Posenangeln im See: Posenwahl, Montage, Bebleiung

Posenangeln im Stillwasser ist eine der einfachsten Angelmethoden überhaupt, dennoch fordert auch sie einen passenden Schwimmer und richtige Köderpräsentation.

Posenangeln in stehenden Gewässern

Posenangeln im See

Posenangeln im See

Angeln mit einer Posenmontage ist die am weitesten verbreitete Angelmethode schlechthin. Der Grund dafür liegt in ihrer einfachen Handhabung und der Spannung, die dabei entsteht. Jeder Angler kennt es: Die Pose zuckt ganz vorsichtig – ein, zwei Mal – dann taucht sie abrupt unter. Anschlag! Der Haken sitzt und der Adrenalin-Pegel schießt in die Höhe! Das sind Momente, die das Leben eines Anglers unvergesslich machen.

Es gibt viele unterschiedliche Posen-Arten auf dem Markt. Die am weitesten verbreiteten sind Stabposen und Wagglerposen. Beide Schwimmer-Arten können sowohl in fließenden als auch in stehenden Gewässern eingesetzt werden, wenn auch im Stillwasser am häufigsten Stabposen zum Einsatz kommen. Folgend erklären wir, wie beide Schwimmer in Stillgewässern funktionieren und auf welche Details die Angler besonders achten müssen.

Stabpose: Optimal für seichte und nahgelegene Angelstellen

Stabpose

Stabpose

Möchte man in einem beschaulichen See kleineren Weißfischen vom Ufer aus nachstellen, ist eine schlanke Stabpose das Mittel zum Zweck. Denn beim Angeln auf Kleinfische soll die Pose dem Fisch so wenig Widerstand wie möglich bieten. Am besten kann diese Aufgabe mit schlanken Stabposen bewerkstelligt werden, die allerdings auch mal Rundungen am Körper aufweisen dürfen. Optimal ist das Angeln mit Stabposen an seichten Angelstellen mit einer Tiefe von 1 bis 2 Meter.

Beim Aufbau einer Stabposen-Montage wird zuerst der Schwimmer auf die Hauptschnur gefädelt und an einer bestimmten Stelle fest eingestellt. So wird diese Montage auch Feststellposen-Montage genannt. Dadurch gibt man die Tiefe vor, wo der Köder unter Wasser präsentiert werden soll. Die Vorteile einer Feststellposen-Montage sind in erster Linie einfache Handhabung und sehr zuverlässige Bisserkennung.

Das Prinzip der Bebleiung

Das Prinzip der Bebleiung einer Posenmontage besteht darin, ein stabiles Gleichgewicht zwischen der Kraft, die die Angelpose aus dem Wasser drückt, und dem Gewicht der Bleischrote, das sie nach unten zieht, herzustellen. Das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Kräften ergibt im Endeffekt eine sehr gut ausbalancierte Pose, die jeden noch so kleinen Biss zuverlässig anzeigt.

Wagglerpose: Optimal für tiefe und entfernte Angelstellen

Laufposen-Montage mit Waggler

Laufposen-Montage mit Waggler

Eine Wagglerpose ist für weite Würfe und tiefes Wasser konzipiert und ist somit fürs Angeln auf scheue Fische wie z.B. Schleien, Karauschen und kleinere Karpfen optimal geeignet. Eine Waggler-Montage ist allerdings grundsätzlich anders aufgebaut als Stabposen-Montage: Anstatt die Pose fest an der Hauptschnur anzubringen, wird hier lediglich ein Stopper oberhalb des Wagglers an der Schnur geklemmt. Warum aber ausgerechnet nur ein Stopper?

Werfen wir unsere Waggler-Montage imaginär aus und beobachten was passiert: Als erstes geht das Klemmblei in die Tiefe und zieht nach sich alle anderen Bestandteile: den Haken, das Vorfach, den Wirbel und letztendlich den Waggler. Da wir aber oberhalb des Waggler einen Stopper auf die Schnur angebracht haben, stoppt dieser das Gleiten der Pose entlang der Schnur (daher alternative Bezeichnung Laufpose) und die ganze Montage stabilisiert sich. Der Köder schwebt nun unter Wasser exakt an der Stelle, wo wir ihn haben wollten.

Durch die „laufende“ Posenbefestigung lässt sich die Waggler-Montage beim Auswurf auf weite Distanzen katapultieren. Falls der Stopper durch die Posenöse hindurch rutschen sollte, wird eine Perle dazwischen geschaltet, die das Durchgleiten des Stoppers verhindert. Der Markt bietet auch Posen-Stopper, die bereits eine Perlen-Form haben, sodass keine zusätzliche Vorschalt-Perle benötigt wird. Mehr dazu im nächsten Beitrag: Waggler-Montage.

Waggler richtig austarieren

Klemmbleie

Klemmbleie

Auch ein Waggler muss optimal bebleit werden. Hier hat der Angler allerdings mehr Spielraum als bei Bebleiung der Stabpose. Bei einer Waggler-Montage werden die Bleischrote nicht nur unmittelbar unter die Pose sondern auch ans Vorfach geklemmt. So würde man auch den typischen Schleienbiss gut erkennen, indem der Fisch den Köder nicht nach unten sondern nach oben zieht. Mehr dazu im nächsten Beitrag: Laufposen-Montage.

Beim optimalen Austarieren des Wagglers sollte man sich nach den Angaben richten, die Hersteller direkt auf die Schwimmer drucken. Während die deutschen Hersteller die Tragkraft der Posen in Gramm vorgeben, findet man bei Angelposen aus dem englischsprachigen Raum häufig unverständliche Tragkraft-Bezeichnungen, die auf Unzen basieren. Im nächsten Beitrag finden sie eine Bleischrot-Tabelle, die die Unzen-Tragkräfte in Gramm übersetzt.

Fische richtig anfüttern

Auch beim Posenangeln in einem See gilt: Das Anfüttern nicht vergessen. Moderne Futtermischungen sind darauf ausgelegt, Fische an den Angelplatz zu locken und dort eine Zeit lang zu halten. Durch das Anfüttern hat der Angler einen taktischen Vorteil: Die Fische sehen viele Artgenossen um sich herum, empfinden Konkurrenzdruck, werden gierig und weniger vorsichtig. Grundsätzlich gibt es an einem abgefütterten Angelplatz über einen längeren Zeitraum gemessen eindeutig mehr Ausbeute als an einer Stelle ohne das Anfüttern.