Es gibt Fische, die besonders gerne auf Caster beißen. Welche Arten es sind und was sie beim Angeln mit Caster beachten sollen, erklären wir in diesem Artikel.
Was sind Caster und wie erfolgreich sind sie als Köder?
Caster sind Maden im Verpuppungsprozess, sie werden auch als Madenpuppen bezeichnet. Abhängig von ihrem Verpuppungsgrad werden die Caster durch Angler in vier Kategorien eingeteilt:
- weiße Caster
- hellbraune Caster
- braune Caster
- dunkelbraune Caster
Während die hellen Caster sich in ihrem früheren Verpuppungsstadium befinden und als Sinker bezeichnet werden (weil sie im Wasser auf den Grund sinken), treiben die dunkleren Caster (Floater) eher an der Oberfläche.
Mit den Castern fängt man größere Weißfische wie zum Beispiel Karpfen, Alande, Döbel, Forellen, Barben, Brassen, grössere Nasen und sogar Aale. Gerade Brassen scheinen für die knusprigen und eiweißhaltigen Casterköder eine Schwäche zu haben. Der Angler sagt dazu sprichwörtlich: „Caster sind Brassenkiller“. Weiterhin gibt es in der Anglerszene eine Vielzahl an Tipps zur optimalen Pflege und Lagerung der Caster, weswegen das Bild des Caster-Anglers, der sich mehr mit seinen Insekten als mit seiner Familie beschäftigt, unter Anglern ein Topos ist.
Posenangeln mit Caster
Gut bewährt hat sich beim Angeln mit Caster die Kombination aus Matchrute und Wagglerpose, womit eine beachtliche Wurfweite erzielt werden kann. So gelangen Fische ins Zielfeld, die sonst nicht angepeilt werden könnten. Am häufigsten werden die Caster aber bei einer ganz gewöhnlichen Stippposen-Montage angeboten. Dabei greift man zu gedrungenen Strömungsposen mit feiner Fiberglasantennen. Die Bebleiung besteht aus einer Olive und darunter liegender Bleischrot-Kette. Die einzelnen Schrote werden absteigend von oben nach unten auf die Schnur eingeklemmt: zuerst die Olive, dann zwei No.3 Schrote, zwei No.4 Schrote und zum Schluss zwei 5er Schrote. Die Abstände zwischen den Schroten sollten von oben nach unten hin größer werden. Bei dieser Schrot-Anordnung sinkt der Köder nach dem Auswurf und beim Anheben der Pose langsam und geschmeidig zum Boden. Solch eine Caster-Präsentation lieben die Fische und beißen häufig beherzt zu.
Die langschenkligen Haken passen am besten zum Angeln mit Caster. So kann der Köder komplett auf den Haken gezogen werden. Bei kleinschenkligen Modellen sollte man die Caster nicht unterhalb der Augen (wie man es bei Maden tut) auf den Haken hängen, sondern direkt in der Mitte des Casters einstechen. So wird der Köder im Wasser nicht so schnell durch Fische vom Haken abgezogen. (Falls Sie auf der Suche nach einer guten Stipprute sind, um das Angeln mit Castern erfolgreich zu betreiben, hier bieten wir einen Stippruten-Kaufratgeber).
Info-Grafiken auf Simfisch
Die Proportionen zwischen manchen Objekten auf unseren Grafiken entsprechen nicht immer den realen Verhältnissen. Dies dient der besseren Veranschaulichung wichtiger Funktionen und Details. Die Zahlenvorgaben für Größen, Längen etc. entsprechen allerdings stets den realen Anforderungen.
Caster beim Feederangeln
Caster werden sehr oft zusammen mit Maden in die Futter-Mischung beim Feederangeln beigemischt. Dadurch, dass sie leichter als die Maden sind, haben die Caster mehr Auftrieb und sind für die Fische leichter zu inhalieren. Zusätzlich fallen sie durch ihre Form und Farbe besser auf. Zerkleinerte Caster, die beim Feederangeln in das Körbchen reingedrückt werden, ist gerade beim Angeln auf kapitale Brassen ein Geheimtipp. Es muss der Geruch der Madenpuppen und ihre grelle Farbe sein, die die Fische anziehen. Alternativ kann man mit einer Futterschleuder die Caster den Fischen auswerfen.
Was sind Vorteile und Nachteile von Castern?
Der größte Vorteil von Castern ist ihre Lockwirkung auf die Fische, die sich deutlich von anderen Ködern abhebt. Dies wird auch dadurch erkennbar, dass sogenannte Matchangler, d. h. Angler, die das Angeln wettbewerbsmäßig betreiben, vorzugsweise Caster als Köder verwenden. Zudem können die Caster nicht nur im Zoo- und Angelfachhandel relativ günstig erworben werden, mann kann sie auch selbst züchten.
Ein Nachteil bei der Caster-Zucht ist der relativ hohe Aufwand, denn die Maden benötigen bis zu ihrer Entwicklung zum Caster und auch danach Pflege. So müssen die werdenden Caster regelmäßig mit dem Sieb selektiert werden, und auch wenn sich die ersten Caster bilden, kommen sie ebenfalls wieder ins Sieb, um sie gegenüber den anderen Maden herauszulesen. Zudem benötigen die Caster nach ihrer Fertigstellung eine Lagerung bei kühlen und beständigen Temperaturen, wozu sich z. B. der Keller gut eignet.
Ein weiterer Nachteil bei Castern als Fischköder ist ein gewisses Verfaulungsrisiko. Sobald ein Caster eingegangen ist, kann er nicht mehr als Köder genutzt werden, weil er die anderen Fische dann eher abstoßen als anlocken würde. Verfaultes Essen möchten auch viele Fische nicht anrühren.