Gummifisch richtig führen: Tipps für mehr Ausbeute

Ein eingeholter Gummiköder vermittelt uns zwar den Anschein eines echten Fisches, doch für Raubfische muss sein Lauf sehr seltsam aussehen.

Wie wirken eingeholte Kunstköder auf die Räuber?

Gummifisch richtig Führen

Gummifisch richtig Führen

Wie ein vom Angler geführter Gummiköder auf die Fische wirken muss, kann man sich am Beispiel von zurückgespielten Video-Aufnahmen eines rückwärtslaufenden Menschen vorstellen: Das Video zeigt zwar eine Vorwärtsbewegung, jedoch ist sie zugleich etwas „anders“ koordiniert.

Ungefähr so könnte auch der Lauf eines eingeholten Gummifisches auf die Räuber wirken: Der Köder mag agil mit dem Schwanz wedeln und trotzdem ist sein Lauf nicht ganz natürlich. Obwohl sich das Video-Beispiel ausschließlich auf visuelle Reize bezieht, müssten die von einem eingeholten Köder ausgehenden Druckwellen dieselbe „seltsame“ Wirkung auf Raubfische* haben.

Wie bewegt sich ein echter Fisch und ein Gummifisch?

Fischschwarm

Fischschwarm

Der Unterschied zwischen einem echten Beutefisch und einem Kunstköder liegt in der ausgeübten Kraft und ihrer Wirkung: Während ein Fisch nur dann vorwärts schwimmen kann, wenn er mit dem Schwanz wedelt, ist es bei Kunstködern andersrum – der Köder wedelt mit dem Schwanz nur dann, wenn er vorwärts gezogen wird.

Bei einem echten Fisch ist die Energiequelle der Fisch selbst. Druckwellen, die von seinem Schwanz ausgehen, sind entsprechend stark und energiegeladen. Bei einem eingeholten Gummiköder hingegen befindet sich die Energiequelle außen. Die ausgeübte Kraft wird hierbei in die Schwanzbewegungen umgelenkt. Dadurch sind die ausgestrahlten Druckwellen weniger energiegeladen als bei einem echten Fisch.

Wie führt man einen Gummifisch richtig?

Jiggen Führungstechnik

Jiggen Führungstechnik

Bei der Führung der Gummifische sollte man improvisieren. Ein mit Jigkopf bestückter „Gufi“ kann gejiggt, gefaulenzt, geruckt, gezupft und sogar durchs Wasser gepeitscht werden, sowie auch viele andere Bewegungen machen, die die Räuber von seinem seltsam anmutenden Lauf ablenken. Durch die vertraute unregelmäßige Beweglichkeit, die auf eine angeschlagene Beute hindeutet, wird den Raubfischen ein Stück Normalität vorgegaukelt.

Darüber hinaus sind gelegentliche Stopps bei der Führung ebenso hilfreich. Sowohl ein echter Beutefisch als auch ein Kunstköder senden dieselben Reize aus, wenn sie abrupt auf der Stelle verharren. In so einem Augenblick werden die Räuber häufig verblüfft und müssen einfach zuschnappen. Bei einem kurzen Stopp bekommen Raubfische außerdem die perfekte Gelegenheit den Gummiköder ohne Mühe zu inhalieren. Mehr dazu im nächsten Beitrag: Jiggen Angeltechnik.

Führung der kleinen Gummifische

Dropshot Gummifisch jiggen

Dropshot Gummifisch jiggen

Gewöhnlich werden kleine und sehr schmale Gummifische unter 8 cm Länge von den meisten Raubfischanglern fast ausschließlich bei der Drop-Shot Angelmethode an den Haken gehängt. Dennoch lassen sie sich auch beim Jiggen erfolgreich einsetzen. Die einzige wichtigste Voraussetzung ist hierbei eine leichte Rute (wie z.B. Trout Lure von Pezon & Michel), die diese Köder nicht nur gut auswerfen sondern auch kontrolliert führen kann.

Kleine und schmale Gummifische sind sehr filigrane Konstrukte. Sie lassen sich zwar nicht ohne Mühe an den Jighaken ziehen, dafür bewegen sie sich im Wasser sehr lebhaft und natürlich. Ob das klassische Jiggen oder einfach mit kleinen Zupfern durchs Wasser ziehen – die Minis haben eine sehr dünne Schwanzwurzel und reagieren mit ausgesprochen lebendigen Bewegungen auf den kleinsten Zug.

Voraussetzung fürs Angeln mit kleinen „Gufis“

Wer also das Dropshoting in seiner klassischen Form (wenn man lange an derselben Stelle verharren muss) nicht gerade sehr lieb hat, kann getrost mit den kleinen Gummiködern auch das Jiggen praktizieren. Neben dem passenden Geschirr braucht man dafür vor allem ruhiges windfreies Wetter. Nur so kann der Lauf eines kleinen Köders noch erspürt werden. Ein starker oder gar mäßiger Wind würde hingegen die Schnur zu einem Bogen blähen, wodurch der jegliche Köderkontakt verloren ginge.

Zielfische beim Angeln mit den Minis sind unsere klassischen Räuber: Hecht, Zander, Rapfen, Barsch. Je nach Wasserschicht, wo der Köder angeboten wird, steigen auch die Chancen den einen oder anderen Friedfisch mit einem kleinen Gufi zu verführen.