Angeln im Juni: Zielfische, Wetterfaktoren, Technik

Welche Fische besonders gut im Juni beißen und was Sie beim Angeln im Frühsommer generell beachten müssen, erklären wir in diesem Artikel.

Angeln auf Friedfische im Juni

Rotaugen

Rotaugen

Der Juni ist ein guter Monat fürs Angeln auf Aland, Nase, Güster, Rotfeder und Plötze. Diese Weißfisch-Arten sind jetzt besonders hungrig und aktiv, nachdem sie die anstrengende Paarungs- und Laichzeit des Frühlings überstanden haben. Stippen ist die beste Methode, um den kleinen Fischen nachzustellen.

Die optimale Stipp-Montage besteht aus einer Hauptschnur, die idealerweise 0,12 bis 0,14 Stärke aufweist, auf die eine Stipppose mit 1,5 g Tragegewicht gefädelt wird. Ans Ende der Schnur bindet man ein ca. 70 cm langes Fluorocarbon-Vorfach, dessen Stärke zwischen 0,10 und 0,12 liegt.

Rotaugen, Rotfedern und andere Weißfische nehmen gerne Mais, Hanf oder Brot als Köder an. Zur Abwechslung können auch Maden oder Caster eingesetzt werden. Der Aland lässt sich im Juni darüber hinaus mit größeren tierischen Ködern gut anlocken, beispielsweise dicken Tauwürmern oder Madenbündeln.

Stippangeln-Montage

Stippangeln-Montage

Auch Karpfen lassen sich im Juni gut beangeln, insbesondere mit der sogenannten Haarmontage. Der Köder – ein Boilie oder größeres Pellet – wird hierbei an einer kurzen Schnur (das Haar genannt) neben dem Haken befestigt. Beschwert wird das ganze mit einem Lauf-oder Festblei. Der Vorteils eines Festbleis liegt darin, dass der Karpfen sich beim Biss auch selbst haken kann, sodass der Angler nicht permanent bei der Rute ausharren muss. Mehr dazu im folgenden Artikel: Selbsthakmontage.

Weiterhin ist beim Grundangeln im Juni auch das Anfüttern der großen Friedfische überaus sinnvoll. Geeignet sind Mischungen aus Mais, Paniermehl, Weizen, Kartoffelstückchen und Maden. Damit die angefütterten Stellen lange Zeit lukrativ bleiben, darf nicht überfüttert werden.

Raubfischangeln im Juni

Der Juni ist nicht nur für Friedfischangler ein sehr attraktiver Monat, er verspricht ebenfalls gute Fänge für Raubfisch-Jäger. Barsche, Hechte und Zander haben jetzt genauso wie die Weißfische abgelaicht und sind aktiv und hungrig. Direkt nach dem Laichen stehen sie oft in ufernahen Bereichen und gehen dort auf Beutezug.

Damit der Angelausflug auf Raubfische im Juni erfolgreich ausfällt, lohnt es sich, noch während der Laichzeit im Mai das Zielgewässer genau zu erforschen. Auf diese Weise lassen sich Angelstellen mit guten Versteck-Möglichkeiten und einem hohen Beutefisch-Aufkommen ausfindig machen.

Wobbler-Montage für Zander

Wobbler-Montage für Zander

Hecht, Zander und Barsch bevorzugen im Sommer Stellen, an denen sie ohne übermäßig großen Aufwand Beute reißen können. Die Laichplätze der Friedfische sind daher ein beliebter Aufenthaltsort für diese Räuber im Juni. Als Köder ist alles geeignet, was das Interesse und den Jagdtrieb der Raptoren auslösen kann. Wobei im Sommer grundsätzlich kleinere Kunstköder Hochkonjunktur haben, weil sie die Fischbrut imitieren, auf die die Räuber jetzt aus sind.

Kleine Spinner, Blinker und Wobbler gehören zu den bevorzugten Kunstködern für Raubfische im Sommer. Daneben ist auch eine Posenmontage mit Köderfisch eine gute Option für Hechte. Beim Zanderangeln ist vor allem abends und nachts ein über flache Uferbereiche geführter Minnow-Wobbler das Mittel zum Zweck.

Wassertemperatur ist ein wichtiger Faktor

Sommer am Fluss

Sommer am Fluss

Die Temperatur des Wassers beeinflusst das Verhalten der Fische sehr stark, da die Flossenträger wechselwarme Tiere sind. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich bei niedriger und kommt richtig in Fahrt bei steigender Wassertemperatur. Vor allem im Frühling und Frühsommer werden Fische immer gefräßiger und nehmen Futter und Köder besser an.

Wird das Wasser aber irgendwann zu warm, nimmt die Beißfreudigkeit wieder ab. Das liegt daran, dass warmes Wasser weniger Sauerstoff bindet und sich die Fische in sauerstoffarmem Gewässer nicht wohlfühlen. zu dieser Zeit halten sie sich gerne an bewachsenen Stellen auf, da die Wasserpflanzen durch Fotosynthese Sauerstoff produzieren.

Fischstandorte je nach Gewässer unterschiedlich

Selbst innerhalb eines Gewässers bevorzugen verschiedene Fischarten unterschiedliche Temperaturzonen. Karpfen finden sich im Fluss oft in warmen und ruhigen Abschnitten, die von Forellen oder Äschen gänzlich gemieden werden. Und an den strömungsstarken Stellen stehen in Fließgewässern gerne große Raubfische, da das bewegte Wasser sehr sauerstoffreich ist und auch mal das eine oder andere Fischchen mit sich bringt.

In stehenden Gewässern wiederum verändern sich die Temperaturschichten sowie der Sauerstoffgehalt im Wechsel der Jahreszeiten. Im Frühjahr ist die vergleichsweise warme Oberflächenschicht relativ dünn. Die Fische kommen gerne nach oben, um sich zu wärmen. In den heißen Monaten wird die Oberflächenschicht dicker, sodass vor allem große Fische in die kühle Tiefe flüchten.

Die Morgen- und Abendstunden mit angenehmen Luft- und Wassertemperaturen sind fürs Angeln im Juni am besten geeignet. Die Fische stehen jetzt auch gerne mal nicht weit vom Ufer entfernt und fühlen sich sehr wohl. Wenn Sie das Angeln im Juni erfolgreich betreiben wollen, brauchen Sie als Erstes eine passende Angelrute. In nächsten Artikeln bieten wir Kaufratgeber sowohl für Raubfischruten als auch für Friedfischruten.