Plötze ist einer der am häufigsten gefangenen Friedfische in unseren Gewässern. Sie ist robust, anpassungsfähig und dennoch nicht ganz einfach zu überlisten.
In welchen Gewässern leben Plötzen?
Plötzen (auch Rotaugen genannt) findet man in Fließgewässern genauso wie in Seen und sogar im Brackwasser. Selbst in kleinen Teichen und Tümpeln können sie gedeihen. Generell sind die Plötzen in allen stehenden und langsam fließenden europäischen Gewässern sehr weit verbreitet. Nur die kalten Forellenbäche mögen sie nicht, dort gibt es sie nur sehr selten.
Im Sommer durchstreifen Plötzen weite Gewässerflächen auf der Suche nach Nahrung. Je größer das Gewässer ist, desto größer sind die Plötzen-Schwärme. Im Winter ziehen sich die Fische in tiefere Abschnitte, wo sie dicht beieinander überwintern. Dabei fressen sie sehr selten, wenn überhaupt, dann während des Tauwetters. Ihre größten natürlichen Feinde sind Zander und Hechte.
Welche Angelstellen sind für Plötzen lukrativ?
Während die Plötzen in großen Flüssen wie z.B. im Rhein oder Elbe zwischen Buhnen in Ufernähe oder an Strömungskanten im Buhnenkopfbereich sehr gut beangelt werden können, findet man sie in den Seen an der Grenze zu den abfallenden Scharkanten. Dabei gilt die Faustregel: Je größer die Rotaugen sind, umso tiefer stehen sie. Kapitale Fische findet man in tiefen Löchern, Gumpen oder unterhalb der Scharkanten.
Kleine und mittelgroße Rotaugen halten sich meist in der Nähe der Uferzone im Dickicht der Wasserpflanzen auf. Hier finden sie reichlich Nahrung in Form von Flohkrebsen, die zu ihrer Leibspeise gehören. Darüber hinaus ernähren sich die Plötzen gerne von Schnecken, verschiedenen Insekten, Muscheln, Würmern sowie von pflanzlicher Nahrung wie z.B. Armleuchteralgen und Tausendblatt.
Die Beißzeiten der Plötze
Im Sommer fängt man die Plötzen am besten in der Morgendämmerung, gerne auch noch im Dunkeln. Beim Sonnenaufgang sind sie am gefräßigsten. In der Kühle des Morgens halten sich die Fische in Ufernähe auf und ziehen sich allmählig in die tiefere Bereiche zurück je höhe die Sonne aufsteigt und je heißer es wird. Im Frühjahr und im Herbst hat man wiederum abends die besseren Fangaussichten auf Rotauge.
Posenfischen auf Plötze
Die beste Angelmethode für Plötze ist das Posenangeln. Die Fische lassen sich mit der Pose über das ganze Jahr hinweg relativ einfach zu fangen und sind aus diesem Grund gerade bei Anfängern sehr beliebt. Will man der Plötze im Fluss nachstellen, greift man am besten zu einer Wagglerpose. Damit kann der Köder an jeder Stelle in der Strömung präsentiert und auch bewegt werden, indem man den Waggler kurz anhält oder anzieht. Wichtig ist dabei verschiedene Tiefen und auch mal ein anderes Köderspiel auszuprobieren, denn die Fische beißen oft nur auf schwebende oder sinkende Köder.
In einem See wiederum kommt eine ganz einfache Stipppose zum Einsatz, die sich ebenso auf die gewünschte Tiefe schnell einstellen lässt und selbst die zaghaftesten Bisse zuverlässig anzeigt. In folgender Abbildung ist eine typische Stippposen-Montage für Plötze abgebildet. Beim Ausrichten der Pose achten Sie auf die Bleischrot-Anordnung auf der Schnur. Denn je dichter diese beieinander stehen, umso schneller sinkt der Köder. Und diese Sinkgeschwindigkeit kann den Fisch bereits zum Biss verleiten. Ob die Plötzen gerade auf langsam oder schnell sinkende Köder gut anzusprechen sind, muss jeder Angler selbst herausfinden.
Es geht auch beim Grundangeln
Kapitale Plötzen lassen sich allerdings selten durchs Posenfischen überlisten. Dafür stehen sie einfach deutlich tiefer als ihre halbstarken Artgenossen. Um richtig große Plötzen an den Haken zu bekommen, muss man Grundangeln mit der sogenannten Schlaufenmontage betreiben. Solch eine spezielle Vorrichtung wurde speziell für Friedfische entwickelt, die sich in Grundnähe aufhalten. Ihre Vorteile liegen im unkomplizierten Binden, verwicklungsfreien Auswerfen und minimalem Widerstand beim Anbiss.
