Nachtangeln: Tipps für Equipment, Ausrüstung, Zielfische

In diesem Artikel erklären wir anhand von Praxis-Beispielen, welche Fische Sie beim Nachtangeln fangen können und was Sie dabei beachten müssen.

Welche Fischarten sind in unseren Binnengewässern nachtaktiv?

Nachtangeln

Nachtangeln

Am Abend und in der Nacht lassen sich im Prinzip fast alle Fische fangen, denen Angler auch am Tag nachstellen. Allerdings beißen einige Fischarten besonders in der Nacht gut. Hungrig werden in den nächtlichen Stunden viele Raubfische. Im Laufe der Evolution haben die schnellen Räuber es gelernt, auch mit deutlich weniger oder gar ohne Licht Beute zu reißen. Kein Wunder, denn die Nacht gibt ihnen Tarnung, sodass es sich hervorragend jagen lässt. Um die Fische aufzuspüren, bedienen sie sich ihren Seitenlinienorgans, das die kleinsten Unterwasser-Druckwellen registriert, sodass die Räuber deren Quelle schnell und auf den Zentimeter genau orten können.

Aale etwa mit ihren langen und glatten, dreh-runden Körpern und ihren oberständigen Mäulern sind vor allem in den Abendstunden und in der Nacht aktiv. Am Tag dagegen vergraben sich diese Fische am Grund und sind für Angler nur schwer aufzuspüren. Auch den Welsen mit ihren breiten und abgeflachten Köpfen und dem großen Maul stellen Angler ebenfalls gern Nachts nach. Weiterer sehr begehrte Zielfische für nächtliche Angeltouren sind Zander, Quappen sowie Barben. Selbst ein bekannter Vertreter der Friedfisch-Familie – der Karpfen – frisst in den kühlen nächtlichen Stunden am liebsten und lässt sich nachts gut fangen. Hecht fängt man sich hingegen selten in der Nacht fangen, weil er ein Augenräuber ist und nachts ruht.

Die Ausrüstung und die Köder fürs Nachangeln

Für das Ansitzen in der Nacht unterscheidet sich die Ausrüstung etwas von der fürs Angeln am Tag. Lediglich bei den Rollen und Ruten gibt es keine Unterschiede. Zur Grundausstattung beim Nachtangeln gehört eine Lampe, am besten ein Kopflicht. Auch Knicklichter sollten Sie dabei haben. Diese werden an der Pose oder an der Spitze der Rute befestigt. So erkennen Sie die Bisse der Fische schneller und viel besser. Unverzichtbar können alternativ elektronische Bissanzeiger sein. Auch eine Aalglocke vereinfacht das Ansitzangeln in der Dunkelheit enorm. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine typische Unterwasserposen-Montage fürs Nachstellen von Welsen aufgebaut ist, die besonders in der Nacht vielversprechend ist. Mehr darüber erfahren sie im nächsten Artikel.

Unterwasserposen-Montage

Unterwasserposen-Montage

Wenn Sie also das Nachtangeln erfolgreich betreiben wollen, sollten Sie sich vorher ganz genau überlegen, welchen Fisch Sie fangen wollen. Dann müssen Sie nämlich nur das Nötigste mitführen und nicht lange im Angelkoffer kramen. Wenn Sie sich das Profil des Zielfisches vorher genau ansehen, steht die Auswahl der Köder fest. So gehen Sie zum Beispiel mit Köderfischen und Fischfetzen auf Aal und Waller. Geeignet für Räuber sind außerdem Tauwürmer und Maden. Auch mit Wobblern stellen Sie nachtaktiven Fischen nach. Weil die Fische nachts andere Sinnesorgane aktivieren als tagsüber, lohnt es sich, auf Flavour zu setzen. Mit Lock- und Duftstoffen nutzen Sie so den geschärften Geruchssinn Ihres Zielfisches gezielt aus.

Was gibt es beim Nachtangeln sonst zu beachten?

Nicht nur die Ausrüstung fürs  Nachtangeln unterscheidet sich von der fürs Fischen am Tag. So muss man noch um einiges konzentrierter und ausgeschlafener sein. Wichtig ist außerdem, Ruhe zu bewahren. In Richtung Angelstelle sollte man grelles Licht vermeiden. Das braucht man auch gar nicht, wenn man sich den Angelplatz bereits am Tag gründlich angeschaut hat. So lassen sich am Ufer im Hellen die eventuell problematischen Stellen ausmachen. Sogar Gefahren und Stolperstellen lassen sich beseitigen. Ganz zu schweigen davon, dass sich am Tag die besten Fangstellen ausmachen lassen. Mit dem Ansitzen für die Nacht beginnt der versierte Angler, wenn das Tageslicht noch hell genug ist.

Taschenlampe

Taschenlampe

Ordnung rund um die Angelstelle ist besonders in der Nascht äußerst wichtig. Hat jedes Teil seinen festen Platz und sind etwa Angelkoffer und Kescher griffbereit, gibt es kein Chaos. Legen Sie die kleineren Teile aus der Ausrüstung, wie Köder oder Messer auf ein weißes Tuch. Dann heben diese sich gut vom Untergrund ab. Pflicht beim Angeln in der Nacht sind außerdem optische Bissanzeiger und ein geeigneter Schutz vor den Launen des Wetters. Denken Sie daran, dass es Nachts feucht werden kann. Auch Schutzmittel gegen die lästigen Moskitos sind am Wasser insbesondere im Sommer unabdingbar.

Falls Sie beim nächtlichen Angeln die Wildtiere beobachten wollen, hier finden Sie einen Ratgeber für Nachtsichtgeräte.