Starkregen als Auswirkung des Klimawandels

Zunehmende Häufigkeit und Intensität von Starkregen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft verlangt nach Forschung neuer Präventionsansätze.

Wozu dienen Starkregen-Befragungen?

Regen

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Da es in der jüngsten Vergangenheit in Deutschland mehrere Starkregenereignisse gegeben hat, die zu massiven Schäden geführt haben, rücken die Gefahren und Risiken von Starkregen verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Insbesondere unerwartete Überflutungen nehmen nachhaltig zu. So werden in vielen Gebieten mittlerweile Maßnahmen ergriffen, um die Ursachen dieser Ereignisse besser zu erforschen und deren katastrophalen Auswirkungen zu reduzieren.

Forschungseinrichtungen in verschiedenen Bundesländern führen in diesem Zusammenhang Online-Umfrage durch, um herauszufinden, welche Maßnahmen aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger, sowie privater Haushalte und Unternehmen ergriffen werden sollten, um in der Zukunft besser auf Starkregen vorbereitet zu sein. Dabei stehen bei Befragungen vor allem folgende Hauptthemen im Fokus:

  • Auswirkungen und Schäden durch Starkregen
  • Risikowahrnehmung und Vorsorge
  • Maßnahmen zur Schadensminderung
  • Verantwortlichkeiten und Versicherungen
  • Warnung und Kommunikation

Ergebnisse der Starkregen-Befragungen

Die Ergebnisse einzelner Befragung sind durchwachsen, allerdings lassen folgende Tendenzen in der Wahrnehmung der Bürger ableiten:

  • Mehr als 90 % der befragten Personen erwarten, dass es in den nächsten Jahrzehnten am ihrem Wohnort vermehrt zu Extremwetterereignissen mit Starkregen kommen wird.
  • Zugleich geht etwa nur ein Drittel der Befragten davon aus, dass es in den nächsten fünf Jahren auf ihrem eigenen Grundstück aufgrund von Starkregen zu einer Überschwemmung mit finanziellen Schäden kommen könnte.
  • Die geschätzte Schadenshöhe variiert stark, geringere und mittlere Schadenssummen dominieren. Schäden am Gebäude und Grundstück werden tendenziell etwas höher geschätzt als Schäden im Hausrat.
  • Eigentümer schließen die Elementarversicherung oft erst nach dem Kauf oder Einzug in die Immobilie ab oder nach einer Beratung, während Mieter dies eher nach einem eigenen Schadenserlebnis oder durch Schäden im Freundes- und Bekanntenkreis tun.
  • Obwohl die meisten Befragten solidarisch finanzierte Soforthilfen befürworten, sehen sie die Klimaanpassung nicht ausschließlich als Aufgabe des Staates. Dabei unterscheiden sich die Sichtweisen in Bezug auf Verantwortung im Umgang mit Überschwemmungen von denen im Umgang mit dem Klimawandel.
  • Die Meinungen der Unternehmer zum Umgang mit Überschwemmungsrisiken sind geteilt: Ein Drittel der Befragten glaubt, dass der Staat für die Verantwortung zuständig ist, während ein weiteres Drittel der Meinung ist, dass Unternehmen selbst verantwortlich sind.

Wie hängen Starkregen und Klimawandel zusammen?

Regen

Regen

Die absolute Mehrheit der Wissenschaftler sind sich einig: Der Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und Starkregen ist äußerst komplex und es gibt noch viele Fragen, die erforscht werden müssen. Zugleich belegen einige Studien, dass Starkregenereignisse in vielen Teilen der Welt zugenommen haben und deuten darauf hin, dass Hitzewellen und extreme Regenfälle im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen.

Dabei sind extreme Wetterbedingungen, wie z.B. Überschwemmungen, immer das Ergebnis vieler Faktoren. So gehören die großflächige Abholzung von Wäldern und die Bepflasterung von Grünflächen mit Beton und Asphalt, die normalerweise starke Regenfälle problemlos aufnehmen, zu den einigen von Menschen verursachten Gründen, die Überschwemmungen durch Starkregen begünstigen bzw. verschlimmern.

Auswirkungen vom Starkregen je nach Region

Laut der Klimaforscherin Sjoukje Philip vom KNMI, können die Auswirkungen des Klimawandels je nach Region stark variieren, selbst wenn ähnliche extreme Wetterbedingungen auftreten. Ein Vergleich zwischen der Ahr-Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im Jahr 2022 und den Überschwemmungen in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal desselben Jahres verdeutlicht dies.

In Afrika hat die Überschwemmung 435 Menschen getötet und Tausende obdachlos gemacht. In Belgien und Deutschland starben nach schweren Regenfällen und dadurch verursachter Flut mehr als 220 Menschen. Die überschwemmte Fläche in Südafrika ist um ein Vielfaches größer als die der betroffenen Täler in Belgien und Deutschland. Dadurch offenbart sich ein kausaler Zusammenhang: Je kleiner das durch die Katastrophe betroffene Gebiet, umso schwieriger ist es, die Gefahren abzuschätzen.

Die Veränderungen innerhalb von Wasserkreislauf

Die Zunahme der Starkregenfrequenz hängt unmittelbar mit dem Wasserkreislauf bzw. dessen Veränderungen zusammen. Da eine wärmere Atmosphäre mehr Feuchtigkeit speichert, steigen in Folge die Häufigkeit und Intensität von Starkregenfällen an. Dem IPCC zufolge wird jede Erwärmung um 1 °C zu einem Anstieg der extremen Tagesniederschläge um etwa 7 % führen.

Bei einer globalen Erwärmung von 1,5 °C in den nächsten zwei Jahrzehnten wird die Welt mit zahlreichen Naturkatastrophen konfrontiert sein. Selbst eine vorübergehende Überschreitung dieses Wertes wird schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Die Risiken für die Gesellschaft werden sowohl im Bereich der Agrarwirtschaft als auch innerhalb der Infrastruktur aller urbanen Gebiete zunehmen und von Überschwemmungen über Dürren bis hin zu Starkwinden reichen.