Angeln am Main: Zielfische, Köder und Angelstellen

Der Main ist der viertgößte Nebenfluss des Rheins, der überaus reiche Fischbestände hat und hervorragende Möglichkeiten fürs Angeln anbietet.

Grenzfluss des Römischen Imperiums

Main

Main

Auch wenn die geographische Mitte Deutschlands im westlichen Thüringen befindet, wird der Main seit jeher als Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland angesehen. In antiker Zeit fungierte er ab Miltenberg als Grenzfluss des Römischen Imperiums. Später bildete er die Abgrenzung der Interessensphären der deutschen Großmächte Österreich-Ungarn und Preußen. Entsprechend befand sich in dieser Zeit auch der Sitz des Deutschen Bundes in Frankfurt am Main.

Frankfurt ist überhaupt die bedeutendste Stadt, die der Main durchfließt. Hier tagte in der Paulskirche 1848 das erste gesamtdeutsche Parlament und es ist heute Sitz der Europäischen Zentralbank sowie Mittelpunkt des Ballungsraums Rhein-Main-Gebiet. Jenseits der hessischen Landesgrenze liegt flussaufwärts die ehemalige fürstbischöfliche Residenz Würzburg in welcher sich bis heute eine der ältesten Universitäten Deutschlands befindet. Noch weiter den Fluss hinauf teilt dieser sich in den Roten und den Weißen Main welche auf der Fränkischen Alb bzw. im Fichtelgebirge entspringen.

Welche Fische leben im Main?

Rotaugen, gefangen im Main

Rotaugen, gefangen im Main

Die Fischfauna des Mains ist artenreich mit zum Teil großen Beständen. Aufgrund vieler Zuflüsse zählt der größte Teil des Flusslaufs zur Brachsenregion bzw. zur Barbenregion. Die Zahl der Brassen und Güster ist in den letzten zwanzig Jahren etwas zurück gegangen. Dafür lassen sich Plötze und Rotfedern in großer Zahl im Main vorfinden. Gleiches gilt für Ukelei und Wels. Eher rückläufig ist dagegen die Zahl der im Main gefangenen Aale und Hechte. Weiterhin tummeln sich im Main Döbel und Flussbarsche sowie Güster, Rapfen und Hasel. Außerdem gibt es gute Bestände von Karpfen und Zander.

Durch Renaturierung des Rheins und seiner Nebenflüsse gibt es auch im Main Bestrebungen, den Lachs wieder heimisch werden zu lassen, wie er es in früherer Zeit bis in die Nebenflüsse Rodach und Kinzig war. Den Gegensatz zu diesen Bemühungen bildet die Einwanderung fremder Arten in den Main, die zu einer Verdrängung heimischer Fische führen. Allen voran sind hier Grundeln zu nennen. Deren Ursprung liegt im Bereich des Schwarzen Meers von wo aus sich verschiedene Arten donauaufwärts verbreitet haben. Durch den Rhein-Main-Donau Kanal ist von dieser Entwicklung auch der Main in weiten Teilen betroffen.

Zander, gefangen mit Twister

Zander, gefangen mit Twister

Angeltechniken und Zielfische beim Fischen im Main

Beim Angeln im Main kommt es in erster Linie auf den Zielfisch und die richtige Technik an. Eine besondere Herausforderung bildet hierbei die Barbe. Diese bevorzugt strömungstarke Bereiche nahe am Grund. Zum größten Erfolg führt daher in der Regel das Feederangeln. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Futterkorb mit einer Futtermischung bestückt wird, die eine zähe Konsistenz aufweist. Anderenfalls kann es dazu kommen, dass die Strömung nach und nach das Futter aus dem Korb spült. Ebenfalls aufgrund der Strömung spielt auch das Gewicht von Korb und darin enthaltenem Futter eine wichtige Rolle. Bei stärkerer Strömung sollte hier mit Bleigewichten gearbeitet werden. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine typische Footerkorb-Montage für Barbe aufgebaut ist. In einem anderen Artikel bieten wir einen Kaufratgeber für Feeder-Ruten.

Footerkorb-Montage

Footerkorb-Montage

Ein weiterer wichtiger Speisefisch im Main ist der der Zander. Aufgrund seiner auch bei Dunkelheit und trübem Wasser guten Sicht verlegt der Zander seine Fress-Phasen gewöhnlich in die Nachtzeit. Als Köder eignen sich am besten Gummifische. Während Zander im Sommer auch in flachen Flussbereichen gefangen werden können, ziehen sie sich im Winter in die tiefsten Abschnitte zurück. Entsprechend wichtig ist in der Winterzeit die Auswahl des Standorts.