Es gibt Fische, die überaus gerne auf Kirschen beißen. Welche Arten es sind und was sie beim Angeln mit der Kirsche alles beachten sollen, erklären wir in diesem Artikel.
Welche Fische und wann kann man mit Kirschen fangen?
Hochsommer ist in unseren Gefilden die beste Jahreszeit, wenn man mit Kirschen als Köder Erfolg haben möchte. Dann sind diese Früchte reif, was auch die Fische als besonders lecker empfinden. Etliche Flossenträger können den Kirschen, die als Fallobst in den Fluss gelangen, kaum widerstehen. Hat man dazu noch einen Platz in der Nähe von Kirschbäumen fürs Angeln ausgesucht, dann lässt der erste Biss nicht lange auf sich warten.
Döbel hegen eine besonders starke Vorliebe für diese Früchte, weil sie sich bevorzugt in der Nähe von Bäumen aufhalten und daher mit jeglichen Fallobst-Arten gut auskennen. Neben den Döbeln sind es Alande, Rapfen und manchmal sogar Karpfen, die die Kirschen ebenso zum Fressen gerne haben. Auch manch ein eingefleischter Forellenangler hängt hin und wieder mal die leckere Steinfrucht an den Haken. Grundsätzlich sollte die Kirsche beim Angeln in Grundnähe platziert werden, dabei kann eine Posen- oder eine Grundmontage zum Einsatz kommen.
Posenmontage mit Kirsche
Möchte man das Angeln mit Kirsche mit einer Posenmontage betreiben, greift man als Erstes zu einer 0,16er starken monofilen Hauptschnur, auf die eine 2 Gramm schwere Stipppose eingefädelt wird. Anschließend wird mithilfe des Albright-Knotens ein ca. 80 cm langes Fluorocarbon-Vorfach an die Hauptschnur gebunden. Die Stärke des Vorfaches liegt bei 0,14 mm. Danach bindet man mithilfe des Clinch-Knotens einen dünndrahtigen Haken in der Größe 10-8 an das Vorfach. Zum Schluss muss die Pose noch mit den Bleischroten in drei Konzentrationen austariert werden. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine Posenmontage mit Kirsche im Detail aufgebaut ist.
Bei Befestigung der Kirsche am Haken achten Sie bitte immer darauf, dass der Hakenschenkel vollständig im Fruchtfleisch versteckt wird. Nur die Hakenspitze sollte sehr leicht herausragen. Den Stein in der Frucht müssen Sie vorher nicht entfernen. Belassen Sie ihn ruhig in der Kirsche. Der Haken hat dadurch sogar noch einen besseren Halt. Wenn Sie beim Angeln mit der Kirsche weit auswerfen möchten, dann ist das auch mit einem Köder wie der Kirsche durchaus möglich. Dazu sollten Sie folgenden Hinweis beachten: Damit die Kirsche beim Wurf nicht vom Haken fliegt, sollte sie besonders fest, aber dennoch reif sein. Wenn Sie auf der Suche nach einer guten Stipprute sind, um mit Kirsche oder anderen Naturködern erfolgreich zu angeln, hier finden Sie einen Stippruten-Kaufratgeber.
Info-Grafiken auf Simfisch
Die Proportionen zwischen manchen Objekten auf unseren Grafiken entsprechen nicht immer den realen Verhältnissen. Dies dient der besseren Veranschaulichung wichtiger Funktionen und Details. Die Zahlenvorgaben für Größen, Längen etc. entsprechen allerdings stets den realen Anforderungen.
Grundmontage mit Kirsche
Wenn Sie sich beim Angeln mit der Kirsche für eine Grundmontage entscheiden, greifen Sie am besten zur einer Selbsthakmontage. Sie besteht aus einem Vorfach und dem 20g Bleigewicht, das vor dem Vorfach geschaltet wird. Dazwischen platziert man eine Perle, die das Verrutschen des Bleigewichtes auf das Vorfach beim Auswurf verhindert. Zugleich kann sich das Blei entlang der Hauptschnur Richtung Rutenspitze frei bewegen. Dadurch können Fische den Köder nehmen, sich selbst haken und der Angler bemerkt den Biss! Als Vorfach kommt beim Grundangeln mit der Kirsche eine monofile Schnur der Stärke 0,16 bis 0,18 zum Einsatz. Die Vorfachlänge sollte bei ca. 80 Zentimetern liegen, die Hakengröße – zwischen 4 und 8.
Bevor die Kirsche auf die Montage kommt, wird sie mit einer speziellen Boilie-Naddel durchbohrt (der Stein muss dabei nicht entfernt werden). Anschließend fädelt man die Kirsche an eine spezielle Schlaufe (das Haar genannt), die direkt an den Schenkel des Hakens gebunden ist. Damit die Kirsche nicht vom Haar abrutsch, wird sie mit einem Plastik-Stopper fixiert. Wenn Sie die an das Haar angebrachte Kirsche vor dem Angelausflug über Nacht ins Eisfach tun, können Sie am nächsten Tag den Köder auch richtig weit auswerfen, ohne die Gefahr zu laufen, dass er vom Haar weg fliegt. Dafür müssen Sie ihn unter Umständen in einer Kühl-Transportbox zum Angelplatz transportieren.
Was sind Vorteile und Nachteile von Kirschen als Köder?
Alles klingt so toll, mit Kirschen als Köder Fische zu angeln. Und sind die Fische an die Frucht gewöhnt, weil sich am Ufer Kirschbäume befinden, dann beißen sie auch gut. Das ist schon ein echter Vorteil gegenüber anderen Ködern. Das Fischen mit Kirschen hat aber auch seine Tücken. Wollen Sie zum Beispiel auf Döbel angeln, darf das Wasser nicht zu kalt sein, was im Hochsommer manchmal nach einem Gewitter der Fall ist. Im kalten Wasser ignoriert der Döbel selbst die leckerste Kirsche. Weiterhin macht das Angeln mit dieser Frucht nur dort Sinn, wo ganz in der Nähe auch Kirschbäume vorhanden sind. Kennt der Fisch nämlich den Geruch bzw. Geschmack dieser Frucht nicht, wird er auf diesen Köder auch nicht reinfallen.