Welche Angeltechniken und Montagen beim Nachstellen von Karauschen am vielversprechendsten sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Lebensweise der Karausche
Die Karausche ist eine ausgesprochen anpassungsfähige Art, die nur wenige Ansprüche an ihren Lebensraum stellt. Kleine, stark verkraute und sauerstoffarme Seen und Tümpel sind für sie ebenso wenig ein Problem wie warme und trübe Altarme von Flüssen. Selbst beim Überwintern kann die Karausche fast ohne Sauerstoff und Nahrung auskommen, indem sie sich in den Schlamm eingräbt und in eine Winterstarre verfällt.
Doch in direkter Konkurrenz zu anderen Fischarten, beispielsweise dem Karpfen, verliert sie meist. Deshalb wird die Karausche in Gewässern mit hoher Artenvielfalt und starkem Konkurrenzdruck als erste verdrängt. Ihre maximale Größe von 50 cm erreicht sie nur in größeren Gewässern. Dabei gilt die Faustregel: Je kleiner die Karpfen-Population in einem See ist, desto größer werden die Karauschen. Die besten Chancen auf einen Karauschen-Fang haben Angler von Mai bis Oktober.
Wo findet man Karauschen?
Um eine Chance auf Karausche zu bekommen, muss man die Fische zuallererst natürlich finden. Ob in einem See oder im Fluss – es sind vor allem strömungsfreie Bereiche mit weichem Grund und viel Unterwasservegetation, die Karauschen besiedeln. Auch mit Schilf bewachsene Ufer ziehen die Karauschen an, denn je üppiger und abwechslungsreicher die Vegetation ist, umso abwechslungsreicher ist das Nahrungsangebot für Karauschen.
Hat man in einem mit Kraut überwucherten Teich ein kleines, freies „Fenster“ ausgemacht, lohnt sich dort eine Pose samt Köder zu platzieren. Immer wieder wird man überrascht, welch stattliche Fische in scheinbar aussichtslosen Tümpeln es gibt. Generell gilt für die Karausche im Sommer: Beim guten und über mehrere Tage stabilen Wetter halten sich die Fische in Ufernähe in einer Tiefe von 1 bis 1,2 m. Je kälter die Wassertemperatur und je unbeständiger die Luftdruckverhältnisse sind, umso tiefer ziehen sich die Fische zurück.
Seerosen schaffen Hotspots
Gibt es inmitten eines stark bewachsenen Teiches Seerosen, sorgen diese für mehr Sauerstoff unter der Wasseroberfläche und spenden mit ihren breiten Blättern Schatten. Die Karauschen wissen das und halten sich an diesen Stellen an heißen Sommertagen liebend gerne auf, um „durchzuatmen“. Doch Vorsicht, auch Hechte lieben Seerosen.
Welchen Köder für Karausche?
Karauschen ernähren sich sowohl von Pflanzen als auch von kleinen Wirbellosen, wie z.B. Insektenlarven, Würmern und Schnecken. Entsprechend hoch im Kurs stehen bei dieser Spezies solche Naturköder wie Mist- und Tauwürmer, sowie Maden und Pinkies (für kleinere Fische). Weiterhin sind Maiskörner und Teigkugeln vielversprechend, wobei der Teig oft Kleinfische anzieht und von diesen abgenagt wird. Auch an Boilies vergreifen sich gerade große Karauschen gelegentlich.
Bei der Wahl des richtigen Köders spielt die Jahreszeit ebenso eine Rolle. Im Herbst und Frühling sind vor allem tierische Köder wie Würmer und Maden vielversprechend. Im Sommer wiederum haben Mais und Teig die besten Chancen. Für jeden Köder gilt beim Angeln auf Karausche: Er darf nicht allzu groß sein, da diese Spezies über ein typisch kleines Friedfisch-Maul verfügt, es sei denn man rechnet mit kapitalen Fängen.
Mit Waggler auf Karausche
Am effektivsten lässt sich die Karausche mit einer Pose beangeln. Dabei greift man idealerweise zu einer Matchrute, die fürs Angeln mit Waggler-Montage ausgelegt ist. Der Vorteil einer Wagglerpose ist, dass sie sich weit auswerfen lässt (falls die Fische mal tiefer stehen sollten) und eine Köder-Präsentation schwebend knapp über dem Grund erlaubt – genau dort, wo sich die Karauschen am liebsten aufhalten. In der Abbildung oben sehen Sie, wie eine typische Waggler-Montage im Detail aufgebaut ist.
Neben der 16er monofilen Hauptschnur braucht man beim Posenangeln auf Karausche ein Vorfach (14er Monofile) und einen 14er Haken. Weil die Karausche verglichen mit anderen Karpfenfischen ein relativ kleines Maul hat, sollten konsequenterweise kleinere Haken eingesetzt werden. Nur wer gezielt kapitalen Exemplaren nachstellt, kann auch zu einem 10er greifen. Darüber hinaus ist beim Angeln auf Karausche ein leises Annähern an die Angelstelle Pflicht, da die Fische über ein sehr empfindliches Gehör verfügen.
