Obwohl der Döbel häufig als „Dickkopf“ bezeichnet wird, ist er ein scheuer aber auch schlauer Fisch, der eine echte Herausforderung für jeden Angler darstellt.
Lebensraum des Döbels
Der Döbel, ein Mitglied der Karpfenfamilie, ist in fast ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme von Schottland und den nördlichen Gebieten Skandinaviens. Er bevorzugt fließende Gewässer mit mäßiger bis starker Strömung und kommt häufig in Äschen- und Barbenregionen vor. Auch in vielen Seen findet er geeignete Lebensbedingungen. Insgesamt gilt der Döbel als eine sehr anpassungsfähige Art.
Während sich die jungen Döbel vor allem in Schwärmen an der Wasseroberfläche aufhalten, wo sie auf Fluginsekten lauern, leben ältere Fische vorwiegend solitär oder in Kleingruppen an tieferen, beruhigten Bereichen, allerdings nicht weit des Hauptstroms.
Wie ernährt sich der Döbel?
Der Döbel ist ein Allesfresser und hat ein sehr breites Nahrungsspektrum. Neben Insekten, Larven, Schnecken und Würmern stehen auch Algen, Wasserpflanzen und sogar ins Wasser gefallene Früchte auf seinem Speisezettel. Letzteres machen sich viele Angler zunutze, die den Döbel mit süßem Obst wie Kirschen, Pflaumen oder Weintrauben anlocken. Größere Exemplare fressen außerdem kleinere Fische und Amphibien.
Der Raubfischcharakter dieser eigentlich als Friedfisch geborenen Spezies verstärkt sich mit zunehmendem Alter – so können sogar kleine Nagetiere einem kapitalen Döbel zum Opfer fallen. Weil er auch auf Laich und Jungfische anderer Arten Jagd macht, steht er manchmal im Verruf, deren Population zu schaden.
Wann kann man Döbel fangen?
Die besten Zeiten fürs Angeln auf Döbel gelten die Monate April bis September. Fangen kann man ihn den ganzen Tag. Den größten Erfolg hat man jedoch in den frühen Morgenstunden und in der Dämmerung. Von Frühjahr bis Herbst sind Posenangeln und Spinnfischen die bewährtesten Methoden, um den Döbel zu fangen. Darüber hinaus kann er im Sommer beim Fliegenfischen* mit einer Trockenfliege überlistet werden.
Im Winter sind Döbel-Fänge hingegen rar, weil die Fische wegen ihres verlangsamten Metabolismus nur noch selten Nahrung aufnehmen und sich in tiefere Freiwasserzonen zurückziehen. Einige Angler schaffen es dennoch auch im Winter den Döbel mit einer Grundmontage zu überlisten.
Was sind die besten Angelstellen für Döbel?
Da der Döbel als scheuer und vorsichtiger Fisch gilt und über ein ausgezeichnetes Hörvermögen verfügt, sollten ruhige und gut versteckte Angelstellen bevorzugt werden. Besonders geeignet sind die an die Strömung anschließenden, stark bewachsenen Bereiche mit überhängenden Sträuchern, ins Wasser ragendem Geäst oder Bacheinläufen, wo die Fische nach ins Wasser gefallenen Insekten Ausschau halten.
Ideal sind zudem Stellen mit abwechslungsreicher Bodenstruktur, wie Flussabschnitte mit tiefen Gumpen und Unterspülungen. Auch halten sich adulte Tiere gern im Strömungsschatten hinter Buhnenköpfen, großen Steinen oder im Mündungsbereich der Zuflüsse an der Strömungskante auf. Im Sommer lohnt es sich zudem, schattige Bereiche hinter Brückenpfeilern aufzusuchen, da die Döbel hier Schutz vor Strömung und der Sonne suchen.
Döbel angeln mit Mini-Wobblern
Mit Miniwobblern lassen sich die Döbel besonders im Sommer effektiv beangeln. In dieser Jahreszeit ist die Fischbrut in den Gewässern allgegenwärtig, und die kleinen Kunstköder imitieren die natürliche Beute der ausgewachsenen Döbel täuschend echt. Um die Miniwobbler effektiv einzusetzen, sind leichte Ruten und fein abgestimmte, dünne Schnüre unerlässlich. Als Vorfach wird Fluorocarbon eingesetzt, das mithilfe eines Albright-Knotens an die Hauptschnur gebunden wird.
Beim Anbringen des Wobblers sollte auf einen Karabiner verzichtet werden; stattdessen empfiehlt sich die Verwendung der Rapala-Schlaufe – ein spezieller Knoten, der eigens für das Angeln mit kleinen Wobblern entwickelt wurde. Durch das geringe Gewicht des Vorfachs und den Verzicht auf einen Karabiner bleibt das filigrane Spiel des Miniwobblers ungestört. So präsentiert sich der Köder besonders verführerisch und ist in der Lage, selbst misstrauische Fische wie den Döbel zu täuschen.
