In Deutschland lassen sich die Äschen am besten im Süden der Republik beangeln. Doch selbst dort ist es immer eine Herausforderung.
Die schönste unter den Salmoniden
Es gibt kaum einen Angler, der in Anbetracht solch einer Schönheit nicht den Drang verspüren würde, diesen Fisch zu fangen. Die wunderschöne, fahnenartige Rückenflosse ist das Markenzeichen der Äsche und der Blickfang zugleich. Obwohl sie sehr zierlich aussieht, ist die Äsche (wie auch die meisten Salmoniden) ein echter und überaus erfolgreicher Raubfisch, vor dem zahlreiche Friedfisch-Arten zittern. Sie ist die Leitfischart der sogenannten Äschenregion.
Die Äschenregion liegt im Berg- und Hügelland und umfasst sauerstoffreiche Bäche und kleine Flüsse mit geringerer Fließgeschwindigkeit und kiesigem Boden. Das Wasser in diesen Gewässern ist auch im Sommer angenehm kühl. Ausgewachsene Äschen erreichen im Durchschnitt eine Länge von 30 bis 50 cm und wiegen zwischen 500 und 1.500 g. Sehr selten werden große Exemplare gefangen mit einer Körperlänge von über 65 cm und einem Gewicht von bis zu 3 kg.
Wo stehen Äschen im Fluss?
In ihrem Habitat ist die Äsche eine dominante Spezies, die ihr Revier gut unter Kontrolle hat. Zugleich reagiert sie sehr scheu auf jegliches Ufer-Treiben. Bei der geringsten Gefahr, wie z.B. einem Schatten oder flüchtiger Bewegung, begibt sie sich blitzschnell in Sicherheit. Während jüngere Äschen in Schwärmen quer über alle Wasserschichten schwimmen, sind ältere Fische nicht selten alleine unterwegs und halten sich lieber nah am Grund auf (Grundäschen).
Den größten Teil ihrer Lebenszeit verbringt die ausgewachsene Äsche in Bereichen mit verlangsamter gleichmäßiger Strömung auf der Suche nach Futter. Im Sommer halten sich die Fische in Rinnen, unter Steilufern, hinter großen Steinen und Baumstümpfen auf. Dort stehen sie oft in kleinen Schwärmen von drei bis vier Fischen. Je größer einer Äsche ist, umso mehr Zeit verbringt sie direkt auf dem Grund, wo man auch seinen Köder platzieren soll.
Wie ernähren sich die Äschen?
Die Äschen ernähren sich hauptsächlich von verschiedenen Insekten, die entweder auf die Wasseroberfläche fallen oder sich ins Wasser zur Eiablage begeben, auch Insekten-Larven und Schnecken stehen auf ihrem Speiseplan. Als sehr ertragreich für Fliegenfischer gilt die Zeit, wenn die Eintagsfliegen schlüpfen und sich massenhaft dicht über der Wasseroberfläche verteilen, wo sie von den Äschen gepflückt werden.
Sehr beliebt bei der Äsche ist auch die Larve der Köcherfliege, die die Fische fast überall in ihren Habitaten vorfinden und zum Fressen gerne haben. Darüber hinaus jagen die Äschen gerne Kleinfische wie z.B. Elritzen und fressen Fischbrut anderer Arten. Manchmal machen sich auch über die eigene Brut her.
Äsche angeln mit Posenmontage
Beim Äschenangeln mit der Pose greift man zu einer 0,16er Monofile als Hauptschnur. Das Vorfach sollte ein Tick feiner ausfallen etwa 0,14 mm. Die Pose selbst sollte schlank und empfindlich sein, um die feinen Bisse der Äschen gut anzuzeigen. Eine etwa 4 g schwere Feststellpose ist eine gute Wahl, da sie sich präzise auf die notwendige Tiefe einstellen lässt und jeden Biss, selbst auf Entfernung zuverlässig anzeigt.
Die Pose wird also fest auf der Schnur fixiert und mit den Bleischroten austariert – zuerst die schwersten und zum Schnurende hin die leichtesten. Das etwa 60 cm lange Vorfach wird mit einem kleinen Wirbel an der Hauptschnur befestigt, um Verwicklungen zu vermeiden. Nach dem Auswurf richtet sich der Köder in der Strömung aus und fängt knapp über dem Grund zu flattern an. Ein optimaler Haken auf Äsche hat die Größe 18 bis 20.
