Quappe ist ein Phänomen: Sie gehört zu besonderen Fischen, die erst im Winter richtig gefräßig werden und nur dann effektiv beangelt werden können.
Das besondere Verhalten der Quappe
Verglichen mit anderen Süßwasser-Raubfischen ist Quappe ein Ausnahmefisch. Denn anders als die meisten Fischarten wird sie erst bei fallenden Temperaturen richtig aktiv, im Sommer hingegen hält sie ihren Metabolismus auf Sparflamme. Darüber hinaus ist die Quappe ein nachtaktiver Fisch, der seine Beute dank stark ausgeprägten sensorischen Organen in völliger Dunkelheit erspüren kann. Neben lichtempfindlichen Augen verfügt diese Spezies über exzellenten Geruchssinn und hat an ihrer Kinnbartel hochempfindliche Geschmacksrezeptoren. In unserem Fischlexikon finden Sie weitere Infos über die Herkunft und besondere Eigenschaften der Quappe.
Hotspots, Köder und Angelzeit für Quappe
Quappe ist ein Fisch für den Enthusiasten, der sich mit diversen Angeltechniken und Ködern auskennen muss und die Strapazen einer frostigen winterlichen Nacht nicht scheuen darf. Die besten Hotspots beim Angeln auf Quappen sind Unterläufe der Wehre, wo sich die Fische bei ihrer Laichwanderung in großen Mengen ansammeln. Darüber hinaus können besonders tiefe und große Buhnenfelder, in denen Friedfischschwärme überwintern, Quappe beherbergen.
Als Köder eignen sich für Quappe am besten Tauwürme, die möglichst zerkleinert an den Haken kommen. Auch Fischfetzen bzw. kleine Fische und manchmal Hühnerleber sind gute Quappenköder. Die besten Monate fürs Angeln sind November bis Februar. Die meisten Bisse passieren zwischen 18 und 23 Uhr. Wenn bis Mitternacht nichts gebissen hat, kann man getrost zusammenpacken und nach Hause fahren. Spät in der Nacht sind Quappenfänge genauso selten wie in der Mittagszeit.
Wann fängt man am besten Quappen?
Da Quappen sich überwiegend in Grundnähe aufhalten, ist das Angeln mit einer einfachen aber robusten Grundmontage angesagt. Am besten eignet sich zum Quappenangeln die sogenannte Feeder- oder Futterkorb-Montage. Das Bleigewicht muss dabei schwer genug sein, um in der Strömung am Grund haften zu können. Generell ist beim Quappenangeln ein Futterkörbchen sehr hilfreich, weil diese Spezies einen ausgeprägten Geruchssinn besitzt.
In das Futterkörbchen wird ein Stück Schaumstoff gesteckt, der in einer Lockstoffmischung getränkt wurde. Anschließend wird die Montage von einem Buhnenkopf in den Strom ausgeworfen. Der Lockstoff breitet sich im Wasser schnell aus und zieht die wandernden Räuber noch an. Als Lockstoffe können beim Quappenangeln neben den verschiedenen Wurm- und Muschel-Extrakten auch diverse Fischöle eingesetzt werden.
Quappen angeln in der Oder
In den östlichen Bundesländern gilt die Oder als Quappen-Mekka schlechthin. Weil dieser Fluss bisher mit keinen Wehranlagen verbaut wurde, können die Quappen dort ungestört bei ihren Laichwanderungen hoch hinauf ziehen. Dies begünstigt die Ausbreitung der Population und verteilt die Fische gleichmäßig innerhalb des Flussstroms, sodass sie überall gefangen werden können. Wer also die Quappe fangen will, soll sich warme Thermobekleidung zulegen und an die Oder fahren.
Gewöhnlich werfen Oderangler ihre Köder direkt in die Strömung aus, sodass stromaufwärts ziehende Fische den Ködergeruch wittern können. Taktisch gesehen sind in diesem Zusammenhang z.B. Buhnenköpfe gute Angelplätze, weil man die Köder von dort schön weit in die Strömung auswerfen kann. Doch bei weitem nicht jede Buhne ist fürs Quappenangeln gut geeignet. Vor allem Buhen vor oder nach langen monotonen Gewässerabschnitten sind hierbei vielversprechend.
Manchmal beißt sie auf Kunstköder
Sehr selten und dennoch beißt die Quappe im Winter manchmal auf gejiggten Gummifisch. Dafür setzt man vor allem kleinere 10-12 cm lange Fischimitate ein, die in leichten Sprüngen dicht über dem Grund geführt werden. Der Gummifisch soll mit einem leichten Jigkopf bestückt werden, sodass er mit dezentem Tempo bewegt werden kann. Neben der Strömungskante soll der Köder auch in beruhigte Bereiche in großen Buhnenfeldern ausgeworfen werden. Insbesondere tagsüber können sich die Quappen dort aufhalten, wo sie vor dem nächsten Abschnitt ihrer Wanderung zu Kräften kommen.
Wie große werden Quappen in Deutschland?
