Dorsch ist ein bedeutsamer Speisefisch, dessen Fanganteil im 20 Jahrhundert fast 30 % der weltweiten Grundfischerei ausmachte.
Steckbrief Dorsch
- Name: Dorsch (auch Kabeljau genannt). Engl.: Atlantic cod
- Wissenschaftlicher Name: Gadus morhua
- Ordnung: Dorschartige (Gadiformes)
- Familie: Dorsche (Gadidae)
- Gattung: Gadus
- Verbreitung: Nordatlantik und Nordpolarmeer
- Lebensraum: Bodennähe in Tiefen von 30 bis 200 m
- Nahrung: Stachelhäuter, Krebstiere, Muscheln, Fische
- Verhalten: Raubfisch, schwarmbildend
- Maximale Größe: 150 cm
- Maximales Gewicht: 50 kg
- Maximales Alter: 20 Jahre
- Körperform: langgestreckt und spindelförmig
- Körperfarbe: fleckig-grau bis sandbraun
- Maul: sehr groß, unterständig und mit Bartel am Unterkiefer
- Schuppen: klein und glatt
- Flossenformel: D1 14-15, D2 18-22, D3 17-20, A1 19-23, A2 17-19, P 16-21, V 5-6
- Geschlechtsreife: mit 2-4 Jahren
- Laichzeit: je nach Region von Januar bis Mai
- Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Speisefisch mit sehr großen Fangmengen, wird mit Schleppnetzen gefangen
- Kulinarische Qualität: wohlschmeckendes, weißes und fettarmes Fleisch, für alle Zubereitungsmethoden gut geeignet
- Nährwert (100 g Fisch): 85 kcal / 20 g Eiweiß / 0,5 g Fett
- Angeln: beliebter Angelfisch in Norwegen, in Ost- und Nordsee (Tipps fürs Dorschangeln)
- Gefährdung: aufgrund der Überfischung z.T. stark gefährdet
Lebensraum des Dorsches
Der Dorsch ist ein Meeresfisch, der in Teilen des Nordatlantiks und des Nordpolarmeers verbreitet ist. Generell sind Dorsche Bodenfische und halten sich meist in Tiefen von 150 bis 200 Meter über dem Boden auf. Wenn der Sauerstoffgehalt zu niedrig ist oder kaum Nahrung vorhanden ist, schwimmen Dorsche auch pelagisch im offenen Wasser in Tiefen von 30 bis 80 Metern. Der Dorsch bevorzugt niedrige Temperaturen von 0 bis 5 °C.
Interessante Fakten über Dorsch
- Dorschleber enthält große Menge wichtiger Omega-3-Säuren, die dazu beitragen, Cholesterin-Pegel im Körper zu senken.
- Fischöl auf Dorschbasis wird als Mittel zur Verbesserung des Gedächtnisses eingesetzt.
- Der Dorsch kam früher in immens großen Mengen im Nordatlantik vor. Heute ist er durch Überfischung zum Teil akut gefährdet.
- Der größte dokumentierte Dorsch wurde im Mai 2013 vor der Küste Norwegens gefangen, er wog 47 kg und war 1,5 Meter lang.
- Der größte Dorschbestand der Welt befindet sich nach wie vor in den Küstenregionen Norwegens.
Wichtige Merkmale
- Der Dorsch hat einen langgestreckten, im Querschnitt annähernd runden Körper.
- Seine Körperhöhe misst ein Fünftel seiner Körperlänge. Die Schnauze ist länger als der Augendurchmesser.
- Seine Färbung kann fleckig-grau bis grünlich und sandbraun sein. Auch rötliche Exemplare gibt es.
- Charakteristisch für den Dorsch sind der vorstehende Oberkiefer und die kräftige Bartel am Unterkiefer.
- Diese Spezies besitzt drei Rückenflossen und zwei Afterflossen.
- Dorsch kann bis zu 20 Jahre alt und 1,5 m groß werden, sein Maximalgewicht beträgt 47 kg.
