Angeln in der Elbe: Beliebte Zielfische und Angelmethoden

In keinem anderen Fluss in Deutschland gibt es so viele Fische wie in der Elbe. Für viele Hobby-Fischer ist der Elbstrom das beste Angelgewässer schlechthin.

Reichhaltige Fischfauna der Elbe

Elbe

Elbe

Ein wenig schwanken die Zahlen über die Fischpopulation in einem der artenreichsten Flüsse Europas; doch hat die verbesserte Wasserqualität dafür gesorgt, dass zahlreiche Fischarten die Elbe wieder bevölkern. Laut NABU Schleswig-Holstein gibt es in der Elbe inzwischen 79 Fischarten, die in drei Gruppen eingeteilt sind: 37 leben ausschließlich im Süßwasser, 31 sind Meeresfische, die im Brackwasser gedeihen, und 11 Arten bewohnen abwechselnd Süßwasser und das Meer, dazu gehören vor allem die sogenannten Laichwanderer, wie z.B. der Aal und der Lachs.

Sehr häufig kommen in der Elbe der Flussbarsch, die Plötze, der Aal, Hecht, Brassen, Rapfen und Aland vor. Durch die Klimaerwärmung und den weltweiten Frachtverkehr gelangen bislang auch fremde Spezies in einheimische Gewässer. Das bleibt leider nicht immer folgenlos. Die eingeschleuste Schwarzmundgrundel beispielsweise breitet sich in der Elbe rasant aus und prägt ihr neues Umfeld. Barbe und Döbel werden durch sie verdrängt. Auch eingeschleppte Parasiten können eine ernsthafte Bedrohung für den heimischen Fischbestand werden.

Schwarzmundgrundel

Schwarzmundgrundel

Beliebte Zielfische beim Angeln in der Elbe

Zu den Fischen, denen in der Elbe die Angler am liebsten nachstellen, gehören Hechte, Zander, Barsche, Brassen, Rotaugen, Aale und Rapfen. Auch die Barbe, die vor dem Zeitalter der Industrialisierung eine der dominierenden Arten fast im gesamten Flussverlauf war, feiert inzwischen ein Comeback mit wachsender Popularität. Weiterhin entdecken immer mehr Angler die Welse für sich, die ursprünglich in den südlichen Regionen weit verbreitet waren, sich aber aufgrund von Klima-Erwärmung auch in mittel- und norddeutschen Flüssen sehr wohl fühlen.

Kann man Fische aus der Elbe essen?

Durch die signifikante Verbesserung der Wasserqualität können heute etwa 90 % aller Fische aus der Elbe bedenkenlos verspeist werden. Nur sollte man sie natürlich nicht als Hauptnahrungsmittel konsumieren, denn die Restbestände der industriellen Abfälle sind in dem Elbwasser immer noch vorhanden. Weiterhin stehen viele Fische unter Artenschutz und dürfen gar nicht erst gefangen werden.

Rapfen, gefangen in der Elbe

Rapfen, gefangen in der Elbe

Raubfischangeln in der Elbe

Möchte man in der Elbe die Raubfische fangen, sind die Buhnenköpfe ideale Angelstellen dafür. Diese künstlichen Formationen wurden zur Prävention der Ufererosion gebaut und bieten zahlreichen Friedfischarten Verstecke und Ruhezonen, wo sie sich von der Strömung erholen können. Auch die Raubfische lieben diese Bereiche und legen sich dort im Stromschatten auf Lauer wohl wissend, dass die Strömung ihnen früher oder später einen Beutefisch vor das Maul bringen wird. Es sind vor allem Hechte, Zander und Rapfen, die Buhnenköpfe lieben und dort erfolgreich beangelt werden können.