In unseren Breitengraden werden die Quappen gewöhnlich nicht größer als 100 cm. Die meisten Exemplare aus den Flüssen, wie z.B. der Elbe oder Oder, messen im Schnitt zwischen 40 und 60 cm. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht wie schnell Quappen wachsen und welches Gewicht sie dabei erreichen können. Diese Vorgaben sind reine Durchschnittswerte. Denn je nach Nahrungsangebot und Raubfischpopulation können die Fische unterschiedlich schnell wachsen bzw. unterschiedlich groß werden.
Alter | Länge | Gewicht |
---|---|---|
1 Jahr | 12 cm | 80 g |
2 Jahr | 25 cm | 150 g |
3 Jahre | 30 cm | 350 g |
4 Jahre | 40 cm | 600 g |
5 Jahre | 55 cm | 1.000 g |
7 Jahre | 65 cm | 2.000 g |
10 Jahre | 80 cm | 5.000 g |
15 Jahre | 100 cm | 9.000 g |
Optimale Ausrüstung zum Quappenangeln
Die optimale Rute zum Nachstellen von Quappen besteht aus einem robusten Blank und hat zugleich eine feinfühlige Spitze. Denn einerseits muss man mit einer Quappenrute in starker Strömung hantieren können, andererseits beißen die Fische manchmal recht zaghaft, was man nur mit einer sensiblen Spitze erkennen kann. Anders als z.B. Hecht oder Zander, die nach einem Biss sofort zu Seite stoßen, verharren die Quappen manchmal auf einer Stelle, um den Köder zu schlucken.
Eine mit Freilaufrolle bestückte mittelschwere Karpfen- oder Feederrute mit kräftigem Blank und feiner Spitze wäre also gut zum Quappenangeln geeignet. Damit lässt sich eine gewichtige Grundmontage sicher auszuwerfen und zaghafte Bisse gut erkennen. Als Hauptschnur nimmt man am besten eine geflochtene in der Stärke 0,13-0,16 mm. Ans Ende der Schnur kommt ein 1 bis 1,5 Meter langes 0,25er Fluorocarbon-Vorfach bestückt mit einem 3er bis 6er Haken. Folgende Feederruten empfehlen wir zum Quappenangeln:
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp | |||
Modell | Greys Apex Rod | Daiwa Black Widow Carp | Daiwa Tornado-Z | FOX EOS Rute |
Rutenlänge | 3,66 m | 3,60 m | 3,90 m | 3,6 m |
Wurfgewicht | 85 g | ca. 120 g | 75-120 g | ca. 90 g |
Transportlänge | 203 cm | 188 cm | 137 cm | 127 cm |
Rutengewicht | 491 g | 355 g | 386 g | 380 g |
Rutenaktion | Testkurve: 3 lbs | Testkurve: 2,75 lbs | semiparabolisch | Testkurve: 3 lbs |
Anzahl Teile | 2 | 2 | 3 | 3 |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Kundenwertung* | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen |
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Schonzeiten und Mindestmaße für Quappe in Bundesländern
In Deutschland dienen Fischschonzeiten und Mindestmaße dem Schutz der gefährdeten Arten. Schonzeiten legen fest, dass bestimmte Fische innerhalb ihrer Laichzeiten nicht gefangen werden dürfen, um die Fortpflanzung zu gewährleisten. Mindestmaße definieren die Größe, ab der die Fische entnommen werden dürfen, um sicherzustellen, dass sie sich bereits fortgepflanzt haben oder ausreichend groß sind, um eine nachhaltige Population zu erhalten.
In manchen Bundesländern gibt es anstatt Mindestmaße die sogenannten Entnahmemaße, auch Entnahmefenster genannt. Ein Entnahmemaß gibt nicht nur das Mindestmaß sondern auch das Höchstmaß für den Fisch vor. Bei einem Fang, der unter dem Mindestmaß oder über dem Höchstmaß liegt, also außerhalb des Entnahmefensters, ist jeder Angler verpflichtet, den Fisch unverzüglich und schonend ins Wasser zurückzusetzen.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024
Bundesland | Schonzeiten | Mindestmaß |
---|---|---|
Bayern | keine Schonzeit | 40 cm |
Baden-Württemberg | 1. November bis 28. Februar | 30 cm |
Berlin | keine Schonzeit | 30 cm |
Brandenburg | keine Schonzeit | 30 cm |
Bremen | keine Schonzeit | 35 cm |
Hamburg | keine Schonzeit | Entnahmefenster: 30 - 50 cm (3 Fische pro Tag) |
Hessen | ganzjährig | entfällt |
Mecklenburg-Vorpommern | 1. Januar bis 15. Februar | 30 cm |
Niedersachsen | keine Schonzeit | 35 cm |
Nordrhein-Westfalen | ganzjährig | entfällt |
Rheinland-Pfalz | ganzjährig | entfällt |
Saarland | ganzjährig | entfällt |
Sachsen | 1. Januar bis 31. März (gilt nur in Elbe, Vereinigter Mulde und Weißer Elster, sonst ganzjährig geschont) | 30 cm |
Sachsen-Anhalt | keine Schonzeit | 30 cm |
Schleswig-Holstein |
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Thüringen | 1. November bis 31. März | 30 cm |