Hydrologie: Bedeutung, Aufgaben, Fachgebiete

Hydrologie befasst sich mit dem Grundelement Wasser in all seiner Mannigfaltigkeit und ist dadurch extrem wichtig für Menschen und die gesamte Umwelt.

Was bedeutet Hydrologie?

Wehr

Wehr

Der Begriff Hydrologie stammt vom altgriechischen Wort ὕδωρ hydōr ‚Wasser‘ und λόγος lógos ‚Lehre‘ und bezeichnet einen relativ jungen Wissenschaftszweig, der erst in der zweiten Hälfte vergangenes Jahrhunderts definiert wurde und der sich mit dem Naturelement Wasser und seinen Erscheinungsformen befasst.

Hydrologie ist eine Wissenschaft, die das Wasser aus physikalischer, chemischer und biologischer Perspektive betrachtet, sowie dessen Vorkommen, Verteilung und Zirkulation im Raum und Zeit erforscht. Ein wichtiger Aspekt der Hydrologie ist die Bedeutung des Wassers für die Umwelt sowie dessen Interaktion mit Menschen und allen Lebewesen.

Aufgaben der Hydrologie

Wasser

Wasser

Die wichtigste Aufgabe von Hydrologie ist die Analyse der komplexen Wasserkreislauf-Prozesse durch das Beobachten und Vermessen von Wechselwirkungen des Wassers mit anderen Elementen. Auch die Entwicklung von Theorien zur Problemlösung sowie Ableitung von Verfahren zur Anwendung in der Praxis gehören zum Aufgabenspektrum von Hydrologie.

Hydrologische Erkenntnisse lassen sich in zahlreichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen anwenden: von der Wasseraufbereitung und -Versorgung über Wassermanagement von Flüssen und Seen bis hin zu Wasserkraft­werken und der Nutzung der Gewässer für verschiedene Freizeitaktivitäten wie z.B. Angeln oder Wassersport.

Fachgebiete der Hydrologie

Die Gliederung der Hydrologie nach Wissenschaftskanonen erfolgt gemäß ihrem Einfluss auf Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie. Daraus resultieren sich folgende wichtige Fachgebiete, die im Laufe der Forschung stets erweitert werden:

  • Ozeanologie (Hydrologie der Meere)
  • Gewässerkunde (Hydrologie des Festlands)
  • Limnologie (Binnengewässerkunde)
  • Potamologie (Fließgewässerkunde)
  • Hydrometrie (hydrologisches Messwesen)
  • Hydrogeographie (räumliche Verteilung des Wassers)
  • Hydrogeologie (unterirdisches Wasser)
  • Glaziologie (Entstehung und Verbreitung des Eises)

Wasserkreislauf als Kernthema der Hydrologie

Wasserkreislauf

Wasserkreislauf

Unter dem Begriff Wasserkreislauf versteht man Zirkulation des Wassers zwischen Meer und Festland. Dieser Prozess ist sehr komplex und bildet einen der zentralen Aspekte der Hydrologie. Durch die Erforschung und Analyse des Wasserkreislaufs, bestehend aus Wasserverdunstung, -Kondensation, -Niederschlag und -Rückfluss, gewinnen Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse.

Durch Erosion und Wechselwirkungen mit anderen Elementen ermöglicht der Wasserkreislauf nicht nur die Gestaltung der Erdoberfläche sondern macht das Leben auf unserem Planeten überhaupt erst möglich. Auch die drei Aggregatzustände des Wassers – Dampf, Flüssigkeit und Eis – sind im Wasserkreislauf stets präsent und gehören ebenso zu den Forschungsgebieten der Hydrologie.

In welchen Bereichen arbeiten Hydrologen?

Die Erkenntnisse über hydrologische Zusammenhänge, Systeme und Prozesse werden in Natur-, Geo-, Umwelt- und nicht zuletzt in Ingenieurswissenschaften weiter verarbeitet. Das Tätigkeitsspektrum studierter Hydrologen ist überaus vielfältig, abwechslungsreich und anspruchsvoll. Die Experten in diesem Fachgebiet werden auf dem Markt immer mehr gefragt.

Neben den akademischen Berufen in Universitäten und Hochschulen arbeiten Hydrologen in Umweltorganisationen und -Behörden, in Ingenieur- und Architekturbüros, im Bereich der Wasserversorgung und Abwassertechnik, in zahlreichen Forschnugseinrichtungen, in der Schifffahrt-Industrie sowie in unzähligen Unternehmen der privaten Wasserwirtschaft.

In nächsten Beiträgen finden Sie die Listen von allen Seen (ab 1 km²) sowie allen Flüssen (ab 10 km) in Deutschland.