Die Quappe gehört zu den seltenen Fischarten, die erst im Winter bei kühlen Temperaturen aktiv und gefräßig werden. Sie lebt hauptsächlich in kühlen Flussläufen und tiefen Seen.
Allgemeines über Quappe
- Name: Quappe (auch Ruppe, Aalrutte und Trüsche genannt). Engl.: Burbot
- Wissenschaftlicher Name: Lota lota
- Ordnung / Familie: Dorschartige / Quappen
- Vorkommen: Nearktis und Nordeuropa
- Habitat: kühle Flüsse und tiefe Seen
- Max. Größe / Gewicht: 150cm / 35kg
- Max. Lebenserwartung: 15 Jahre
- Gefährdung: stark gefährdet (in Deutschland)
Herkunft der Quappe
Nicht jeder weiß, dass Quappen zu der großen Dorsch-Familie gehören, die bereits seit Jahrmillionen ihren Weg aus dem Meer ins Süßwasser gefunden haben. Nach Schätzung einiger Wissenschaftler wurde diese große Wanderung durch das natürliche Laichverhalten der Fische ausgelöst, indem sie immer weiter flussaufwärts abgelaicht haben, um ihren Nachwuchs vor hungrigen Meeresbewohnern zu schützen. Heute leben Quappen in der nördlichen Hämischere zwischen dem 42. und 45. Breitengrad rund um die Welt. Dabei bevölkern sie überwiegend Süßwasser.
Lebensraum der Quappe
In unseren Breitengraden leben Quappen vorwiegend in kühlen Flüssen und tiefen Seen, dabei bevorzugen sie Stellen mit kiesigem oder sandigem Grund. Sie gelten nicht nur als eine unseren fruchtbarsten Fischarten (ein weibliches Exemplar von 1 kg Gewicht liefert rund 1 Mio. Eier) sondern gehören auch zu einer sehr robusten Spezies, die sogar in den auf 1.500 Meter Höhe befindlichen alpinen Seen gedeihen kann.
Anatomische Merkmale
- Der Körper der Quappe ist vorne rund und Richtung Schwanzflosse seitlich stark abgeflacht.
- Der Kopf ist flach und breit, auch die Mundspalte ist sehr breit.
- Am Unterkiefer hat sie einen langen Bartfaden, sowie zwei kurzen Barteln vorne neben den Nasenlöchern.
- Die Rückenflosse ist zweigeteilt und sehr lang. Die Bauchflossen sind kehlständig und die Schwanzflosse stark abgerundet.
- Die Quappe weist ein sehr schönes Marmorierungsmuster auf, das über ihren gesamten Körper verläuft.
- Die Farbe des Rückens ist braun-gelb und oliv, die Flanken sind gelb-oliv und werden zum Bauch immer heller.
Nahrung der Quappe
Bis zu Alter von zwei Jahren ernähren sich die Jungquappen vorwiegend von Wirbellosen, danach – hauptsächlich von Fischen. Da eine ausgewachsene Quappe ein unterständiges und recht breites Maul hat, verschluckt sie mühelos allerlei Kleinfische, wie z.B. Gründlinge oder Stinte und gilt in manchen Regionen als gefräßig. In den USA genießt sie z.B. keinen guten Ruf und wurde schon wegen arterhaltenden Maßnahmen zugunsten anderer Spezies gezielt vernichtet.
Fortpflanzung der Quappe
Quappen werden im Alter von 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif. Zum Laichen benötigen die Fische Wassertemperatur zwischen 1° C bis 4° C. Die Laichzeit erstreckt sich von November bis März. Abgelaicht wird je nach Habitat in einer Wassertiefe von 2 bis 30 m. Die Larven schlüpfen nach 7 bis 10 Tagen. Verglichen mit anderen Fischarten wachsen Quappen recht schnell. Bereits nach einem Jahr können sie 10 bis 15 cm und nach 5 Jahren schon über 50 cm groß sein.
Wie groß werden Quappen?
Je nach Habitat wächst die Quappe unterschiedlich schnell und wird auch unterschiedlich groß. Während sie bei uns im fünfjährigen Alter die 40 cm Größe meist überschritten hat, verabschieden sich die Quappen im selben Alter in Kanada erst von der 30 cm Schwelle. Trotz der langsameren Wachstumsgeschwindigkeit werden sie in nördlichen Breiten dennoch viel größer. Exemplare von 120 cm und 15 kg Gewicht sind dort keine Seltenheit.
Kulinarische Bedeutung
Die Quappe ist ein wertvoller Speisefisch, der eine erhebliche Menge von Mineralstoffen aufweist: Kalium-, Kalzium-, Natrium- und Magnesiumsalze sowie Phosphor, Selen, Zink, Fluor, Jod, Eisen und Kupfer. Auch enthält das Fleisch der Quappe Vitamine A, E, D und B. Einmal pro Woche die Quappe zu essen, wirkt vorbeugend gegen Herzinfarkt und Schlaganfall.
Das Fleisch der Quappe ist sehr zart und schmeckt etwas süßlich. Besonders geschätzt wird die Leber der Quappe, die wie bei allen Dorschen sehr groß und schmackhaft ist sowie viele Vitamine enthält. Nach dem Einfrieren verliert dieser Fisch jedoch schnell seine hohen Geschmackseigenschaften. Aus diesem Grund hat er nur wenig industrielle Bedeutung.
Wohlschmeckend aber gefährdet
In Deutschland gilt die Quappe als sehr wohlschmeckender Speisefisches und gehört zugleich zu den stark gefährdeten Tierarten. Aus diesem Grund unterliegt sie in einigen Bundesländern strikten fischereilichen Schonbestimmungen. Im Jahr 2002 wurde sie zum Fisch des Jahres auserkoren.
Im nächsten Beitrag geht es um das Thema Quappenangeln.