Am besten lässt sich die Schlaufenmontage in Kombination mit einer Winkelpicker-Angelrute einsetzen. Hierbei handelt es sich um eine leichte Grundrute mit austauschbaren Spitzen, die je nach Strömungsverhältnissen zum Einsatz kommen, sodass eine zuverlässige Bisserkennung immer gewährleistet wird. Das am häufigsten eingesetzte Bleigewicht fürs Winkelpicker-Angeln beträgt zwischen 15 und 25 Gramm. So ist diese Angeltechnik nicht nur für kapitale Rotaugen sondern auch für andere größere Fische geeignet, die sich auf dem Grund aufhalten.
Was sind die besten Köder für Plötze?
Die besten Köder beim Fischen auf Plötzen sind Würmer, Maden und Caster, wobei es vor allem große Plötzen sind, die tierische Köder lieben. Kleinere Fische beißen darüber hinaus gerne mal auf Brot-Kügelchen, Pinkies, Mais, Erbsen und Teig. Man kann die Fische beim Ansitz auch anfüttern, was manchmal regelrechte Fressorgien auslöst. Dafür werden halb so große Futterbälle ausgeworfen, die beim Brassen-Angeln zum Einsatz kommen. Je größer die Strömung umso fester bzw. zäher sollte die Konsistenz des Futters sein.
Lockstoff-Tipp für Plötze
Da Maden zu den Lieblingsködern der Plötzen gehören, kann man sie durch die Behandlung mit Lockstoffen wie Paniermehl, Kokosmehl, Erdnussmehl, Leinsamen oder Melasse noch appetitlicher führ die Fische machen. Auch die Veränderung der natürlichen Maden-Farbe z.B. mithilfe des Tumeric-Pulvers bringt was. Dadurch bekommen die Insekten eine auffällige bronzene Färbung und werden für Plötzen noch unwiderstehlicher.
Schonzeiten und Mindestmaße für Plötze in Bundesländern
In Deutschland dienen Schonzeiten und Mindestmaße dem Schutz von gefährdeten Fischarten. Die Tatsache, dass die Plötze nur in Rheinland-Pfalz einen Mindestmaß von 15 cm und in allen anderen Bundesländern weder Schonzeiten noch Mindestmaße hat, ist ein Hinweis auf die noch intakten Bestände dieser Art hierzulande.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024
Bundesland | Schonzeiten | Mindestmaß |
---|---|---|
Bayern | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Baden-Württemberg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Berlin | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Brandenburg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Bremen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Hamburg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Hessen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Mecklenburg-Vorpommern | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Niedersachsen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Nordrhein-Westfalen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Rheinland-Pfalz | keine Schonzeit | 15 cm |
Saarland | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Sachsen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Sachsen-Anhalt | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Schleswig-Holstein | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Thüringen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Welche Rute für Plötze?
Da die Plötzen kaum Widerstand beim Landen leisten und sehr zaghaft beißen, braucht man fürs Angeln auf diese Fische sehr leichte und flexible Ruten. Für solche Rahmenbedingungen sind vor allem Matchruten optimal geeignet. Sie sind etwa 3,5 bis 4,5 m groß, wiegen kaum was und haben eine weiche Spitzenaktion. Genau diese Eigenschaften braucht man beim Angeln auf die kleinen Friedfische, um ermüdungsfrei lange Zeit mit der Rute hantieren zu können.
Folgend empfehlen wir einige Rutenmodelle, die unter Matchanglern hoch im Kurs stehen. In einem anderen Beitrag finden Sie einen ausführlichen Ratgeber für Matchruten. Als Schnur nimmt man zum Matchangeln auf Plötze am besten eine 0,14 – 0,16 mm Monofile bestückt mit 16er – 14er Haken.
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp | |||
Modell | Shimano Alivio CX Match | Cormoran Distance Match | Shimano Carp Cruncher | Daiwa Exceler Float |
Rutenlänge | 3,90 m | 3,90 m | 3,30 m | 3,90 m |
Wurfgewicht | 5-20 g | 5-25 g | 10-30 g | 10 - 35 g |
Transportlänge | 208 cm | 127 cm | 114 cm | 139 cm |
Rutengewicht | 134 g | 190 g | 184 g | ca. 250 g |
Rutenaktion | schnell | schnell | schnell | schnell |
Anzahl Teile | 3 | 3 | 3 | 3 |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Weiter geht es um das Thema Herkunft und besondere Merkmale der Plötze.