Angeln mit Knoblauch: Welche Fische lieben das Aroma?

Ob zum Dippen, als Marker oder in Öl eingelegt – der Knoblauch wirkt beim Angeln wahre Wunder und das bei Räubern und Friedfischen gleichermaßen.

Fischmagnet Knoblauch-Aroma

Knoblauch

Knoblauch

Der Erfolg von Knoblauch als Lockmittel liegt im durchdringenden Aroma, das jeder von uns allzu gut kennt und das auch die Fische magisch anzuziehen scheint. Verantwortlich für den intensiven Geruch des Knoblauchs sind die ätherischen Öle, vor allem das schwefelhaltige Allicin. Es ist nicht nur für den Geruch zuständig sondern bekämpft auch Viren, Bakterien und Pilze. Ob die Fische diesen positiven Nebeneffekt von Knoblauch auch kennen, bleibt allerdings offen.

Beim Angeln mit Knoblauch gilt folgende Faustregel: Je intensiv und ekliger ein mit Knoblauch bearbeiteter Köder (oder Futtermischung) für uns riecht, umso mehr dürfte es den Fischen gefallen. Ein mit Knoblauch präparierter Köder wird von den Fischen beim Anbiss immer einen Tick länger im Maul gehalten als ein unbehandelter. Dies verschafft dem Angler wertvolle zusätzliche Millisekunden, um einen erfolgreichen Anhieb zu setzen.

Knoblauch-Aroma beim Raubfischangeln

Gummifisch mit Knoblauch-Öl aromatisieren

Gummifisch mit Knoblauch-Öl aromatisieren

Das Knoblaucharoma wird häufig bei Gummiködern eingesetzt und spricht insbesondere Raubfische wie den Zander, Hecht, Wels und Forelle an. Letztere ist sogar dafür bekannt, den Knoblauch-Flavour mit einem besonders herzhaften Biss zu quittieren. Die vielversprechenden Angeltechniken für „Knoblauch-Gummis“ sind das Jiggen und die Drop-Shot-Montage. Auch das Cheburashka-Rig, das ja ohnehin als Zanderwaffe bekannt ist, kann mit Knoblauchgeruch aufgepeppt werden.

Eine besonders wirkungsvolle Methode, um einen Gummifisch mit Knoblauch-Aroma zu verfeinern, besteht darin, ein Stück Schaumstoff in den Körper des Köders einzufügen und es mit Knoblauch-Öl zu beträufeln. Das Öl zieht in den Schaumstoff ein und wird allmählich freigesetzt, wodurch der Lockstoff länger im Wasser bleibt. Wie man den Gummifisch dafür präpariert, beschreiben wir in einem anderen Beitrag in einer Schritt-für-Schritt Anleitung.

Posenangeln mit Knoblauch

Posenangeln

Posenangeln

Auch Posenangler nutzen die anziehende Wirkung von Knoblauch-Dipps, Knoblauchmarkern oder selbst hergestellten Knoblauchölen, Laugen und Tinkturen, in die sie ihre Gummiköder einlegen. Bei der Verwendung von Öl oder Tinkturen sollten die Köder mindestens eine Stunde, idealerweise jedoch über Nacht eingelegt werden. Dipps und Marker werden wiederum nach dem Auftragen auf den Köder kurz angetrocknet, damit sie nicht zu schnell abgespült werden. Es sind nicht nur zahlreiche Weißfische, die sich vom Knoblauch-Aroma betören lassen, sondern auch kleinere Karpfen, Brassen, Schleien und Karauschen.

Viele Angler bevorzugen es, statt auf fertige Knoblauch-Dipps aus dem Angelladen zurückzugreifen, ihre eigenen Mischungen herzustellen. Dazu werden Knoblauchzehen ausgepresst und im handelsüblichen Rapsöl eingelegt, bis eine stark riechende Flüssigkeit entsteht. Das selbstgemachte Knoblauchöl kann auch direkt der Futtermischung hinzugefügt werden. Alternativ können kleine Knoblauchstücke direkt auf den Haken gespießt werden, um die Lockwirkung zu verstärken.