Die Angeltechnik beim Posenangeln auf Äsche besteht darin, die Montage stromabwärts auszuwerfen und den Köder voraustreiben zu lassen. Am besten eignet sich dafür eine Bologneserute in etwa 5 bis 6 Meter Länge, die auf die typische Breite der Äschen-Flüsse optimal ausgelegt ist. Ein weiterer Vorteil einer Bologneserute ist die Möglichkeit beim Abtrieb auf lange Entfernung gut mit einer Feststellposen-Montage umzugehen.
Die besten Naturköder für Äsche
Sehr beliebt bei Äschen sind Maden sowie Mist– und Tauwürmer. Ein weiterer effektiver Köder sind Nymphen von Eintagsfliegen, die in vielen Gewässern vorkommen und eine wichtige Nahrungsquelle für Äschen darstellen. Auch Köcherfliegenlarven, die oft in den kiesigen Böden der Flüsse zu finden sind, bieten ebenfalls sehr attraktive Nahrungsquelle für diese Fischart.
Manchmal sind auch kleine Käfer erfolgreich, da sie den Äschen eine willkommene Abwechslung bieten. Darüber hinaus funktionieren Mais und kleine Brotkügelchen sehr gut bei Äschen. Grundsätzlich sollte man bei der Köderwahl auch die Jahreszeit beachten, die ja bekanntlich auf die Fressgewohnheiten aller Tiere Einfluss nimmt.
Mit Mini-Wobbler auf Äsche
Beim Spinnangeln auf Äsche haben Miniwobbler und kleine Spinner die besten Fangchancen. Wobbler werden direkt an der Hauptschnur mithilfe einer Rapala-Schlaufe befestigt. So entfalten sie bei der Führung das bestmögliche Spiel. Spinner können wiederum auch an einen Karabiner gehängt werden, was den Vorteil eines schnellen Köderwechsels mit sich bringt. Während Miniwobbler mit gelegentlichen Stopps und kleinen Zupfern geführt werden, kurbelt man die Spinner gleichmäßig ein, damit die Rotation des Spinnerblatt nicht ins Stocken gerät.
Ausgeworfen werden die Kunstköder gegen oder quer durch den Strom. Da alle Raubfische grundsätzlich sich gegen den Strom positionieren, haben sie den Köder sofort im Blick, sobald sich dieser ihnen nähert. Da beim Spinnfischen auf Äsche sehr leichte Wobbler und Spinner (unter 5 Gramm) zum Einsatz kommen, braucht man dafür eine ebenso sehr leichte aber auch zugleich straffe Spinnrute. Wer bereits eine leichte Ultra-Light-Rute fürs Barschangeln besitzt, kann diese auch für Äschen gut einsetzen. Folgend empfehlen wir vier leichte Ruten fürs Äsche-Angeln.
Abbildung* | ||||
Modell | Ninja X Spin | Gamakatsu Areatry | Zeck Cherry Stick | Favorite Blue Bird |
Rutenlänge | 1,90 m | 2,01 m | 2,10 m | 2,50 m |
Wurfgewicht | 3-12 g | 4 - 14 g | 3-12 g | 4-16 g |
Transportlänge | 100 cm | 101 cm | 1,09 m | 125 cm |
Rutengewicht | 100 g | 79 g | 105 g | 111 g |
Rutenaktion | semi-parabolisch | parabolisch | schnell | extra schnell |
Anzahl Teile | 2 | 2 | 2 | 2 |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Fliegenfischen auf Äsche
Äschen werden bis zu 70 cm groß und gehören zu den schönsten Fischen, denen man mit einer Fliege nachstellen kann. Da die Äsche ein sehr feines Näschen für natürliche Insekten hat, ist die Wahl der richtigen Fliege von großer Bedeutung. Trockenfliegen und Nymphen, die den örtlichen Insekten ähneln, sind Voraussetzung für den Erfolg. Auch muss man den Köder stets präzise und sanft auf der Wasseroberfläche platzieren, um die scheuen Fische nicht zu verschrecken. Die Drift-Technik, bei der die Fliege stromabwärts ausgeworfen und abgetrieben wird, erweist sich als besonders effektiv.