Karausche angeln mit Grundmontage
Wer kapitale Karauschen über 40 cm fangen will, kommt an einer Grundmontage nicht vorbei. Sehr gut lassen sich diese Fische mit einer Laufbleimontage fangen. Der Vorteil des Laufbleis im Vergleich zum Festblei ist die Beweglichkeit des Köders, den der Fisch ins Maul nehmen und ein Stück auf den Zahn fühlen kann, ohne den Widerstand zu spüren. So kann der Angler den Biss bemerken und rechtzeitig anschlagen. Die Festbleimontage setzt dagegen ein stärkeres Zubeißen voraus, wie es eher den kapitalen Karpfen zuzutrauen ist.
Auch mit einer Futterkorbmontage kann man den Karauschen nachstellen. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Fische beim Anfüttern nicht zu viel bekommen, sonst werden sie satt und verschmähend am Ende jeden Köder. In so einem Fall wäre der Futterkorb sogar kontraproduktiv. Auch beim „Beladen“ des Futterkorbes ist darauf zu achten, dass die Futtermischung möglichst zäh ist und sich nicht sofort in einer Wolke auflöst.
Auf die Futtermischung kommt es an
Beim Grundangeln auf Karausche ist das Anfüttern der Fische ein paar Tage vor der Angel-Session überaus zu empfehlen. Grundsätzlich können Karauschen wie Karpfen angefüttert werden, indem die Futtermischung nicht nur mit Brot und Paniermehl sondern auch mit Fischmehl und diversen Aromas verfeinert wird. Während im Sommer vor allen süßliche Duftnoten wie z.B. Anis, Marzipan, Nuss und Vanille punkten, sind zu kälteren Jahreszeiten Käse, Knoblauch und Koriander bei Karauschen angesagt.
Darüber hinaus machen auch diverse Beimengen von anderen Nahrungsmitteln wie zum Beispiel Maiskörner, Maden oder Pinkies ebenso Sinn bei der Zubereitung der Futtermischung speziell für Karausche. In Osteuropa fügen die einheimischen Angler im Sommer oft Buchweizen und Perlgraupen in die Futtermischung hinzu, was sich dann oft in der üppigen Ausbeute widerspiegelt. Somit wären diese Zutaten wahrscheinlich auch in unseren Gewässern eine willkommene Abwechslung für Karauschen.
Passende Ausrüstung für Karausche
Weil Karauschen gerne zuerst mit dem Köder spielen, bevor sie richtig zubeißen, braucht man dafür eine sensible Rute, die das Geschehen unter Wasser zuverlässig anzeigt. Grundruten, die mit sogenannten Bibber- bzw. Schwingspitzen ausgestattet sind, wären dafür besonders empfehlenswert. Folgend haben wir vier leichte Grundruten ausgesucht, die sich besonders gut zum Karauschen-Angeln mit Grundmontage eignen. Posenruten für Karauschen finden Sie hier.
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp | |||
Modell | Prologic Classic Carp | Daiwa Black Widow Carp | Shimano Tribal TX | Greys Apex Rod |
Rutenlänge | 3,60 m | 3,60 m | 3,65 m | 3,66 m |
Wurfgewicht | ca. 85 g | ca. 120 g | 75 g | 85 g |
Transportlänge | 140cm | 188 cm | 187 cm | 203 cm |
Rutengewicht | 351 g | 355 g | 375 g | 491 g |
Rutenaktion | Testkurve: 3 lbs | Testkurve: 2,75 lbs | Testkurve: 3.25 lbs | Testkurve: 3 lbs |
Anzahl Teile | 2 | 2 | 2 | 2 |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Kundenwertung* | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen |
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Schonzeiten und Mindestmaße für Karausche
Schonzeiten und Mindestmaße für Fische in Deutschland dienen dem Schutz und der Erhaltung der Fischbestände, indem sie gefährdeten Fischarten die Möglichkeit geben, sich mindestens ein mal im Leben zu vermehren. Sie fördern eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässerressourcen und tragen zur langfristigen Gesundheit und Vielfalt der Fischfauna bei.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024
Bundesland | Schonzeiten | Mindestmaß |
---|---|---|
Bayern | ganzjährig | entfällt |
Baden-Württemberg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Berlin | ganzjährig | entfällt |
Brandenburg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Bremen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Hamburg | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Hessen | ganzjährig | entfällt |
Mecklenburg-Vorpommern | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Niedersachsen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Nordrhein-Westfalen | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Rheinland-Pfalz | ganzjährig | entfällt |
Saarland | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Sachsen | 1. Februar bis 30. Juni | 15 cm |
Sachsen-Anhalt | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Schleswig-Holstein | keine Schonzeit | kein Mindestmaß |
Thüringen | 1. April bis 31. Mai | 15 cm |
In unserem Fischlexikon finden Sie weitere Infos über Herkunft und besondere Merkmale der Karausche.