Gummifisch-Montage für Hecht

Gummifisch-Montage für Hecht

Die beste Methode fürs Hecht- und Zanderangeln in der Elbe ist das sogenannte Jiggen. Hierbei handelt es sich um eine ausgefeilte Angeltechnik, bei der Gummifische zum Einsatz kommen. Nach dem Auswurf werden die „Gummis“ zuerst auf den Grund abgelassen und anschließend über dem Boden in Sprüngen geführt. Wie eine Jiggen-Montage aufgebaut ist, sieht man in der Abbildung oben. Mehr Infos über das Jiggen gibt es im nächsten Beitrag.

Angeln auf Friedfische in der Elbe

Für diejenigen, denen die Anstrengungen des Raubfischangelns nicht ganz geheuer sind und die lieber gemütlich auf einem Angelstuhl sitzend den Friedfischen nachstellen möchten, wäre es ratsam, entlang der Elbe einen Altarm auszusuchen und dort eine Grundmontage für Brassen auszuwerfen. Die Bestände an Brassen in der Elbe sind nicht nur sehr groß, sondern die Fische erreichen auch beeindruckende Ausmaße von bis zu 9 kg Gewicht.

Die beste Grundmontage, um dem Brassen nachzustellen, ist die sogenannte Haarmontage mit Boilies. Der Vorteil der Boilies als Köder ist, dass auch die Wildkarpfen-Fänge möglich sind, weil diese Köder ursprünglich für Karpfenangeln entwickelt wurden. Wie eine Haarmontage aufgebaut ist, sieht man in folgender Abbildung. In einem andere Artikel gibt es ausführliche Informationen zum Thema Brassen angeln.

Haarmontage für Karpfen

Haarmontage für Karpfen

Besonders lukrative Angelreviere an der Elbe

Wer die starke Strömung und das Risiko des Köderverlustes nicht scheut, findet an der Elbe vielseitige und verheißungsvolle Angelreviere. Folgend einige Beispiele von besonders schönen Ortschaften, die hervorragende Möglichkeiten zum Angeln anbieten.

Im Osten Deutschlands ist die Sächsische Schweiz und insbesondere Bad Schandau ein Paradebeispiel für ein wunderschönes Angelrevier mit reichen Beständen an Raub- und Friedfischen. Hinter der Carolabrücke beispielsweise kann das Wasser je nach Pegelstand bis zu 4 Metern tief sein, was Rückströmungen sowie tiefe, ruhigere Bereiche schafft und gute Chancen auf den Fang von Barben, Hechten, Rapfen, Zandern und sogar Welsen bietet.

Liebhabern von Zandern sind die Elbbuhnen bei Magdeburg dringendst zu empfehlen. In Magdeburg-Prester oder im Bereich Herrenkrug oberhalb der Alten Elbe sind schlanke Gummifische die Köder der Stunde, die an der Strömungskante angeboten werden und denen die Stachelritter nicht widerstehen können. Nachts haben sich darüber hinaus Minnow-Wobbler als besonders effektiv erwiesen. Neben Zandern gehen hier auch Barsche an den Haken, und im Herbst, wenn das Wasser klarer wird, sind Hechte an der Tagesordnung.

Hamburg

Hamburg

Urbanes Angeln ist auch vielversprechend

Großartig und vielseitig sind die Angelmöglichkeiten in der Elbe im Raum Hamburg. Selbst im Hafen vor prächtiger Kulisse ist Angeln teilweise möglich. Mit Wattwürmern können hier Aale und Flundern gefangen werden, vorausgesetzt man hat ein gewichtiges Blei, damit der Köder bei der starken Strömung bis zum Grund absinken kann. Weitere beliebte Zielfische sind Zander, Rapfen und Barsche.

Besonders beliebt ist in Hamburg das Spinnfischen. Dabei erfordern die Strömungsverhältnisse angepasste Taktiken und passende Köder. Darüber hinaus ist es im Hafengebiet wichtig, auf die Fähren zu achten, und zu beachten, dass das Angeln von Pontons und Anlegestellen nicht erlaubt ist. Ebenso ist es notwendig, sich rechtzeitig über Fischschonzeiten und Mindestgrößen zu informieren. Mehr dazu im nächsten Beitrag Angeln in Hamburg.