Weiterhin gehören Geduld und Beobachtungsgabe beim Fliegenfischen auf Äsche zum Pflichtprogramm. Denn der Reiz des Fliegenfischens liegt nicht nur im Fang, sondern auch im intensiven Naturerlebnis und der Herausforderung, die Äsche mit einer täuschend echt aussehenden künstlichen Fliege zu überlisten. Wer diesen Fisch mit seinem schimmernden Schuppenkleid und fahnenartiger Rückenflosse schon mal mit der Fliege gefangen hat, wird es nie vergessen. Denn die Fische sind nicht nur ein absoluter Augenschmaus sondern liefern auch spektakuläre Fluchten im Drill.
Die beste Jahres- und Tageszeit für Äsche
Für gewöhnlich ist die Äsche vom frühen Morgen bis zum Mittag gut zu fangen, dann wird sie ab 17 Uhr bis zum Sonnenuntergang wieder aktiv, wenn auch nicht so agil wie am Morgen. Oft beißen die Äschen besonders gierig nach dem nächtlichen Regen. Jahreszeittechnisch sind beim Nachstellen von Äschen vor allem Spätfrühling und Herbst besonders vielversprechend.
Aktiv nach Äschen suchen
Beim Angeln auf Äschen – egal ob mit einer Fliegen-, Posen- oder Spinnrute – muss man immer eine gehörige Portion Ausdauer mit sich bringen und die Fische suchen. Für gewöhnlich bewegt man sich dabei flussabwärts, aber mit äußerster Vorsicht, um keinen Lärm am Wasser zu verursachen und auch keine Schlammwolke aufkommen zu lassen, die wie der Köder flussabwärts schwimmt und die Fische im Nu argwöhnisch werden lassen kann. Man sollte auch nicht zu faul sein, in die Knie zu gehen, denn Äschen reagieren sehr schnell auf Schatten und plötzliche Bewegungen und schwimmen bei der geringsten Gefahr auf das gegenüber liegende Ufer.
Schonzeiten und Mindestmaße für Äsche
Hierzulande lassen sich die Äschen am besten im Süden der Republik beangeln. Die Bestände gehen allerdings aufgrund von Gewässerverschmutzung, Verbauung von Lebensräumen und der Ausbreitung des Kormorans immer weiter zurück. Noch halbwegs intakte Äschenpopulationen gibt es in einigen bayerischen Flüssen. Auch in Baden-Württemberg kommen die Äschen in einigen Gewässern noch in moderaten Mengen vor, wie z.B. in der Donau und einigen ihrer Zuflüssen.
Da die Äschen als stark gefährdet gilt, wurden hierzulande fast überall die Schonzeiten und Mindestmaße für sie eingeführt. In manchen Bundesländern gibt es anstatt Mindestmaße die sogenannten Entnahmemaße, auch Entnahmefenster genannt. Ein Entnahmemaß gibt nicht nur das Mindestmaß sondern auch das Höchstmaß für den Fisch vor. Bei einem Fang, der unter dem Mindestmaß oder über dem Höchstmaß liegt, also außerhalb des Entnahmefensters, ist jeder Angler verpflichtet, den Fisch unverzüglich und schonend ins Wasser zurückzusetzen.
Bundesland | Schonzeiten | Mindestmaß |
---|---|---|
Bayern | 1. Januar bis 30. April | 35 cm |
Baden-Württemberg | 1. Februar bis 30. April | 30 cm |
Berlin | 1. Dezember bis 31. Mai | 30 cm |
Brandenburg | 1. Dezember bis 31. Mai | 30 cm |
Bremen | 1. März bis 15. Mai | 35 cm |
Hamburg | 1. Januar bis 15. Mai | kein Mindestmaß |
Hessen | 1. März bis 15. Mai | Entnahmemaß: 30 - 45 cm |
Mecklenburg-Vorpommern | keine Schonzeit | 30 cm |
Niedersachsen | 1. März bis 15.Mai | 30 cm |
Nordrhein-Westfalen | 1. März bis 30. April | 30 cm |
Rheinland-Pfalz | 15. Februar bis 30. April | 30 cm |
Saarland | 1. März bis 30. April | 30 cm |
Sachsen | 1. Januar bis 15. Juni | 35 cm |
Sachsen-Anhalt | 1. Dezember bis 15. Mai | 30 cm |
Schleswig-Holstein | 1. Januar bis 30. April | 35 cm |
Thüringen | 1. Februar bis 31. Mai | 35 cm |
In unserem Fischlexikon finden Sie weitere Informationen über Äschen.