Die Rotfeder lässt sich am erfolgreichsten durch das feine Posenangeln überlisten. Auch das Fliegenfischen und sogar das Spinnangeln bieten jedoch gute Chancen auf einen Fang.
Lebensweise und Ernährung der Rotfeder
Die Rotfeder, ein geselliger Schwarmfisch, bevorzugt stark verkrautete Uferzonen und von Seerosen bedeckte Gewässerabschnitte. Diese dichten Pflanzenbereiche bieten ihr nicht nur Schutz vor Raubfischen, sondern auch eine reichhaltige Nahrungsquelle. Ihre Hauptnahrung besteht aus Algen und Wasserpflanzen wie Wasserlinsen und Tausendblatt. Sehr gerne ergänzt sie ihre Ernährung mit im Wasser lebenden Wirbellosen und Fluginsekten.
Die Rotfeder ist ein typischer Sommerfisch, der an warmen, sonnigen Tagen besonders aktiv ist und sich häufig in den oberen Wasserschichten aufhält, stets bereit sich die Anflugnahrung zu schnappen. Als kleiner Friedfisch reagiert die Rotfeder äußerst sensibel auf Störungen und bemerkt selbst geringfügige Veränderungen in ihrer Umgebung. Im Winter reduziert sie ihren Stoffwechsel und zieht sich in tiefere Gewässerzonen zurück.
Jahreszeit, Wetter und Köder für Rotfeder
Der Sommer und der Herbst bieten ideale Bedingungen für den Fang von Rotfedern. In diesen Jahreszeiten versammeln sich die Fische oft in kleinen Schwärmen nahe den Schilfgürteln oder entlang der Seerosenfelder. Genau dort sollte die Pose platziert werden, vorzugsweise in den ruhigen Stunden der Abenddämmerung oder am frühen Morgen. Rotfedern beißen besonders gut auf Köder wie Maden, Mehlwürmer, Caster, Mais, Brot und Rotwürmer an.
Für das Angeln auf Rotfeder gelten windige Tage mit Sonnenschein oder leicht bewölktem Himmel als optimal. Die durch den Wind erzeugten Wellen helfen dabei, gehakte Fische unauffällig und schnell an Land zu bringen, ohne den gesamten Schwarm zu alarmieren. Bei windstillem Wetter empfiehlt es sich wiederum, den Fisch rasch ans Ufer zu führen und ihm keine Gelegenheit zu geben, die Wasseroberfläche zu erreichen, um dort Unruhe zu stiften.
Wie funktioniert Rotfeder-Angeln mit Pose?
Rotfedern kann man sehr gut mit einer leichten Pose beim Stippfischen nachstellen. Dabei werden die Fische idealerweise schon im Vorfeld mit Lockfutter angefüttert. Eine Pose mit einem Gewicht von 1 bis 2 Gramm ist dabei unerlässlich, da die kleinen und zierlichen Fische sehr vorsichtig anbeißen. Zudem sollte die Pose mit einer gut sichtbaren Antenne ausgestattet sein, um auch die zaghaftesten Bisse zuverlässig erkennen zu können.
In den Morgenstunden und in der Abenddämmerung reagieren die Fische bevorzugt auf Köder, die in den oberen Wasserschichten positioniert sind (in etwa 0,5 Meter Tiefe). Zur Mittagszeit hingegen ist eine Platzierung im Mittelwasser (1 bis 1,5 Meter) vielversprechender. Auch wenn beim klaren Himmel plötzliche Wolken einziehen, begeben sich die Fische in tiefere Wasserschichten. In folgender Abbildung ist eine typische Montage fürs Stippfischen auf Rotfedern dargestellt.
Vorsichtiges Auswerfen ist Pflicht
Je größer eine Rotfeder ist, desto vorsichtiger verhält sie sich. Daher ist es wichtig, den Köder samt Pose äußerst behutsam auszuwerfen. Die Montage sollte beim Eintauchen ins Wasser so wenig Lärm wie möglich verursachen, um die Fische nicht zu verschrecken. Ein dezentes Geräusch, das eher an einen ins Wasser gefallenen Käfer erinnert, wirkt dabei besonders natürlich und kann kapitale Rotfeder sogar anlocken.
Welche Angelrute für Rotfeder?
