkeiten an der Tauchschaufel sollte dieser Wobbler universell einsetzbar gemacht werden, doch das Konzept ist nicht ganz aufgegangen.

Entstehungsgeschichte

Hi-Lo ABU Garcia

Hi-Lo ABU Garcia

Hi-Lo hätte ein Universal-Köder werden sollen, mit dem man so ziemlich alles fangen kann und zwar mit diversen Angel-Techniken. Realisieren wollte Abu Garcia es mithilfe einer verstellbaren Tauchschaufel, von der auch der Name dieses Wobblers herleitet: Hi-Lo ist dem „high-low“ nachempfunden, was auf Englisch so viel wie „hoch-tief“ bedeutet.

Der schwedische Entwickler Göte Ingvar Borgström war sich seiner „bahnbrechenden“ Entwicklung so sicher, dass er die verstellbare Tauchschaufel im Jahr 1953 zum Patent angemeldet hat und die Patentrechte sogar in solchen traditionell sehr starken Absatzmärkten wie Deutschland und USA erlangte.

Eigenschaften des Hi-Lo Wobblers

Hi-Lo ABU Garcia

Hi-Lo ABU Garcia

Hi-Lo’s werden in zwei Ausführungen produziert: 1-teilige Wobbler, die aus einem einzelnen Stück Holz gefertigt werden und die sogenannten Jointed Modelle, die aus zwei Teilen bestehen. Je nach Größe unterscheiden sie sich in ihrem Schwimmverhalten: die 80 und 90 mm große Köder sind Sinkwobbler und die in 110 und 150 mm Größe – schwimmende Modelle.

Während die allerersten Prototypen vom Erfinder selbst geschnitzt wurden, werden die modernen Hi-Lo’s von der Stange produziert. Somit sehen sie im neuen Zustand zwar alle einwandfrei aus, doch manchmal offenbaren sich bereits nach paar Wochen im Betrieb die ersten Schwachstellen: die winzigen Schrauben, mit denen die Einhängeösen eigeschraubt wurden, fangen zu rosten an oder die verstellbare Tauchschaufel hält den Wasserwiderstand nicht aus und knickt.

Fazit: Hi-Lo Wobbler von ABU Garcia

Hi-Lo Wobbler

Hi-Lo Wobbler

Wenn es einen Hype um diesen Wobbler in den 60-70er gegeben hat, so sind diese Zeiten längst vorbei. Zu sperrig ist er, gerade bei seinem zweiteiligen Modell verkeilen sie die Teile zu oft ineinander. Darüber hinaus hat er beim Auswurf kaum Antrieb, weil er aus Holz gefertigt wurde und mit seiner Form für viel Luftwiderstand sorgt.

Auch das Konzept, den Hi-Lo Wobbler mittels 4 verschiedener Einstellmöglichkeiten an der Tauchschaufel je nach Situation mal als Popper, Jerkbait, Flachläufer oder Tiefläufer einzusetzen, ist nicht aufgegangen. Zum einem hält die Tauchschaufel den Wasserwiderstand nicht immer aus und verstellt sich wieder und zum anderen, um einen guten Popper oder Jerkbait zu kreieren, ist wesentlich mehr notwendig als bloß eine flach eingestellte Tauchschaufel.

Hi-Lo von ABU ist somit kein Wobbler fürs anspruchsvolle Angeln. Der Markt bietet inzwischen für jede nur erdenkliche Ausgangssituation einen extra dafür entwickelten Köder, sodass man lieber auf universelle Lösungen zugunsten spezialisierter Wobbler und dadurch bedingten besseren Fangquoten verzichten sollte. Einzig als Schleppwobbler für große Gewässer ist er gut zu gebrauchen.