Ultra Light Angeln: Tipps für Köder, Montage & Tackle

Sommerzeit ist Ultra Light Angeln Zeit! Wie diese Angelmethode funktioniert und welche Zielfische stehen dabei im Fokus, erklären wir in diesem Beitrag.

Ultra Light Angeln – was können feine Ruten und Mini-Köder?

Barsch

Barsch

Im Sommer gehören kleine Brutfische in der Größe von 4 bis 7 cm zur Hauptspeise von Barschen, Forellen, Rapfen und Döbeln. Selbst kapitale Zander und Hechte werden immer wieder mal am UL-Gerät gedrillt. Auch Insekten, die sich aus dem Nymphenstadium entwickeln oder zur Eiablage auf dem Wasser landen gibt es jetzt in Massen – die fängige Maifliegensaison dürfte nicht nur den Forellenfreunden ein Begriff sein. So sind jetzt kleine Wobbler, Spinner, Blinker und Jigs die Köder der Stunde! Doch nicht nur der Mini-Wobbler sondern auch Rute und Rolle muss dem Köder entsprechend gewählt werden.

Passende Ausrüstung fürs UL-Angeln

UL-Ruten nennen wir alle leichten Geräte, die Köder von etwa 2 bis 7 – maximal 10 Gramm – zuverlässig über die Gewässer peitschen. Dabei sind diese so feinfühlig, dass wir Angler auch genau mitbekommen, was nach dem Auswurf unter Wasser passiert – von der Beschaffenheit des Untergrunds bis zum zaghaften Anfasser. Feine Rutenringe, schnell ansprechende Materialien und dünne Schnüre um die 3 kg sowie die zur Rute passenden Rollen gehören beim Ultra Light Angeln zur Grundausstattung.

Lange 0,18- 0,20 er Mono- oder Fluoro-Vorfächer, die mit feinem Albright Knoten, ohne Widerstand durch die Ringe fliegen und zarte Stahl- oder Titanspitzen runden das Set-up hechtsicher ab (in einem anderen Beitrag finden Sie einen ausführlichen Kaufratgeber für Ultra-Light-Ruten). Aber auch die Rolle muss zur Rute passen. So schwören einige UL-Angler auf Baitcaster, andere wollen die alte Stationärrolle nicht missen. Beides ist zulässig, insofern man damit geschickt umzugehen weiß. Die Stationärrolle hat allerdings den Vorteil, dass sie auch mit 1-2 Gramm schweren Ködern umzugehen weiß, wohingegen die Baitcaster bei unter 4 Gramm meist nicht mehr zu gebrauchen ist.

Ultra Light Angeln auf Barsch

Barsch

Barsch

Als Augenjäger gehören Barsche zu einer tagaktiven Spezies und können selbst bei höheren Temperaturen zum Biss verleitet werden. Ihre Hauptspeise im Sommer: kleine Brutfische. An heißen Tagen gelten die ersten Würfe dem Mittelwasser. Mini-Wobbler mit ca. 1,5 m Tiefgang sorgen für unterhaltsame Einschläge. Mögen die Barsche es eine Etage tiefer, werden tiefer laufende Sinkwobbler gekurbelt – kleine Pausen sorgen bei ausbleibenden Bissen für Variation. Kleben die Fische mal am Grund, verleiten leicht hüpfende Jigköpfe, Dropshot oder das Texas Rig mit kleinen Gummifischen zum Biss.

Ultra Light Angeln auf Zander

Nach den Barschen kommen die Zander ans Ultra Light-Buffet: Lange (80 bis 120 cm) Fluorocarbon-Vorfächer und etwas größere Köder als bei den Barschen kommen jetzt an die Hauptschnur. In den frühen Abendstunden beginnen die Zander, von den Tiefen Gewässerstellen ins Flachwasser zu ziehen – Hafeneinfahrten und steinige, abfallende Kanten sind beliebte Zander-Hotspots im Sommer. Während am Abend Gummis mit Jigkopf über die tiefen Stellen des Gewässers hüpfen, bieten in der Nacht auch längliche, entlang den Sandbänken flachlaufende Wobbler gute Chancen auf Stachelritter.

Ultra Light Angeln auf Rapfen und Döbel

Döbel

Döbel

Rapfen um die 90 Zentimeter und kampfstarke Döbel stellen sich ebenso auf die ultraleichte Sommerkost ein. Maifliegen- und andere Insektenimitate, die auf der  Oberfläche treiben, sowie Mini-Wobbler sind der Lieblings-Sommersnack der räuberischen Friedfische. Während Barsche, Zander und Hechte bevorzugt nah am Grund auf Beutezug gehen, jagen die Rapfen über aller Wasserschichten hinweg. Im Sommer allerdings haben sie die Tendenz nach oben.

Erfahrene Rapfen-Angler beginnen ihre Angeltour mit flach unter der Oberfläche laufenden Wobblern. Bleiben die Bisse aus, wird ein Wobbler für die tiefere Etage an die Leine gehängt. Optimale Ködergröße beim Rapfenangeln beträgt 4 bis 7 cm. Wichtig ist, dass der Köder absolut gerade im Wasser läuft und keine Neigung aufweist. Dies kann z.B. durch die zu schnelle Einholgeschwindigkeit oder auch durch leichte Ösen-Verbiegung passieren. Auch die von einigen Anglern propagierten kurzen Stopps beim Einholen braucht man beim Rapfenangeln nicht. Im Gegenteil, das bringt die Räuber eher aus dem Konzept. Die Fische sind es gewohnt, dass die Beute um ihr Leben flüchtet und niemals stehen bleibt und holen diese gnadenlos nach. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine typische Rapfen-Montage mit Mini-Wobbler aufgebaut ist.

Wobbler-Montage für Rapfen

Wobbler-Montage für Rapfen

Auch kleine Twister und Spinner können an Rapfenstrecken und entsprechenden Gewässerabschnitten Fisch liefern. Im Wasser sind Übergangszonen und Flachbereiche für Oberflächenangelei und tiefe Pools und deren Ränder für Wobbler und Jigs fängige Orte. Wer an der Oberfläche fischt, wählt dünne Mono-Vorfächer. Sollen die leichten Köder schneller absinken, ist Fluorocarbon die passende Option. In den nächsten Beiträgen finden Sie weitere Infos zu den passenden Themen: Angeln mit Mini-Wobblern und Angeln mit Popper.