Rezept für Knoblauchteig

Das folgende Rezept für Knoblauchteig ist einfach zuzubereiten und eignet sich hervorragend als Köder für Weißfische, sowohl für kleinere als auch für größere Exemplare. Die Zubereitung kann unmittelbar vor der Angelsession erfolgen oder bereits am Vortag. Im zweiten Fall wird der Teig einfach im Kühlschrank aufbewahrt. Benötigt werden lediglich eine Knoblauchzehe, Grieß, Mehl und etwas Pflanzenöl.

Zuerst werden etwa 10 Esslöffel Mehl und 1 Esslöffel Grieß in eine Schüssel gegeben. Die Mengen können nach Bedarf angepasst werden. Anschließend wird Pflanzenöl hinzugefügt und unter ständigem Rühren vorsichtig Wasser eingegossen, bis eine homogene Masse ohne Klumpen entsteht. Die Schüssel wird abgedeckt und die Mischung etwa eine Stunde an einem warmen Ort quellen gelassen. Erst danach wird eingeriebener Knoblauch hinzugefügt.

Knoblauch an einer Haarmontage

Boilies mit Knoblauch-Aroma

Boilies mit Knoblauch-Aroma

Wer den Knoblauch beim Grundangeln einsetzt, kann mit kapitalen Karpfen und Brassen rechnen. Am häufigsten kommen dabei Knoblauch-Dips zum Einsatz, in die Boilies, Maden, Teig und andere Naturköder getupft werden. Auch die Nutzung von Knoblauchpulver ist verbreitet und sorgt dafür, dass sich die Partikel gut verteilen. Doch die Intensität vom Pulver lässt im Vergleich zur einem Dip, der aus einer frischen Knolle gemacht wurde, etwas zu wünschen übrig.

Weiterhin ist eine ganze Knoblauchzehe ebenso vielversprechend beim Grundangeln. An einer Haarmontage befestigt, bleibt sie dank ihrem natürlichen Auftrieb immer in der Sichtweite der Fische und sieht durch ihre weiße Farbe sehr auffällig aus. Zugleich breitet sich der markante Knoblauchduft zügig im Wasser aus und entfaltet eine starke Anziehungskraft auf die Fische. Da Knoblauch im Vergleich zu häufig verwendeten Ködern wie Mais oder Boilies seltener eingesetzt wird, kann er in stark befischten Gewässern besonders erfolgreich sein.

Knoblauch in Futtermischungen

Bei der Zubereitung einer Futtermischung mit Knoblauch ist es wichtig, keine weiteren stark aromatischen Zutaten hinzuzufügen, wie z.B. Vanille, Käse, Anis oder Fischöl, da dies zu einem zu intensiven und einem für Fische unangenehm aggressiven Geschmack führen kann. Eine Ausnahme bildet die Zugabe von etwas Zucker, insbesondere im Winter, da dies die Mischung geschmacklich abrundet.

Angeln mit Knoblauch auf Aal

Aal

Aal

Da Aale nachtaktive Fische sind und im Dunkeln auf Nahrungssuche gehen, orientieren sie sich stark an Geruchssignalen. Der markante Duft von Knoblauch leitet den Aal dabei selbst in trüben Gewässern zuverlässig zum Köder. Um typische Aalköder wie Tauwürmer mit Knoblauch zu präparieren, genügt es, die Knoblauchzehen in Stücke zu schneiden und diese in das Substrat bzw. in die Dose zu legen, in der sich die Würmer befinden. Das Aroma durchdringt den Köder über Nacht und macht ihn für Aale besonders attraktiv.

Alternativ kann auch eine ganze Knoblauchzehe direkt auf den Haken gespießt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass sie fest sitzt, um den natürlichen Bewegungen im Wasser standzuhalten. Für den Einsatz dieser Methode ist eine sorgfältige Platzwahl entscheidend. Gewässer mit weichem, schlammigem Grund sind besonders vielversprechend, da Aale bevorzugt in solchen Bereichen nach Nahrung suchen.