Nase angeln: Tipps für Köder, Angelstellen und Futter

Hier verraten wir die besonderen Eigenheiten der Nase und geben praktische Tipps fürs Angeln auf die grazile Schönheit.

Nasen: Herkunft und Verbreitung

Nase

Nase

Die Nase schwimmt fast nie allein. Die gesellige Lebensweise ist eines der auffälligsten Merkmale dieser starken und schönen Spezies, die zu der großen Karpfenfamilie gehört. Man findet sie in Ost- und Mitteleuropa in vielen Flüssen und einigen Staugewässern mit Strömung. In Deutschland gibt es im Rhein und Donau besonders große Nasenpopulationen. Sie kommt allerdings auch in der Elbe, Oder, Neckar sowie deren Zuflüssen vor.

Die durchschnittliche Körperlänge der Nase beträgt etwa 30 cm beim Gewicht um die 400 Gramm. Einige Angler haben allerdings schon Exemplare von mehr als zwei Kilogramm und 50 cm Länge gefangen. Solche Kolosse sind unter Nasen allerdings extrem selten.

Die besten Angelplätze und Angelzeit

Fluss

Fluss

Die Nase hält sich bevorzugt in Flussabschnitten mit möglichst steinigem, kiesigem oder sandigem Untergrund. Unregelmäßigkeiten in der Grundstruktur wie z.B. Steine, Gumpen, Rinnen, allerlei Ausbuchtungen lieben die Nasen und tummeln sich oft in Schwärmen an diesen Stellen. Sehr gute Nasen-Hotspots sind auch kleine Strudel am Rande von Rückströmungen.

Wie auch viele anderen Weißfische ist die Nase frühmorgens (von der Morgendämmerung bis 9-10 Uhr) am aktivsten sowie auch am Abend, wenn die Sonne nicht mehr direkt auf das Wasser scheint. Auch tagsüber ist die grazile Schönheit aktiv und sucht nach Nahrung. In der Nacht versteckt sie sich in Strömungsschatten hinter Steinen, in Gumpen oder im Algenbewuchs.

Welcher Köder für die Nase?

Mückenlarven

Mückenlarven

Während in Osteuropa vor allem Zuckmückenlarven zu den klassischen Nasen-Ködern zählen, sind es hierzulande Maden und Köcherfliegenlarven, die bei einheimischen Anglern hoch im Kurs stehen. Beide Insekten-Arten sind zu jeder Jahreszeit gut zu gebrauchen.

Da die Nase im Sommer viel und gerne Algenbewuchs von den Steinen abgrast, funktionieren zur dieser Jahreszeit auch andere pflanzliche Köder sehr gut. Verschiedene Teige (auch die für Forelle) in diversen Geschmackrichtungen, sowie Brotkügelchen und Pellets bringen Nasen immer wieder in Versuchung.

Nase anfüttern bringt auch Fisch

Im Sommer lohnt es sich, die Nasen mehrere Tage am Stück an einer vielversprechenden Stelle anzufüttern. Die Fische gewöhnen sich daran und kommen an den folgenden Tagen immer wieder zurück. Gewöhnliches Karpfenfutter dient hierbei als Grundlage. Gute Ergänzung sind Erbsen, die solange gekocht werden, bis sie sich leicht zu einem Brei zerdrücken lassen.

Das Futter für die Nase sollte auf jeden Fall gut gebunden und schwer genug sein, um nicht von der Strömung weggespült zu werden. Das Beimischen von Lehm oder Erde sorgt für das nötige Gewicht. Werfen Sie das Futter generell an Stellen aus, wo es nicht sofort mit der Strömung weggerissen wird, z.B. in Rillen, Gumpen, hinter Steinen oder Brückenpfeilen.

Wie fängt man Nase?