Nahrung der Dorsche
Der Dorsch ernährt sich von einer Vielzahl von Beutetieren, darunter Krill, Flohkrebse, Vielborster, Stachelhäuter, Krebstiere, Muscheln und kleinere Fische. Dorschlarven ernähren sich von Plankton, für Jungfische bis zu einer Länge von 25 cm machen kleine Krebstiere etwa 90 % der Nahrungsmenge aus.
Mit zunehmendem Größenwachstum steigt der Dorsch nach und nach auf mittelgroße und größere Zehnfußkrebse. Große Exemplare werden zu ausgesprochenen Raubfischen und erbeuten Heringe, Lodden, sowie die mit den Dorschen verwandten Schellfische und Tiefseedorsche.
Wie groß werden Dorsche?
Während Dorsche in der Nord- und Ostsee selten größer als ein Meter werden, wachsen die Fische in den norwegischen Küstengewässern zu echten Riesen heran. Jedes Jahr berichten norwegische Fischer (mitunter auch die Angeltouristen aus Deutschland) über gewaltige Exemplare von über 150 cm Länge und 50 kg Gewicht. Solche Kolosse ans Board zu hieven ist alles andere als einfach und verlangt nach robuster Ausrüstung und viel Erfahrung. Mehr Infos dazu im nächsten Beitrag: Angeln auf Dorsch.
Wachstum abhängig von Habitat
Der Wachstum der Dorsche hängt von dem Nahrungsangebot ab, das wiederum in verschiedenen Meeresregionen ganz unterschiedlich ausgeprägt ist. Generell wachsen die Fische in den nördlichen Gefilden besser und werden im Schnitt wesentlich größer als ihre Artgenossen in gemäßigten Meeres-Regionen.
Der Grund dafür liegt in dem enormen Nahrungsangebot der arktischen Meere, das in Form von Plankton für unzählige Kleinlebewesen als Nahrung dienen, wovon sich wiederum die Fische ernähren. Am Ende der Nahrungskette stehen die Räuber, die auf die Kleinfische Jagd machen und zu denen auch Dorsche zählen.
Fortpflanzung der Dorsche
Dorsche werden mit einer Länge von 30 bis 75 cm und mit einem Alter von 2 bis 4 Jahren geschlechtsreif. Das Geschlechterverhältnis liegt annähernd bei 1:1, bei einem leichten Übergewicht von Weibchen. Dorsche laichen einmal im Jahr, die Laichzeit liegt je nach Region und Wassertemperatur zwischen Januar und Mai.
Gelaicht wird knapp über dem Meeresboden des Kontinentalschelfs in einer Tiefe bis 200 Meter bei einer Wassertemperatur von 0 bis 10 °C, wobei der Temperaturbereich unter 6 °C bevorzugt wird. Die Wahl des Laichgebietes ist auch vom Sauerstoffgehalt des Bodenwassers abhängig.
Kulinarische und wirtschaftliche Bedeutung
Dorsch ist einer der bedeutsamsten Arten der weltweiten Fischindustrie: Sein Fleisch ist weich, grätenarm und enthält eine große Anzahl von Nährstoffen, die selbst dem Lachs Konkurrenz machen. Die minimale Menge an Fett (0,5 g pro 100 g Fisch) macht den Dorsch darüber hinaus zu einem diätetischen Produkt.
Er wird in fast allen Küchen der Welt sehr gern und oft gegessen – als Beilage zu Vorspeisen und Salaten, im Ofen gebacken oder klassisch in der Pfanne gebraten. Es gibt unzählige Möglichkeiten, diesen Fisch zuzubereiten: Er kann gegrillt, gekocht, gedünstet, geräuchert oder als Stockfisch verarbeitet werden.
Weiterhin ist Dorsch vielseitig zu verbrauchen – alle seine Teile kommen zum Einsatz. So ist beispielsweise Dorschleber nicht nur eine Delikatesse, sondern auch ein wertvoller Rohstoff für die Pharmaindustrie. Sie wird zur Herstellung von medizinischem Lebertran für kosmetische Zwecke verwendet.