Jiggen Angeln: Anleitung für Anfänger

Wie funktioniert die beliebte Jiggen-Angeltechnik und wie unterscheidet sie sich vom sogenannten „Faulenzen“-Angeln?

Wie funktioniert das Jiggen-Angeln?

Jiggen Angeltechnik

Jiggen Angeltechnik

Das Wichtigste gleich am Anfang: Beim Jiggen lässt der Angler seinen Gummiköder über dem Grund hüpfen, um Raubfische zum Biss zu verleiten. Es gibt zwei Möglichkeiten den Köder hüpfen zu lassen: mittels Rutenspitze (die klassische Jiggen-Technik) und durch die Kurbelumdrehung der Angelrolle (die Faulenzen-Methode). Somit ist die weit verbreitete Faulenzen-Technik die vereinfachte Variation des Jiggen-Angelns.

Das Jiggen verlangt vom Angler ein gutes Gefühl für den Rhythmus. Nur mit reichlich Übung kann der Angler einen Köder wiederholend auf eine bestimmte Höhe katapultieren, die bei gegebenen Umständen je nach Strömung, Wassertrübung, Fischverhalten etc. am vielversprechendsten erscheint. Darüber hinaus muss die Schnur beim Jiggen stets gespannt bleiben und darf keine Sekunde schlaff auf dem Wasser liegen bleiben. Denn nur eine gespannte Schnur kann einen Biss in die Rute und weiter ins Handgelenk des Anglers übertragen.

Jiggen im tiefen und im seichten Wasser

Jiggen vom Ufer

Jiggen vom Ufer

Wenn das Wasser nicht tief genug ist und das Ufer kaum Anhöhe bietet, kann das Jiggen schwer zu bewerkstelligen sein. In diesem Fall ist der Winkel zwischen der Wasseroberfläche und der Schnur einfach zu flach. Damit der Köder auch im flachen Wasser auf die optimale Höhe kommen und sein Spiel entfalten kann, muss er weiter springen als an tiefen Stellen. Bei allzu weiten Sprüngen kann er wiederum schneller aus dem Sichtfeld des Räubers entschwinden.

Um das Jiggen auch im seichten Wasser erfolgreich zu betreiben, kann man sich folgende Regel beherzigen: Ist der Winkel zwischen dem Grundverlauf bzw. der Wasseroberfläche und der Schnur weniger als 30°, sollte man das Jiggen lassen und den Gummiköder einfach einkurbeln. Damit das Köderspiel währenddessen nicht zu monoton aussieht, kann der Köder gelegentlich beschleunigt oder zwischendurch auch mal gestoppt werden. Unerwartete Bewegungsmuster können Räuber zur spontaner Attacke verleiten.

Aus dieser Perspektive kann man sich jetzt vorstellen, dass das Jiggen in einem Gewässer mit nur einem Meter Wassertiefe auch überaus effektiv und erfolgreich sein kann, vorausgesetzt man positioniert sich auf einer Anhöhe.

Jiggen vs. Faulenzen

Da der Köder beim Jiggen mit der Rutenspitze angehoben wird, springt er in der Regel hoch und weit und vermittelt dadurch den Eindruck eines agilen Beutefisches. Somit ist diese Angeltechnik vor allem in den warmen Jahreszeiten z.B. im Frühling und Sommer besonders vielversprechend, wenn alle Fische viel fressen, viel jagen und sich insgesamt viel bewegen.

Beim Faulenzen wird der Köder mittels Kurbelumdrehungen der Angelrolle vom Grund angehoben, die Rutenspitze bleibt dabei unbeweglich. So hüpft der Gummifisch viel flacher über dem Boden als beim Jiggen. Diese Methode ist für beißfaule Räuber z.B. während des Wetterumschwungs und auch für kalte Jahreszeiten gut geeignet, wenn die Raubfische träge sind, sich kaum bewegen und ein stark springender Köder sie nur irritieren würde.

Jiggen Angeltechnik

Jiggen Angeltechnik

Faulenzen Angeltechnik

Faulenzen Angeltechnik

Jiggen auf Zander

Das Jiggen eignet sich fürs Angeln von diversen Raubfischarten, angefangen mit Barschen, über Hechte bis hin zu dem Meeresräubern wie Dorsche oder Seelachse. Dennoch gilt das Jiggen in unseren Gefilden als das Nonplusultra beim Nachstellen von Zandern. Obwohl Zander sehr schwer zu überlisten sind, sind sie zugleich gesellig und neugierig. Sie halten sich gerne in Schwärmen auf und fühlen sich dadurch sicher genug, um zum Beispiel einen interessanten Köder mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dies ist auch die Chance für den Angler, einen Zander mit dem richtig Köder und passender Angeltechnik zum Anbiss zu verführen.

Zander

Zander

Wenn Sie das Jiggen ausprobieren wollen, empfehlen wir mit Gummifischen* einzusteigen, die bereits vormontierte Jigköpfe haben. Weiterhin brauchen Sie eine Spinnrute, die fürs Jiggen ausgelegt ist.