Nasen

Nasen

Nasen werden ausschließlich vom Grund aus gefischt. Da diese Spezies direkt auf dem Boden nach Nahrung sucht (ihr stark unterstelliges Maul ist ein klares Indiz dafür), sollte der Köder ganz nah am Boden oder flatternd in der Strömung direkt auf dem Boden präsentiert werden. Erfahrene Angler präsentieren den Köder so, dass er über den Grund schleift und dabei den Eindruck vermittelt, als ob er gar nicht an der Leine hängen würde.

Der Köder sollte einige Meter von der geplanten Angelstelle entfernt ausgeworfen werden, damit er den Nasenschwarm nicht verscheucht, sondern unauffällig abseits in der Strömung landet.

Angelmontage für Nase

Am besten geeignet zum Fischen auf Nasen ist eine 18er Hauptschnur bestück mit 14er Vorfach aus Fluorocarbon. Der Haken sollte klein genug sein, damit die Nase ihn voll aufnehmen kann, optimal sind die Größen 16 bis 18. Als Rute nehmen Sie am besten eine leichte Bolognese- oder auch längere Matchrute (3,6 bis 5 Meter).

Folgende Montagen sind fürs Angeln auf Grund bei schwacher bis starker Strömung konzipiert und eignen sich auch für Nase optimal. Beachten Sie dabei, dass die Menge und Ausrichtung der Bleikügelchen auf dem Vorfach über das Spiel des Köders entscheidet und dadurch letztendlich auch über den Fangerfolg bestimmt. Experimentieren lohnt sich also auf jeden Fall!

Angelmontagen für Nase

Angelmontagen für Nase

Nasenbiss richtig erkennen

Ein Nasenbiss ist charakteristisch: Die stromabwärts schwimmende Pose taucht plötzlich unter Wasser und bewegt sich oft vorwärts. Es sieht so aus, als ob der Fisch versuchen würde, sich schnell von seinen Artgenossen zu entfernen, um den Köder in Ruhe zu verspeisen. Sobald Sie also feststellen, dass der Schwimmer kippt oder untertaucht, sollten Sie sofort anschlagen.

Es ist allerdings auch nicht ungewöhnlich, wenn die Nase den Köder lange anschaut, ihn anknabbert, aber nicht richtig beißt. Eine solche Situation kann manchmal im Spätsommer beobachtet werden, indem der Schwimmer zu wackeln beginnt. Diesen Moment dürfen Sie nicht verpassen, denn sonst kann der Fisch den Köder einfach vom Haken ziehen und davon schwimmen.

Schonzeiten und Mindestmaße für Nase in Bundesländern

Schonzeiten und Mindestmaße dienen dem Schutz und der Erhaltung der Fischbestände, indem sie gefährdeten Fischarten (wie z.B. der Nase) die Möglichkeit geben, sich mindestens ein mal im Leben zu vermehren. Sie fördern eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässerressourcen und tragen zur langfristigen Gesundheit und Vielfalt der Fischfauna bei. Diese Auflagen sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen von allen Anglern zwecks Sicherung der Artbestände streng eingehalten werden.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024

Bundesland Schonzeiten Mindestmaß
Bayern 1. März bis 30. April 30 cm
Baden-Württemberg 15. März bis 31. Mai 35 cm
Berlin ganzjährig entfällt
Brandenburg ganzjährig entfällt
Bremen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Hamburg keine Schonzeit kein Mindestmaß
Hessen 15. März bis 30. April Entnahmemaß: 25 - 40 cm
Mecklenburg-Vorpommern ganzjährig entfällt
Niedersachsen keine Schonzeit (gilt nur für Besatzfische, Wildfische ganzjährig geschont) 25 cm
Nordrhein-Westfalen 1. März bis 30. April 30 cm
Rheinland-Pfalz 15. März bis 30. April (in allen Gewässern außer Rhein, Mosel und Lahn) 30 cm
Saarland 15. März bis 15. Juni 35 cm
Sachsen 1. Januar bis 15. Juni (gilt nur in Elbe, sonst ganzjährig geschont) 40 cm
Sachsen-Anhalt ganzjährig entfällt
Schleswig-Holstein ganzjährig entfällt
Thüringen keine Schonzeit kein Mindestmaß