Da Rotfedern sehr zaghaft anbeißen und beim Drillen nur wenig Widerstand leisten, ist der Einsatz von sehr leichten und flexiblen Ruten entscheidend. Besonders geeignet dafür sind Kopfruten, die durch ihre Leichtigkeit und Präzision überzeugen. Als Rolle kommt eine 25er Stationärrolle zum Einsatz, die ein präzises und sensibles Handling ermöglicht. Weiterhin bietet eine 0,16 mm Monofile-Schnur in Kombination mit einem 16er bis 14er Haken die beste Voraussetzung für erfolgreiche Fänge.
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp | |||
Modell | Cormoran Eurocor 5 | Browning Argon Tele | DAM Fighter Pro | Mitchell Impact RT |
Rutenlänge | 5 m | 7 m | 7 m | 6 m |
Wurfgewicht | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. |
Transportlänge | 114 cm | ca. 114 cm | 115 cm | ca. 111 cm |
Rutengewicht | 360 g | 380 g | ca. 500 g | 346 g |
Rutenaktion | semiparabolisch | semiparabolisch | semiparabolisch | semiparabolisch |
Anzahl Teile | 5 (Teleskop) | 7 (Teleskop) | 11 (Teleskop) | 6 (Teleskop) |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Auch beim Fliegenfischen lohnend
Das oberständige Maul der Rotfeder deutet auf ihre Spezialisierung zur Nahrungsaufnahme von der Wasseroberfläche hin und eröffnet zugleich spannende Möglichkeiten für Fliegenfischer. An sonnigen Tagen lassen sich die Rotfedern gezielt mit der Fliegenrute fangen. Besonders effektiv sind gut gefettete Trockenfliegen, die verlockend auf der Wasseroberfläche treiben und so das Interesse der Fische wecken.
Wie unterscheidet man Rotfeder vor Rotauge?
Obwohl Rotfeder und Rotauge häufig verwechselt werden, lassen sich die beiden Arten leicht voneinander unterscheiden. Ein markantes Unterscheidungsmerkmal ist die Färbung der Augen: Während die Iris der Rotfeder gelb ist, weist das Rotauge – seinem Namen entsprechend – eine auffällig rote Iris auf. Auch die Maulstellung bietet einen Hinweis: Die Rotfeder besitzt ein oberständiges Maul, während das Rotauge ein endständiges Maul hat.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal findet sich bei den Rückenflossen. Bei der Rotfeder beginnt die Rückenflosse hinter der Bauchflosse, wohingegen beim Rotauge Rücken- und Bauchflossen senkrecht übereinander liegen. Auch die Anzahl der Rundschuppen auf der Seitenlinie differenziert die beiden Arten: Die Rotfeder hat etwa 42 Schuppen, während das Rotauge bis zu 48 Schuppen aufweist.
Es geht auch Spinnangeln auf Rotfeder
Die Rotfeder ist einer der wenigen Friedfische in unseren Breitengraden, die sich auch mit sehr kleinen Kunstködern beim Spinnfischen fangen lässt. Oft geschieht dies beim Angeln auf Barsch oder Döbel mit Ultra-Light-Ruten. Am liebsten schnappen sich die Rotfedern Miniwobbler mit 3 bis 6 g Gewicht, gerne als Käfer- oder Grashüpfer-Imitate. Auch kleine Spinner sind erfolgreich. Meist werden die Kunstköder direkt an oder knapp unter der Oberfläche geführt.
Schonzeiten und Mindestmaße für Rotfeder
In Deutschland dienen Schonzeiten und Mindestmaße dem Schutz und der Erhaltung von Fischbeständen insbesondere der gefährdeten Arten. Sie ermöglichen eine nachhaltige Bewirtschaftung und Regeneration der Fischpopulationen. Die Tatsache, dass nur wenige Bundesländer Schonzeiten oder Mindestmaße für Rotfeder eingeführt haben, deutet auf die noch stabilen Bestände dieser Fischart in Deutschland hin.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024
Bundesland | Schonzeiten | Mindestmaß |
---|---|---|
Bayern | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Baden-Württemberg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Berlin | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Brandenburg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Bremen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Hamburg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Hessen | 15. März bis 31. Mai | Entnahmemaß: 20 - 30 cm |
Mecklenburg-Vorpommern | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Niedersachsen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Nordrhein-Westfalen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Rheinland-Pfalz | keine Schonzeit | 15 cm |
Saarland | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Sachsen | keine Schonzeit | 20 cm (nur in Fließgewässern) |
Sachsen-Anhalt | kein Mindestmaß | keine Schonzeit |
Schleswig-Holstein | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Thüringen | keine Schonzeit | 15 cm |
Weiter geht es um das Thema Herkunft und besondere Merkmale der Rotfeder.