Bolognese-Angeln Montage: Bauanleitung & Angeltipps

Friedfischangeln im Fluss und auf langer Distanz funktioniert am besten mit einer Bolognese-Montage. Hier erklären wir, wie sie aufgebaut ist.

Wie funktioniert Bolognese-Angeln?

Bolognese-Angeln

Bolognese-Angeln

Das Bolognese-Angeln ist eine spezielle Angelmethode, die ihren Ursprung in Italien hat. Der wichtigste Aspekt dieser Technik ist kontrollierte Köder- und Posenführung auf langer Distanz im Fluss. Während zum Beispiel Matchruten nur mit einer Laufpose auf Distanz umgehen können, ermöglicht eine deutlich längere Bologneserute auch den Einsatz einer Feststellpose und dadurch einen direkteren Köderkontakt, was die Erfolgschancen erhöht.

Ein weiterer Vorteil des Bolognese-Angelns ist seine Vielseitigkeit. Ob man auf Karpfen, Brassen oder Barben aus ist, diese Methode eignet sich hervorragend für verschiedene Fischarten. Durch die Länge der Rute und die Schnurfreigabe mittels Angelrolle kann man auch größere Fische ausdrillen und landen. Wichtig ist die richtige Justierung der gesamten Montage, um eine optimale Köderpräsentation und Bissanzeige zu gewährleisten.

Montage fürs Bologneseangeln

Bolognese-Montage

Bolognese-Montage

In dieser Abbildung ist eine Bolognese-Montage abgebildet, die beispielhaft für einen mittelgroßen Fluss hierzulande gut geeignet wäre, wie z.B. Neckar, Donau oder Mosel. Als Hauptschnur nimmt man eine 16er Monofile. Als Vorfach kommt eine 14-er Fluorocarbon zum Einsatz, die neben ihrer vorteilhaften Durchsichtigkeit eine Sollbruchstelle bilden soll, wenn z.B. bei unlösbaren Hängern ein Abriss unvermeidbar ist. Dadurch können zumindest Pose und vielleicht die Bleie noch gerettet werden.

Obwohl viele Hersteller inzwischen spezielle Bolognese-Posen anbieten, würde sich jeder langgestreckte Schwimmer, der sich fest an der Schnur anbringen lässt, gut fürs Bolognese-Angeln eignen. Wichtig ist, dass die Pose eine herausragende und auffällig gefärbte Antenne hat, sonst wird es in der Strömung für die Augen schnell anstrengend. Unterhalb der Pose wird eine Bleikette geklemmt, in unserem Fall sind es BB-Bleie, deren gesamte Masse annähernd dem Gewicht der Bolognese-Pose entspricht.

Auf die richtige Bebleiung kommt es an

Die Entfernung zwischen Bleien und der Pose entspricht der Wassertiefe, in der der Köder angeboten werden soll. Wichtig ist, dass die Bleie zwar dicht beieinander sitzen, aber immer noch eine flexible Schnurbewegung ermöglichen. Der Grund dafür liegt in der Angeltechnik, indem die Montage mit der Strömung abgetrieben wird und die Bleikette währenddessen auch mal am Grund schleifen darf. So werden die Fische aufmerksam und nehmen auch den hierhergezogen Köder eher wahr.

Die Bebleiung einer Bolorute ist eine Wissenschaft für sich, die für viele angehende Angler ein Buch mit sieben Siegeln ist. Denn die Anzahl und Platzierung der Bleischrote hängt nicht nur vom Gewicht der Pose ab, sondern auch von der Strömung und der Bodenbeschaffenheit. Folgend haben wir drei verschiedene Bebleiung-Variationen abgebildet, die für schwachemittlere und starke Strömung optimal geeignet sind und somit die meisten Situationen beim Bolognese-Angeln abdecken.

Drei Variationen der Bolognese-Montage

Drei Variationen der Bolognese-Montage

Tipp für optimale Köderpräsentation

Die eingestellte Wassertiefe soll beim Angeln mit Bolognese-Angeln nicht größer als die Rutenlänge sein. In diesem Fall lässt es sich mit einer Bolorute komfortabel hantieren und zugleich sehr effektiv angeln.

Angelstellen fürs Bolognesefischen

Bei der Suche nach der geeigneten Angelstelle fürs Fischen mit einer Bolognese-Montage orientiert man sich in erster Linie nach dem Fischaufkommen. Lukrativ sind Flussstrecken mit variierender Tiefe und Strömungsgeschwindigkeit. Auch Uferabschnitte mit Wasserpflanzen oder überhängenden Ästen sind interessant, das sie den Fischen Nahrung bieten. In Flüssen mit klarem Wasser sind wiederum Mündungen von verschiedenen Zuflüssen überaus vielversprechend, die für mehr Wassertrübung sorgen.

Selbst Flussbiegungen, geringfügige Verengungen des Fahrwassers oder auch Kanten an Schilfrändern können in großen Flüssen Fischaufkommen beherbergen. Wohingegen mittelschnelle und monotone Strömungsabschnitte weniger interessant sind. Vielversprechender sind vor allem Bereiche mit zunehmender Tiefe und verlangsamter Strömung. Auch Strömungsschatten hinter Brückenpfeilern oder mitten im Buhnenfeld hinter Sandbänken sind häufig lukrativ.

Anforderung an den Angelplatz

Fürs Bolognesefischen muss der Angler nicht nur fischreiche Angelstellen lokalisieren sondern auch einen geeigneten Platz für die Ausübung dieser Technik finden. Eine wesentliche Voraussetzung ist das Hantieren mit einer recht langen Rute, die eine Bolo nun mal ist. Das heißt, es dürfen am Angelplatz weder oben noch an den Seiten Bäume, Büsche oder andere Hindernisse vorhanden sein, die das Auswerfen und Köderführung mit der Rute erschweren würden.

Weiterhin ist es beim Bolognese-Angeln wichtig, möglichst erhöht über der Wasseroberfläche zu sitzen bzw. zu stehen. Da die Montage samt Pose bei dieser Angeltechnik sehr weit mit der Strömung abtreibt, ermöglicht eine erhöhte Sitz- und Stehposition nicht nur die bessere Sichtbarkeit des Schwimmers sondern auch mehr Kontrolle bei der Posenführung. Darüber hinaus ist ein Kescher mit langem Stab ebenso hilfreich beim Bolognese-Angeln.

In einem anderen Artikel finden Sie einen Ratgeber für Bologneseruten.