Warum ist das Finesse-Fischen gerade bei schwierigen Bedingungen so erfolgreich? Um diese und andere Fragen geht es in diesem Artikel.
Was ist Finesse angeln?
Immer häufiger knotet man auch in Deutschland US-Montagen, die für die Angelei auf Schwarzbarsche entwickelt wurden. Nachdem vor Jahren die Ultra-Light Methode schon dafür sorgte, dass es absolut angesagt war, nur noch unter 5 Gramm Gewicht zu fischen, soll nun die Finesse-Angelei das nächste neue Allheilmittel sein. Was bedeutet die Methode und was kann sie?
Beim Finesse-Angeln wird zwar häufiger etwas abgespeckt und die Geschwindigkeit gedrosselt, die Methode beschreibt allerdings nur, dass dem Köder mit der nötigen Finesse so realistisch wie möglich Leben eingehaucht wird und Fische dank filigraner Ausrüstung beim Anbiss kaum einen Widerstand spüren. Dabei können auch Gewichte von über 5 Gramm eingesetzt werden. So ist eine gute Rute fürs Finesse-Fischen zwar sehr feinfüllig aber nicht immer die leichteste.
Verschiedene Finesse-Montagen
Es gibt diverse Finesse-Angeln-Montagen, die je nach Ausgangsbedingungen eingesetzt werden: Stehen Beutefische z.B. mehr als 10 Zentimeter passiv über dem Grund, ist Dropshot die richtige Wahl. Bewegt sich die Beute grundnah, ist der Griff zu Texas und Carolina Rig die beste Entscheidung. Sollen Würmer langsam im Wasser spielen, um die Räuber zu reizen, bieten Whacky oder Weightless Rig Lösungen. Der neuste Trend auf dem Gebiet: Das Tokio Rig, das wie die kleine Schwester des Dropshot Rig, knapp über den Grund zappelnde Fische simulieren und Räuber zum Biss verleiten soll.
Beim ersten Fischen mit Finesse-Rig sollten Sie die Bewegungsmuster der gewählten Gummiköder in Ufer- oder Bootsnähe ganz genau studieren, um sich deren Bewegungen bei der Führung an Hotspots vorstellen. Allgemein gilt: In Frühling und Sommer werden Köder mit stärkerer Aktion aktiver geführt, im Herbst und Winter lieber in Grundnähe und sehr langsam angeboten. Sollte sich kein Erfolg einstellen: Köderarten und Methoden durchprobieren.
Finesse-Angeln auf Barsch
Selten sind sich die Angler so einig, wie beim Zielfisch Nummer 1 fürs Finesse-Fischen: Für die gestreiften Räuber ist das Finesse-Rig das Mittel zum Zweck. Flussbarsche und ihre Verwandten jagen gern kleinen, dünnen und agilen Ködern nach. Je nach Jahreszeit, Temperatur und Laune der Fische muss nur die richtige Montage gefunden werden.
Bei kühlen Temperaturen bewegen sich Jäger und Beute langsamer: Kleine Köderfische mit bis zu sieben Zentimeter werden nun am Dropshot mit langen Pausen angeboten oder am Texas Rig langsam über den Boden hüpfen gelassen. An Brücken und Orten, an denen viel ins Wasser fällt und langsam absinkt, sind auch Weightless oder Whacky Rig mit einem Gummiwurm erfolgreich.
Finesse-Angeln auf Zander
Zander lassen sich ebenso mit Finesse-Montagen überlisten. Im Vergleich zum Barsch stehen Sie allerdings tiefer am Grund und meiden direkten Lichteinfall. Bei der Jagd verfolgen sie oft den Köder, stürzen sich aber erst dann auf ihn, wenn dieser nach einer Absinkphase auf den Boden aufschlägt.
Die Stachelritter folgen in aktiven Phasen auch flüchtenden Beutefischen. Während der Dämmerung, bei Nacht oder an dunklen regnerischen Tagen sind die Zander aktiver und beißen gern auf schmale Köder mit Schaufel oder Twisterschwanz, die an der Dropshot Montage gleichmäßig gezupft und eingekurbelt werden.
Finesse-Angeln ist auch im Winter erfolgreich
Selbst im Winter lassen sich die Räuber durch Finesse-Rigs aus der Reserve locken. Als besonders vielversprechende Köder für schwierige Witterungsverhältnisse gelten die sogenannten Creature-Baits, die mit ihren Hüpfbewegungen am Texas Rig auch an verhaltenen Wintertagen erfolgreich sind. Grund dafür sind die Scheren und andere Exkremente der Creature Baits, durch die die Köder langsam spielend zu Boden fallen. Mehr Infos dazu finden Sie im nächsten Beitrag: Angeln mit Creature-Baits.