Matchangeln: Tipps für Montage, Technik und Futter

Fürs Matchangeln braucht man nicht nur feinfühlige Ruten sondern auch spezielle Angelmontagen, mehr dazu in diesem Beitrag.

Was bedeutet Matchangeln?

Nase

Nase

Aus dem Englischen übersetzt bedeutet „match“ soviel wie „Wettkampf“. Unter Matchangeln ist dementsprechend Wettfischen gemeint. Bei solchen Tournieren geht es darum, in kurzer Zeit möglichst viele Fische zu fangen. Dabei werden speziell dafür entwickelte Matchruten eingesetzt, die mit dünnen Schnüren und kleinen Haken bestückt werden. Matchangeln erlaubt somit vorsichtiges und leises Posenfischen auf lange Distanz, wo die Fischdichte deutlich höher ist.

Zielfische beim Matchangeln sind vor allem zahlreiche Weißfische wie z.B. Brassen, Nasen, Güster, Alande, Rotfedern und Rotaugen. Darüber hinaus gehören auch kleinere Karpfen, Schleien und Döbel dazu. In diesem Beitrag verwenden wir den Begriff Matchangeln also nicht in seinem ursprünglichen Sinne „Wettfischen“ sondern als eine besonders ertragreiche Angeltechnik auf Friedfische, die mit einer Matchrute und Gleitpose auf langer Distanz praktiziert wird.

Montage fürs Matchangeln

Montage fürs Matchangeln

Montage fürs Matchangeln

Obwohl das Matchfischen an sich reine Posenangelei ist, bei der verschiedene Posenmontagen in Frage kommen, hat sich dennoch die Wagglermontage am besten beim Matchangeln bewährt. Waggler sind spezielle Schwimmer, die sich weit auswerfen lassen und eine flexible Köderpräsentation erlauben. Weiterer Vorteil einer Wagglerpose* liegt in ihrer Befestigung an der Schnur, die am unteren Ende der Pose erfolgt. Mehr dazu im nächsten Beitrag: Angeln mit Waggler.

Die Hauptschnur hat beim Matchangeln einen Durchmesser zwischen 0.14-0.16 mm. Wenn die Montage besonders weit ausgeworfen werden soll, kann eine 0.20-0.22er Schlagschnur zwischen der Hauptschnur und dem Vorfach geschaltet werden. Auf die Schlagschnur hängt man den Waggler, dem eine Perle und ein Stopper zuvorkommen. Mit dem Stopper wird die Tiefe eingestellt, in der der Köder präsentiert werden soll. Als Vorfach nimmt man eine 0.12 bis 0.14 mm starke Fluorocarbon.

Bebleiung der Montage

Je näher die Bleischrote am Waggler positioniert werden, umso weniger ist die Wahrscheinlichkeit der Schnur-Verwicklungen beim Auswurf. Aus diesem Grund setzen erfahrene Matchangler die meisten Bleischrote unmittelbar unter dem Waggler und einige wenige auf dem Vorfach.

Welche Köder fürs Matchangeln?

Am häufigsten kommen beim Matchangeln solche Naturköder wie Maden, Mais, Würmer, Teig und Brotflocken zum Einsatz. Wobei Maden zu den Universalködern zählen, die bei allen kleineren Weißfischen hoch im Kurs stehen und oft in Kombinationen von zwei oder drei Stück am Haken angeboten werden. Maiskörner sind ihrerseits besonders bei Brassen beliebt, während kleinere Fische wie Rotaugen oft auf Teigkugeln und kleine Brotflocken anspringen.

Auch Würmer sind überaus effektiv beim Matchangeln und werden häufig für größere Fische verwendet. Grundsätzlich soll der Köder beim Matchfischen möglichst natürlich wirken und so platziert werden, dass er sich verführerisch im Wasser bewegt. Die natürliche Strömung und Wellengang helfen dabei. Man sollte den Köder am Haken regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls austauschen, um stets die optimale Lockwirkung zu gewährleisten.

Auswerfen und Positionieren der Montage

Schnur-Positionierung beim Matchangeln

Schnur-Positionierung beim Matchangeln

Matchangeln bedeutet meist Fischen auf großer Entfernung. Damit man beim Auswurf keine Flossenträger durch das Platschgeräusch verscheucht, empfiehlt es sich, den Köder einige Meter hinter der anvisierte Angelstelle zu platzieren und erst dann die Montage vorsichtig an die gewünschte Stelle ankurbeln. Während des Ankurbelnd wird die Rutenspitze ins Wasser getaucht. Dadurch verläuft die Angelschnur komplett unter der Wasseroberfläche, sodass der lästige Schnurbogen, der durch den Wind verursacht wird, gänzlich vermieden werden kann. Das mach das Matchangeln sehr komfortabel. Darüber hinaus wird die Montage beim Auswurf kurz vor der Landung angebremst. Dadurch wird die Überlappung des Vorfachs auf die Hauptschnur und somit die Schnurverdrallungen verhindert.

