Ein kleiner Käsewürfel kann wahre Monster an den Haken bringen, vorausgesetzt man weiß ihn richtig einzusetzen.
Welche Fische fängt man mit Käse?
Käse ist ein hervorragender Köder zum Angeln auf Barben, Döbel, Karpfen, Brassen und Forellen. Selbst Welse beißen gerne mal auf einen großen Käsewürfel. Erfahrene Angler schätzen den Käse, weil er verglichen mit anderen Naturködern überdurchschnittlich oft kapitale Fische an den Haken bringt. Dass der Käse an sich von vielen Fischen sehr gerne gefressen wird, bestätigt auch die Angelindustrie, indem unzählige Käsearomen in Boilies, im Forellenteig oder in Dipps beigemischt werden.
Ob im Winter oder im Sommer, Käse ist ein universeller Köder, der das ganze Jahr über Fische anzieht. Besonders in schwierigen Bedingungen, etwa im Frühling, wenn das Wasser durch hohe Pegelstände trüb wird, lassen sich mit Käsewürfeln immer noch sehr gute Fänge erzielen. Fische können den intensiven Geruch des Käses auch in trübem Wasser gut wahrnehmen, was ihn gegenüber weniger aromatischen Ködern, die hauptsächlich auf visuelle Reize setzen, überlegen macht. In einem anderen Artikel erläutern wir, welche Fischarten den besten Geruchssinn haben.
Welche Käsesorten sind gut fürs Angeln?
Je intensiver der Käse riecht, desto besser eignet er sich als Fischköder. Entscheidend ist, dass sich das Aroma unter Wasser weit verbreitet, sodass Fische es aus größerer Entfernung wahrnehmen können. Daher ist Käse geradezu prädestiniert fürs Flussangeln. Eine weitere wichtige Eigenschaft von Käse als Fischköder ist seine Festigkeit, da er unter Wassereinwirkung stark in Beschlag genommen wird. Fürs Angeln ist es essentiell, dass jeder Köder möglichst lange am Haken hängen bleibt und nicht zu schnell zerfällt, sodass die Fische ihn einfach abnagen können.
Zu den Käsesorten, die sich hervorragend zum Angeln eignen, gehören Emmentaler, Edamer und Gouda. Diese Sorten behalten im Wasser ihre Konsistenz und verbreiten gleichzeitig einen starken Duft. Weiterhin genießen Parmesan und Pecorino einen besonders guten Ruf. Beide Sorten sind sehr aromatisch in werden gerne in jegliche Futtermischungen als Beilage eingerieben. Andere Sorten hingegen, wie zum Beispiel Butterkäse und Cheddar, werden im Wasser hingegen matschig und sind fürs Angeln weniger geeignet.
Käse an der Posenmontage
Möchte man mit Käsewürfeln kleineren Brassen und anderen Weißfischen nachstellen, greift man am besten zu einer Stipprute. Diese rüstet man mit einer 0,14 mm dicken monofilen Hauptschnur aus, auf die eine 1,5 g schwere Stipppose aufgefädelt wird. Danach bindet man mittels Clinch-Knotens einen kleinen Karabinerwirbel, an den ein etwa 80 cm langes Fluorocarbon-Vorfach mit einer Stärke von 0,12 mm gehängt wird. Abschließend wird die Pose mit Bleischroten in drei Konzentrationen ausbalanciert, wie in der Abbildung gezeigt.
Bei Befestigung des Käsewürfels am Haken sollte man darauf achten, dass der Hakenschenkel vollständig im Würfel versteckt wird. Nur die Hakenspitze sollte herausragen. So schöpft der Fisch durch keine blinzelte metallische Oberfläche Verdacht und kann sicher gehakt werden. Zudem erweist sich ein Käsewürfel mit Rinde als besonders vorteilhaft beim Angeln, da er aufgrund der harten Oberfläche länger am Haken verbleibt.
Käse-Tipp für Weißfische
Beim Posenangeln lohnt es sich, den Schmelzkäse an den Haken zu hängen, da viele Weißfische eine Schwäche für ihn haben. Ein Problem stellt jedoch die weiche Konsistenz des Schmelzkäses dar, die dazu führt, dass er sich schnell vom Haken löst. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Schmelzkäse mit Mehl zu verkneten. Dadurch wird seine deutlich Konsistenz zäher.
Grundangeln mit Käse
Die effektivste Grundmontage, um beispielsweise Karpfen und große Brassen mit einem Käsewürfel zu fangen, ist die sogenannte Selbsthakmontage, auch Haarmontage genannt. Obwohl diese Technik ursprünglich für das Angeln mit Boilies entwickelt wurde, lässt sie sich hervorragend für den Einsatz mit Käsewürfeln zweckentfremden. In folgender Abbildung ist zu sehen, wie eine Selbsthakmontage fürs Angeln mit Käsewürfel aufgebaut ist.
Das Bleigewicht spielt eine entscheidende Rolle beim Angeln mit einer Selbsthakmontage, da es die gesamte Montage am Boden hält, während der Fisch anbeißt. Beim Versuch, den Köder wieder auszuspucken, hakt sich der Fisch letztendlich von selbst. Es ist zudem wichtig, dass das Blei fest an der Schnur angebracht ist und nicht freilaufend. Dadurch wird beim Biss der nötige Widerstand erzeugt, damit sich der Haken tief ins Maulgewebe des Fisches bohrt.
Welche Würfelgröße passt zu welchem Fisch?
Um den Käse für den nächsten Angelausflug zu beschaffen, kann man im Supermarkt auf bereits geschnittene Käsewürfel zurückgreifen, die oft genau die richtige Größe für die anvisierten Fische aufweisen. Meistens haben die Käsewürfel aus dem Supermarkt die perfekte Größe zum Barbenangeln. In der folgenden Tabelle ist ersichtlich, welche Käsewürfel-Größe zu welchem Fisch am besten passt und welche Hakengröße dafür geeignet ist:
Fischart | Käsewürfel-Größe | Hakengröße |
---|---|---|
Forellen | 6 mm | 12 |
kleine Karpfen | 6 mm | 12 |
Rotaugen | 6 mm | 12 |
Rotfedern | 6 mm | 12 |
Nasen | 6 mm | 12 |
Alande | 8 mm | 10 |
Brassen | 8 mm | 10 |
Döbel | 8 mm | 10 |
Forellen | 8 mm | 10 |
Karauschen | 8 mm | 10 |
kleine Karpfen | 8 mm | 10 |
große Rotaugen | 8 mm | 10 |
große Rotfedern | 8 mm | 10 |
große Brassen | 10 mm | 8 |
große Döbel | 10 mm | 8 |
Karpfen | 10 mm | 8 |
große Schleien | 10 mm | 8 |
große Karpfen | 20 mm | 6 |
Waller | 20 mm | 6 |
kapitale Karpfen | 30 mm | 4 |
kapitale Waller | 30 mm | 4 |