Wie fängt man Döbel beim Posenangeln?
Auch mit einer Posenmontage lässt sich der Döbel effektiv beangeln. Dabei greift man am besten zu einer 0,16er starken monofilen Hauptschnur, auf die eine 2 Gramm schwere Stipppose eingefädelt wird. Anschließend bindet man mithilfe des Albright-Knotens ein ca. 80 cm langes Fluorocarbon-Vorfach, dessen Stärke bei 0,14 mm liegt. Danach kommt ein dünn-drahtiger Haken in der Größe 10-8 an das Vorfach, der mithilfe des Clinch-Knotens gebunden wird.
Zum Schluss muss die Pose noch mit den Bleischroten in drei Konzentrationen austariert werden. Die folgende Abbildung zeigt im Detail den Aufbau einer Posenmontage zum Döbelangeln. Kirschen erweisen sich als besonders fängiger Köder beim Nachstellen von Döbeln. Im nächsten Artikel gibt es weitere, ausführliche Informationen zum Thema Angeln mit Kirschen.
Welche Angelrute für Döbel?
Da Döbel meist beim Spinnfischen mit Miniwobblern gefangen werden, braucht man dafür eine leichte Spinnrute, die ein Wurfgewicht von 5 bis 15 g hat und somit die kleinen Kunstköder gut in Szene setzen kann. Entscheidend ist, dass die Rute fein verarbeitet ist, eine sensible Spitze besitzt und gleichzeitig über einen stabilen Blank verfügt. Folgend empfehlen wir 4 leichte Spinnruten, die sich besonders gut zum Angeln auf Döbel mit Mini-Wobblern eignen.
Abbildung* | ||||
Modell | Zeck Cherry Stick | Gamakatsu Areatry | Savage Gear LRF | Ninja X Spin |
Rutenlänge | 2,10 m | 2,01 m | 2,79 m | 1,90 m |
Wurfgewicht | 3-12 g | 4 - 14 g | 7 - 23 g | 3-12 g |
Transportlänge | 1,09 m | 101 cm | 143 cm | 100 cm |
Rutengewicht | 105 g | 79 g | 135 g | 100 g |
Rutenaktion | schnell | parabolisch | schnell | semi-parabolisch |
Anzahl Teile | 2 | 2 | 2 | 2 |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Kundenwertung* | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen |
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Was sind die besten Köder für Döbel?
Da Döbel als Allesfresser gelten, sind bei der Köderauswahl kaum Grenzen gesetzt. Als sehr fängig und universell einsetzbar gelten Brot, Mais, Leber, Maden und Würmer. Erfolge lassen sich auch mit Käse-Würfeln oder Obst wie z.B. Kirschen, Holunderbeeren und sogar reifen Pflaumen erzielen. Bei der Obst-Wahl sollte man sich allerdings an die Sorten orientieren, die auch in dem beangelten Gewässer am Ufer wachsen oder durch Zuflüsse angespült werden.
Da der Döbel, ähnlich dem Rapfen, im Laufe seines Lebens vom Friedfisch zum Räuber mutiert, erweisen sich neben Naturködern auch Kunstköder wie Miniwobbler, kleine Spinner und Blinker als besonders erfolgreich beim Angeln auf dieser Art. In strömenden Gewässern bietet zudem das Fliegenfischen mit der Trockenfliege vielversprechende Chancen.
Schonzeiten und Mindestmaße für Döbel in Bundesländern
In Deutschland dienen Fischschonzeiten und Mindestmaße dem Schutz der gefährdeten Arten. Sie legen fest, dass bestimmte Fische innerhalb ihrer Laichzeiten nicht gefangen werden dürfen, um die Fortpflanzung zu gewährleisten. Die Tatsache, dass nur wenige Bundesländer Schonzeiten oder Mindestmaße für Döbel eingeführt haben, deutet auf noch stabile Bestände dieser Fischart in Deutschland hin.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024
Bundesland | Schonzeiten | Mindestmaß |
---|---|---|
Bayern | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Baden-Württemberg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Berlin | keine Schonzeit | 30 cm |
Brandenburg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Bremen | keine Schonzeit | 30 cm |
Hamburg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Hessen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Mecklenburg-Vorpommern | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Niedersachsen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Nordrhein-Westfalen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Rheinland-Pfalz | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Saarland | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Sachsen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Sachsen-Anhalt | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Schleswig-Holstein | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Thüringen | keine Schonzeit | 20 cm |
In unserem Fischlexikon finden Sie weitere Informationen über Fischart Döbel.