Tipps für Einsteiger

Einsteiger sollten zunächst auf den Einsatz der Wagglerpose verzichten und eine einfache Feststellpose nutzen. Auch das Fischen in 2-3 Meter großen Tiefen auf einer Entfernung von nicht mehr als 20 Meter ist für den Anfang völlig ausreichend. So ist auch der Einsatz der Schlagschnur nicht notwendig, was das Bauen der Montage ebenso erleichtert. Mit diesen Maßnahmen wird das Erlernen des Matchangeln deutlich einfacher und weniger frustrierend.

Richtiges Anfüttern beim Matchangeln

Anfüttern gehört beim Matchangeln zum taktischen Vorgehen, um Fische an den Angelplatz zu locken. Hierbei werden kleine Portionen Lockfutter in regelmäßigen Abständen ins Wasser geworfen. Das Futter besteht meist aus einer Mischung aus Paniermehl, Maden und speziellen Lockstoffen. Man sollte mit dem Anfüttern nicht übertreiben und das Futter gleichmäßig verteilen, um die Fische nicht zu sättigen, sondern sie neugierig zu machen und am Angelplatz zu halten.

Die Konsistenz des Futters is optimal, wenn sich die Klumpen zum Beispiel in etwa einer halben Stunde auflösen. In Gewässern mit langsamer oder mittlere Strömung wird das Futter entlang der Linie ausgeworfen, die der Schwimmspur des Wagglers entspricht, das kann einen Abschnitt von etwa 5 und 25 m betragen. Optimal wird die größte Futtermenge an der Stelle platziert, wohin der Waggler beim Auswerfen kommt, dann verteilt es sich mit der Strömung und kann entlang der Schwimmspur des Wagglers nachgeworfen werden, die nicht immer gerade verläuft.

Angelplätze fürs Matchangeln

Flüsse mit moderater Strömung und nährstoffreiche Seen bieten die besten Bedingungen fürs Matchangeln. In beiden Gewässer-Arten sind Uferzonen mit sanften Abhängen und reicher Vegetation ideale Angelstellen fürs Matchfischen. Dabei schaffen Schilfgürtel und Unterwasserpflanzen natürliche Schutzräume und Weideplätze für zahlreiche Friedfische. In unseren großen Flüssen sind darüber hinaus weitläufige Buhnenfelder besonders hervorzuheben. Die Bereiche an der Kante zwischen Hauptstrom und Kehrströmung sind dabei besonders vielversprechend. Weißfische finden hier im ausgespülten Sediment kleine Insekten und Krebstierchen und können jede Zeit ins Flachwasser wechseln, das ihnen Schutz vor Raubfischen bietet.

Anforderungen an eine Matchrute

Angler

Angler

Speziell fürs Angeln auf Friedfische entwickelt, haben sich die Matchruten selbst in Ländern weit verbreitet, wo das Wettangeln nicht erlaubt ist. Dazu gehört auch Deutschland. Hierzulande weiß jeder eingefleischte Friedfisch-Angler die Vorzüge einer Matchrute zu schätzen. Sie ist leicht, feinfühlig und dennoch drillt sie selbst kapitale Döbel zuverlässig aus, ohne dass die Schnur reißt. Die hohe Belastung der Matchrute im Drill wird durch die große Anzahl an Laufringen erreicht. Mehr dazu im Matchruten-Ratgeber.

Passende Rolle für Matchrute

Die meisten Stationärrollen im Handel haben ein Übersetzungsverhältnis von 5,1:1. Das bedeutet, dass mit einer Drehung des Rollenbügels der Rotor 5,1 Umdrehungen mach. Da man beim Matchfischen aber lange Distanzen überbrücken muss, wäre ein optimales Übersetzungsverhältnis ab 5,4:1 aufwärts zu empfehlen. Solche Spulen ermöglichen eine schnelle Aufnahme der Schnur, was beim Angeln auf langer Distanz sehr praktisch ist. 

Weiteres charakteristisches Merkmal von Matchrollen ist ein großer Spulendurchmesser. Dadurch lässt sich die Schnur leichter von der Spule abwickeln, was sich positiv auf die Wurfweite auswirkt. Nicht zuletzt sollte eine gute Matchrolle über eine ruckfrei arbeitende Bremse verfügen. Da beim Matchangeln immer wider auch große Fische gehakt werden, können diese an einer dünnen Schnur nur mit einer einwandfrei arbeitenden Rolle sicher gedrillt und gelandet werden.