An Wehren herrschen besondere Bedingungen, die den Wasserlauf und das Fischverhalten stark beeinflussen. Das bietet wiederum sehr interessante Möglichkeiten für Angler.
Hotspot Wehr
Da die Bedingungen unter Wasser oberhalb und unterhalb eines Wehrs verschiedenartig sind, können dort auch unterschiedliche Fische gefangen werden. Der Bereich oberhalb eines Wehrs gilt z.B. als exzellentes Fanggebiet für Aal, Karpfen und Quappen. Generell zeichnen sich die Fanggebiete oberhalb des Wehrs durch kühleres und tieferes Wasser aus. Auch der Uferbereich ist hier interessant und nicht selten recht tief. Während Aal und Karpfen sich das ganze Jahr hindurch oberhalb des Wehrs aufhalten, ist die Quappe nur im Sommer dort gut zu fangen. Im Winter bevorzugt sie nährstoffreicheres Wasser unterhalb des Wehrs.
Unterhalb des Wehrs halten sich die Raubfische grundsätzlich sehr gerne auf. Sie lauern in diesem Bereich auf kleinere oder schwächere Fische, um sie aus dem Sog des Wassers zu ziehen. Hier finden sich häufig solche Räuber wie Rapfen, Barsche, Hechte, Zander und Welse. Die Flussbereiche unterhalb des Wehrs bieten deshalb so gute Bedingungen für Raubfische, weil sie einerseits eine starke Strömung und andererseits einen hohen Sauerstoffgehalt aufweisen. Die Raubfische können hier also nicht nur richtig durchatmen sondern auch bequem ihren Hunger stillen, weil auch die Friedfische unterhalb des Wehrs bessere und zahlreichere Verstecke als an anderen Flussabschnitten finden.
Angeln oberhalb des Wehrs
Oberhalb des Wehrs angeln Sie am effektivsten mit einer Grundmontage. Eine gute Grundmontage fürs Karpfenangeln ist z.B. die sogenannte Selbsthakmontage mit Safety-Clip. Sie macht es möglich, dass sich der Karpfen beim Biss selbst hakt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Montage auf der Schnur fest angebracht und nicht freilaufend ist. Dies wird durch den sogenannten Safety-Clip bewerkstelligt, der auch dafür sorgt, dass das Blei von der Montage freigegeben wird, sollte es sich am Grund verheddern oder hängenbleiben. So kann kann der Fisch immer noch gerettet werden, selbst wenn er gehakt wird und dabei verloren geht. Weiterhin empfiehlt es sich bei einer Grundmontage am Wehr kurze Vorfächer zu verwenden, da die stärkere Strömung zu Verwicklungen führen kann.
Angeln unterhalb des Wehres
Der Wehrschuss ist am lukrativsten beim Angeln unterhalb des Wehres. Hier treffen mehrere Strömungen und Unterströmungen aufeinander. Weiterhin gibt es hier oftmals zusätzliche Verstecke und Deckung in Form größerer Steine. Auch tiefere Gumpen gehören für Räuber wie auch für Friedfische zu sehr beliebten Standorten am Wehr. Da Sie beim Angeln unterhalb des Wehrs jede Zeit mit kapitalen Raubfisch-Fängen rechnen müssen, sollten Sie auch ihre Ausrüstung dementsprechend anpassen. Diese sollte nicht zu fein ausfallen, da die Wehrströmung den Drill nochmals härter gestalten kann.
Spinnruten mit Wurfgewichten von etwa 30-50 Gramm sind fürs Wehr-Angeln die beste Wahl. Als Köder sind Blinker, Wobbler oder Gummifische optimal. Generell können Sie beim Angeln am Wehr zu den etwas größeren und auch lauteren Ködern greifen als sonst. Denn durch das schäumende Wasser sind die Räuber weniger misstrauisch und brauchen einen Köder, den Sie noch auf Entfernung wahrnehmen können. In folgender Abbildung sehen Sie wie eine typische Wobbler-Montage fürs Hechtangeln aufgebaut ist, die Sie unterhalb des Wehrs effektiv einsetzen können.
Im nächsten Beitrag finden Sie einen Spinnruten-Kaufratgeber und weiter geht es zu den besten Hecht-Wobblern, die der Markt aktuell anbietet.
Welsangeln am Wehr
Durch viel Bewegung wird das Wasser am Wehr sehr stark mit Sauerstoff angereichert, was für Raubfische vor allem im Sommer ein Wohlfüllfaktor ausmacht. So ist das Wehr insbesondere im Hochsommer ein absoluter Hot-Spot. Das Wasser ist hier nicht nur sauerstoffreich sondern bietet den Räubern viel Nahrung in Form von mit der Strömung mitgerissenen Fischchen.
Wie das folgende Video unseres französischen Angelkollegen beweist, gibt es am Wehr nicht nur Hechte oder Rapfen sondern auch Welse. Man achte im Video auf den Köder und die Tiefe, in der er angeboten wird. Wenn das Wasser am Wehr relativ seicht ist und scheinbar stark bewegt wird, ist es für die Räuber immer noch kein Hindernis. Sie halten sich direkt in der Strömung auf und jagen dabei aktiv.